Familie / Das Jawort
Heiraten? Aber ja!
10 Paare erzählen, weshalb das Jawort für sie einfach dazu gehört.
Sehnsucht nach Traditionen und Werten, nach Sicherheit und Stabilität: So erklären Fachleute, warum Paare immer noch heiraten wollen. Obwohl fast 50 Prozent aller Ehen geschieden werden und die Institution Ehe seit Jahren als instabil und kurzlebig gilt. «Hochzeiten werden heute nicht mehr als spiessig angesehen, sie werden wieder grösser und traditioneller gefeiert», sagt Fleur Weibel, Genderforscherin an der Universität Basel. Das fängt schon beim Antrag an. Die Frau von heute ist aufgeklärt, emanzipiert, leitet Firmen, hat ein politisches Mandat und kann sich selber ernähren. Doch beim Heiratsantrag fällt sie in alte Rollenmuster zurück, will sich umworben und umschwärmt fühlen. Die meisten der befragten Paare sind der Meinung, dass Anträge Männersache sind. Und ganz ohne Antrag heiraten? Nein, das wäre dann doch nicht das gleiche.
«Wir wollten nie heiraten. Doch als ich schwanger war, wurde Heirat ganz schnell zum Thema. Wir hatten keine Lust auf all das Rechtliche und Finanzielle, das wir im Konkubinat hätten regeln müssen. Und plötzlich waren auch ganz traditionelle Gedanken aufgepoppt, wie dass es auch schön wäre, wenn alle denselben Familiennamen tragen würden. Da war ich im 5. Monat. Wir wollten noch vor der Geburt heiraten. Doch in so kurzer Zeit ein grosses Fest zu organisieren, war uns zu kompliziert. Darum heirateten wir heimlich. Am Morgen vor dem Standesamttermin verschickten wir an Familien und Freunde Karten mit der Aufschrift: ‹Wir haben geheiratet› und luden gleichzeitig zum Hochzeitsfest ein, das wir ein Jahr später feiern wollten. Wir informierten die angereisten Freunde, dass sie unsere Trauzeugen sein werden. Sie waren total überrascht. Dann gingen wir zum Standesamt. Der Tag der Hochzeit war sehr schön, wir genossen die Vermählung, das Zusammensein mit den Trauzeugen und das Essen am Abend. Dass wir jedoch bei manchen Leuten so viel Wut und Enttäuschung auslösen würden, damit hatten wir nicht gerechnet. Es war wirklich schlimm. Aber viele freuten sich auch mit uns. Und wir würden es wieder genauso machen. Das Fest ein Jahr später war super, so wie wir uns das vorgestellt hatten. Wir feierten mit über 100 Gästen und tanzten bis in den Morgen. Ein Heiratsantrag war nie Thema. Wir sagten ganz unromantisch: Komm, wir machen es. Das reichte. Aber Robi machte mir dann doch einen. Er legte eine selbst gemachte Origami-Rose aufs Kissen, auf dem Zettel daneben stand: ‹Wottsch mi hürote?› Das hat mich sehr gerührt.»
«Nach wie vielen gemeinsamen Jahren darf ich dich heiraten, sind fünf okay?» Das hat Yves Reist 2014 zu Christel Klaus gesagt. Seit drei Jahren waren sie ein Paar, gerade hatten sie ihre erste gemeinsame Wohnung bezogen. Was wie ein eher salopper Heiratsantrag klingt, war ein Vorbereiten der gemeinsamen Zukunft. Denn unter Antrag stellt sich Yves Reist etwas ganz anderes vor, wie Christel Klaus noch merken würde. Kennengelernt hatten sie sich bei der Arbeit. «Es war keine Liebe auf den ersten Blick», sagt sie. Erst fünf Monate später wurden sie ein Paar. Dass aus dem Fünfjahres- nun ein Siebenjahresplan geworden ist, liegt daran, dass beide gerade in Weiterbildungen stecken. Die Hochzeit soll 2019 stattfinden. «Wir wollen heiraten, weil wir uns lieben. Wir finden es einfach etwas Schönes, das gehört für uns dazu», sagt Christel Klaus. Genauso wie ein richtiger Heiratsantrag, und auch, dass der Mann ihn macht. «Da sind wir beide wohl etwas altbacken», sagt sie und lacht. Der Antrag wurde für Christel Klaus zum unvergesslichen Erlebnis. Am 29. Juli 2016 holte Yves Reist seine Freundin um halb vier Uhr morgens aus den Federn. Sie fuhren Richtung Biel, wo ein Heissluftballon auf das Paar wartete. «Wir stiegen hoch hinauf und fuhren in den Morgen, mit Blick auf den Bieler- und Neuenburgersee. Der Pilot servierte Lachsbrötli und Champagner. Ich ahnte schon etwas, als Yves mir auf einmal in die Augen schaute, die Ringschatulle in der Hand, und mich fragte: Willst du mich heiraten? Ich sagte sofort Ja und fing an zu weinen. An die Taschentücher hatte er auch gedacht. Wir waren gerührt und einfach nur glücklich. Yves weinte auch, aber erst zwei Tage später, als sein Papi uns gratulierte.»
«Ich muss ehrlich sagen, was genau Stefan gesagt hat, weiss ich nicht mehr. Er ist vor mir gekniet, einen Ring in der Hand, ich habe geheult, er hat geheult. Es war ein sehr ergreifender, wunderschöner Moment. Wir waren in einem Park in Yverdon-les-Bains, direkt am Neuenburgersee. Auf dieser Wiese stehen Hinkelsteine, sie gilt als Kraftort. Wir sind oft da, haben in der Nähe einen Wohnwagen. Stefan war allein weggegangen. Ich war völlig ahnungslos. Dann rief er mich an, ich solle zu ihm kommen. Ich wusste sofort: Es ist so weit. Ich war mega nervös, habe schon auf dem Weg dorthin geweint. Stefan versuchte, die Fackeln in Herzform anzuzünden. Doch der Wind war zu stark. Dafür lief im Hintergrund unser Lied. Mein Vater filmte und fotografierte versteckt hinter einem Busch. Einen Antrag brauchts einfach, egal, welcher Art, sonst fehlt etwas. Stefan hat sogar bei meinem Vater um meine Hand angehalten. Ganz traditionell. Ich finde es eine respektvolle, schöne Geste. Wir haben uns vor einem halben Jahr aus voller Überzeugung und aus Liebe das Jawort gegeben. Das ist für uns ein Zeichen für: Ich will mit dir zusammen sein, für immer und ewig. Die Beziehung bekommt eine andere Bedeutung. Geheiratet haben wir im Countrystil, ich habe Boots getragen. Unser Sohn, damals ein Jahr alt, hat uns die Ringe gebracht, so herzig. Das Fest feierten wir in einer Westernhütte, mit Country- Music und Line Dance statt Hochzeitswalzer, und mit Bier aus Einmachgläsern. Es war ein unvergesslicher Tag.»
«Ich war 21, Simon 23 Jahre alt, als wir heirateten. Viele sagten, aha, da ist wohl ein Baby unterwegs. Niemand konnte glauben, dass wir das freiwillig wollten. Doch für uns stimmte es. Heiraten gehört für uns dazu. Wir haben das so vorgelebt bekommen, unsere Grosseltern und unsere Eltern sind immer noch zusammen. Vielleicht sind wir in dieser Beziehung auch etwas altmodisch. Als ich Simon kennenlernte, habe ich ein Jahr lang überlegt, ob ich ihn will. Zum Glück habe ich mich für ihn entschieden – und zum Glück hatte er Geduld. Wir sind bodenständig, nicht so die Romantiker. Darum war auch der Heiratsantrag nicht sehr romantisch. Das war an einer Ballermann-Party, da hat mich Simon übers DJ-Mikrofon gefragt. Unsere Verlobung war für unsere Begriffe dann schon sehr romantisch. Auf unserem Bänkli an der Emme, wo wir uns zu Kennenlernzeiten heimlich getroffen hatten, haben wir Ringe ausgetauscht und uns etwas Schönes vorgelesen. Geheiratet haben wir 2009. Auf dem Standesamt trug ich ein schwarzes Kleid, Simon war ganz in Weiss. Bei der Trauung in der Kirche Schlosswil trugen wir Converse-Schuhe, wie praktisch die ganze Hochzeitsgesellschaft auch. Das Fest war gemütlich, ohne Musik. Wir können beide nicht tanzen. Aber gejodelt haben wir. Als wir auf unserer Hochzeitsreise Jamaika anflogen, dachte ich: Hey, dieser Mann hat dir schon zwei Träume erfüllt, das ist der Mann fürs Leben. Jamaika war schon immer ein Traum von mir. Wir sind ein unschlagbares Team. Sogar unsere Familien mögen sich. Meine Schwiegermutter war Hebamme bei der Geburt unserer Kinder. Zu unserem Zehnjährigen wollen wir in Las Vegas noch einmal heiraten.»
Maximilian Grieger: «Wir haben uns in Hamburg kennengelernt. Auf der Reeperbahn, in der ‹Wunderbar›. Bei mir hats gleich gefunkt. Bei Roger nicht. Es dauerte etwa vier Monate, bis wir ein Paar wurden. Meinen 32. Geburtstag feierten wir gemütlich zu Hause mit Freunden, ich in Pantoffeln, da stellte mir Roger die schlichte Frage: Möchtest du gemeinsam mit mir durchs Leben gehen? Ja gern, sagte ich, denn mein Leben mit Roger zu verbringen, konnte ich mir sehr gut vorstellen, da läuft immer was. Das war ein sehr berührender Moment, vor allem auch, weil ein schwules Paar dabei war, das bereits in eingetragener Partnerschaft lebte und sehr emotional wurde. Viele unserer schwulen und lesbischen Freunde sind dem Heiraten gegenüber kritisch eingestellt. Ihr seid ja wie Heteros, sagen sie, heiraten sei heute kein Statement mehr. Doch für uns ist Verbindlichkeit in einer unverbindlichen Welt einfach etwas Schönes.» Roger Furrer: «Wir haben im kleinen Kreis geheiratet, nur mit den Trauzeugen. Das war vielleicht egoistisch, aber unsere Familien waren noch nicht so weit. Wir heirateten in St. Moritz, weil wir der bedrängenden Enge entfliehen, hoch oben, frei atmend und mit dem Blick in die Welt Ja sagen wollten. Und auch, weil die Standesbeamtin dort schon schwule Paare getraut und keine Ressentiments hatte. Als Ritual las ich Maximilian ‹Weltende› von Jakob van Hoddis vor. Er zitierte für mich in Schweizerdeutsch Passagen aus dem Lied ‹Ewigi Liebi›. Ich kannte dieses Lied gar nicht, weil ich so lange in Deutschland gelebt hatte. Ich war leicht irritiert über so viel Kitsch. Darüber lachen wir heute noch. Maximilian ist halt unser Romantiker.»
«Im März wurden wir ein Paar. Im Juni machte mir Rolf einen Antrag. Ich hatte nicht damit gerechnet, war extrem überwältigt. Verheiratet sein ist für uns beide wichtig. Ich bin absolut emanzipiert, aber bei diesem Thema mag ich das Altmodische, Traditionelle. Ich wollte nie schwanger heiraten, wollte nicht wegen eines Kindes geheiratet werden. Auch er wollte eine Frau, nicht eine Mutter. Ohne Antrag hätte mir etwas Wertvolles gefehlt, das Gefühl, begehrt und umschwärmt zu werden. Ich würde nie dem Mann den Antrag machen. Irgendwie gehört sich das nicht. Und es erweckt den Eindruck einer Notlage. Vor 16 Jahren, in Frankreich, bei einem Picknick am See, stellte Rolf ganz viele Kerzen auf und sah ständig nach dem Vollmond hinter den Wolken. Ich dachte, was hat der nur, es ist ja so schon mega romantisch. Dann verlor er die Geduld, holte ein Herzkissen und den CD-Player aus dem Auto, spielte das Lied ‹Scharlachrot› von Patent Ochsner und fragte mich, ob ich ihn heiraten wolle. Ich konnte vor Weinen gar nicht antworten. Dann setzte er gleich das Datum fest: den 3. 2. 2001. Er meinte, das passt: 3-2-1-los! Es wurde ein wunderbares Hochzeitsfest. In Mürren, mit 60 Gästen, in einer kleinen Kirche. Es war eine wunderbare Mischung zwischen urchig und pompös. Immer wenn ich das Video anschaue, muss ich heulen.»
«Auf diesen Heiratsantrag hätte ich gern verzichtet. Es war auf einem Konzert meines Bruders. Ich habe den Merchandising-Stand bedient, als plötzlich mein Mann auf der Bühne stand. Ich sah, dass er eine Rose hinter dem Rücken versteckt hatte. Mein Herz stand still, weil ich geahnt habe, was er als nächstes tun würde. Da ich unter extremem Lampenfieber litt, war es für mich sehr schlimm. Ich suchte einen Fluchtweg, doch da rief er mich schon auf die Bühne. Ich bin rot angelaufen, habe geschwitzt und gezittert, als er mir vor Publikum einen Antrag machte. Die Leute johlten und klatschten. Es war ja schon lieb gemeint, aber ich hätte es gern romantischer gehabt, zu zweit, ein hübsches Tête à-Tête. Er ist heute noch stolz darauf. Ich hätte ihm auch einen Antrag gemacht, damit hätte ich keine Probleme. Wir waren beide 19, als wir ein Paar wurden. Mein Vater lebt in Venezuela, ich wollte ihn für ein paar Monate besuchen. Stefan wollte mitkommen, doch er hätte nicht so lange bleiben können. Ich habe den venezolanischen Pass. Da hat er mir diesen Heiratsantrag gemacht. Am 30. März 2006 heirateten wir, am 1. April flogen wir ab und machten dort unvergessliche Flitterwochen. Für ihn wars sozusagen eine Zweckehe. Ich bin die Romantikerin, hätte es lieber gehabt, er hätte mich aus lauter Liebe heiraten wollen. Wenn wir nicht verheiratet wären, hätte ich mich in all den Jahren ein paar Mal getrennt. Doch ich scheute den Aufwand und die Kosten. Als wir unsere Eheprobleme in den Griff bekommen hatten, sagten wir: So, jetzt machen wir Kinder. So gesehen war es ein Glück, dass wir verheiratet waren, denn heute sind wir eine tolle Familie mit drei herzigen Kindern. Unseren Hochzeitstag vergessen wir beide regelmässig. Wir lachen darüber und wissen, dass das wohl nie anders sein wird.»
«Es war keine Liebe auf den ersten Blick. Aber Andreas ist das Beste, was mir je passiert ist.» Anette Gutschier lebte bei Frankfurt am Main. Eben erst hatte sie sich von ihrem Partner getrennt, eine unglückliche Liebe. «Er hatte sogar meinen Heiratsantrag abgelehnt.» Männer waren erst mal von ihrer Bestenliste gestrichen. Doch dann lernte sie diesen Schweizer kennen. Aus der anfänglichen Freundschaft wurde Liebe. «Ich wohnte vorübergehend wieder in meinem alten Kinderzimmer bei meinen Eltern und spulte Wochenende für Wochenende mit dem Auto 700 Kilometer ab, nur um ihn zu sehen, um bei ihm zu sein.» Nach einem Jahr Fernbeziehung hatte Anette Gutschier genug von der Autofahrerei und suchte sich einen Job in der Schweiz. Sie zog zu ihrem Freund und dessen Bruder. Das war im März 2011. Heiraten, Kinder kriegen, ein eigenes Haus, das sind ihre Träume seit ihrer Kindheit. An einem Sonntagmorgen im Mai 2012 holte Andreas Gutschier einen Zopf, rote Rosen und ging vor seiner Freundin auf die Knie. «Es war ein bewegender, aber auch erwarteter Moment, da wir ja schon von Heirat gesprochen hatten. Ich sagte Ja. Es war schön zu wissen, es geht vorwärts.» Die Hochzeit wurde auf den 13. 3. 13 auf dem Standesamt und drei Tage später in der Kirche Arisdorf geplant. Doch eine Woche vor dem Fest musste das Paar kurzfristig eine neue Festlokalität suchen, wegen Überbuchung. «Das war sehr übel, ein grosses Ärgernis.» Doch sie wurden schnell fündig, und der Tag der Hochzeit wurde wunderbar, heimelig, romantisch. Inklusive dreistöckiger Hochzeitstorte, «ein Muss», sagt sie und lacht. Heute gehören Ella, 2, und Nora, 5 Monate, zur Familie Gutschier. Das Eigenheim ist gekauft. Die Kindheitsträume sind erfüllt.»
«Ich war 16, eigentlich noch ein Kind, er war 19. Wir kannten uns nur über einen Chat und vom Telefonieren. Als ich ihn dann drei Monate später zum ersten Mal traf, war ich so schüchtern, dass ich kein Wort herausbrachte. Andreas war irritiert, und ich dachte, das wars. Doch er liess nicht locker. Da begann unsere gemeinsame Reise. Zu unserem 10. Jahrestag lud mich Andreas nach Wien ein. Während wir im Hotel beim Essen waren, verteilte eine Angestellte Rosenblätter auf dem Bett, legte die Ringe dazu und stellte Champagner kühl. Kaum im Zimmer, ging Andreas vor mir auf die Knie. Das war so mega schön. Natürlich sagte ich Ja. Er hätte nicht so nervös sein müssen. Wir haben beide geweint. Aus lauter Liebe haben wir geheiratet, weil wir unser Leben miteinander verbringen wollen. Wenn ich schwanger gewesen wäre, hätte ich nicht gewollt, das hätte so etwas Gezwungenes gehabt. Für mich ist ein Heiratsantrag wichtig, ohne wäre ich enttäuscht gewesen. Geheiratet haben wir im Mai 2012. Andreas stand in der Kirche vorne, die Tränen rannen ihm übers Gesicht, als ich zu ihm ging. Es war ein wunderschönes Fest. Am nächsten Tag liess ich meine langen Haare bis auf drei Zentimeter abschneiden: Das Zeichen für den neuen Lebensabschnitt. Dann flogen wir für gut 8 Wochen in unsere Flitterwochen nach Südamerika. Am 28. Juni 16 kam Maurice zur Welt, unser kleines Wunder.»
«Warum willst du heiraten?», fragte mich Roger 2009 an der Fasnacht. Ich stand drei Monate vor meiner geplanten Hochzeit mit meinem damaligen Freund, doch diese eine Frage warf mich völlig aus dem Konzept. Ich begann zu Grübeln und merkte, dass ich eigentlich gar nicht meinen Partner heiraten wollte, sondern nur, weil es im Lebensplan in meinem Kopf so vorgesehen war. Ich sagte die Hochzeit ab. Das war eine heftige Zeit. Man kann sich ja vorstellen, was meine Familie und Freunde zu meinem Entschluss sagten und auch dazu, dass ich mich schon bald in Roger verliebte. Doch es war der beste Entscheid, den ich treffen konnte. Ein Jahr später war ich schwanger. Und wieder ein Jahr später machte er mir auf dem Eiffelturm in Paris einen romantischen Antrag. Mit zwei Cüpli in den Händen ging er vor mir auf die Knie und fragte, ob ich seine Frau werden möchte. Alle Leute ringsum klatschten. Na ja, ich habe es nicht so gern, wenn ich im Mittelpunkt stehe, und hatte total den Schlotteri in den Knien. Aber weil Roger nicht schwindelfrei ist, fand ich den Antrag um so rührender. Es war wunderschön. Wir hätten uns gut vorstellen können, im Konkubinat zu leben. Doch all der administrative Kram war uns zu mühsam. Geheiratet haben wir ganz traditionell in Weiss, im Kloster St. Urban. Unsere Tochter war bei der Hochzeit dabei und brachte uns die Ringe. Das war mega herzig. Heute haben wir drei Kinder. Der Alltag frisst auch an unserem Paarleben. Doch wir schaffen uns regelmässig Inseln, ein Wochenende im Monat gehört nur uns, die Kinder sind dann bei den Grosseltern. Jetzt im Mai holen wir unsere Flitterwochen nach, eine Woche Kreuzfahrt durchs Mittelmeer.»
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