Jede sieht sich als schlechteste Hausfrau «ever». 7 Tipps für beiläufiges Putzen und Aufräumen verhindern chaotische Zustände. Und dem Rest-Tohuwahobu muss man als Eltern einfach gelassen begegnen, oder?
Vor kurzem unter Müttern: «Ich bin die schlechteste Hausfrau der Welt!» - «Was? Nein, die bin ich schon, müsstest nur mal meinen Wäscheberg sehen.» - «Ach komm, bei dir ist doch immer alles so blitzblank, bei uns fliegt der Staub nur so!» Kennt ihr? Erfahrungsgemäss siehts bei denen, die am meisten klagen immer am aufgeräumtesten aus. Also ich beschwere mich nie über unseren Haushalt. Mein Mann ist eine Perle (!) und sonst haben wir ein Kleinkind, zwei Katzen, die täglich mindestens einmal das Fell komplett wechseln, zwei Jobs sowie laufende Weiterbildungen. Nein, wir versinken nicht im Dreck. Aber wöchentliches Abstauben liegt nicht drin und der Staubsaugerroboter ist mit der Masse an Katzenhaaren schlichtweg überfordert.
Seit das kleine Leben da ist, hat sich mein Verhältnis zum Haushalt verändert. Ich mags immer noch sauber, aber wers bei uns piekfein will, muss sich selbst am Putzschrank bedienen. Für den Rest haben wir ganz viele Klebroller zum Katzenhaare entfernen (ja, uns nervts auch).
Mit folgenden kleinen Tricks erleichtern wir uns die Hausarbeit:
Nachwischen: neben dem Lavabo im Bad immer einen Lappen haben und nach dem Zähneputzen morgens und abends kurz den Wasserhahn und das Lavabo abwischen – kleiner Handgriff, grosse Wirkung.
Trocknen: die Dusche mit einem Gummischaber trocknen, Armaturen mit einem Lappen abwischen – unsere Dusche sieht eigentlich immer geputzt aus.
Wäsche sorgfältig aufhängen: aufhängen muss man sie ja sowieso; wer sich die Mühe macht, braucht sie danach (meist) nur noch glattzustreichen und zusammenzulegen – bügeln überflüssig. Sofern man zum Zusammenlegen kommt natürlich.
Währenddem statt erst danach: bereits während dem Kochen immer mal wieder mit dem Lappen die Flächen abwischen und eine Pfanne, die man nicht mehr braucht, abwaschen. Spart Zeit danach.
Staubwischer allzeit bereit: das Geschenk des Himmels bei Tierhaarplage: der Swiffer. Der Bodenwischer muss (fast) täglich ran. Mittlerweile schleppt ihn das kleine Leben in der ganzen Wohnung rum. Ist nicht ganz so gründlich, aber immerhin.
Zeitungskorb: die Post wird bei uns wenn immer möglich sofort sortiert. Das gelingt auch beiläufig. Noch zu lesendes kommt in den Zeitungskorb – sieht gleich aufgeräumter aus. (Ich verschweige euch jetzt, dass der überquillt.)
Geheimtipp (für alle, denen sich die Möglichkeit bietet): Grosseltern, die ab und an hüten. Weder die eine noch die andere Oma kann es lassen, Wäsche zu falten oder Küche/Bad/wasauchimmer zu putzen, während die Kleine Mittagsschlaf macht. Grossartig! (Und tausendmal Danke, ihr Liebsten!)
Ich weiss, damit haben wir das Rad nicht neu erfunden. Es sieht aber weniger nach Chaos aus, und spontan-frustrierte Putzorgien sind damit überflüssig. Und das Wichtigste überhaupt kommt zum Schluss: Gelassenheit. Dann liegt das Spielzeug halt in der halben Wohnung rum… das gibt Farbe ins Leben. Und aus Wäschebergen kann man schöne Schlösser bauen. Oder so.
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Bloggerin Claudia Joller
Claudia Joller ist 1984 im Fricktal geboren und hat sich ins Luzerner Exil abgesetzt. Sie unterrichtet Wirtschaft und Gesellschaft an einer Berufsschule und ist seit Februar 2016 Mutter einer kleinen Tochter. Seit der Geburt ist eigentlich so gut wie gar nichts mehr, wie es vorher war und sie ist staunend freudig gespannt, was die Reise mit dem kleinen Leben an der Hand noch für Abenteuer für sie bereit hält.
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