Zeitumstellung
Winterzeit - So schlafen Kinder trotz Zeitumstellung gut
Von Anita Zulauf und Martina Schnelli
Die Umstellung auf die Winterzeit ist eine Herausforderung für Familien. Fünf Tipps, damit die Umstellung auf die Winterzeit Kindern und ihren Eltern sanft gelingt.
Ab dem letzten Sonntag im Oktober, 3 Uhr früh, gilt in der Schweiz und den meisten Ländern in Europa wieder die Winterzeit. Am Abend ist es nun früh wieder dunkel, dafür am Morgen vorübergehend früher hell. Denn: Bei der Umstellung auf die Winterzeit wird die Uhr um eine Stunde zurückgestellt, wir können eine Stunde länger schlafen. Könnten. Denn wenn Kinder da sind, ist das so eine Sache… Ihre inneren Uhren gehen einfach im normalen Takt weiter.
Jedes zweite Kind unter zwei Jahren und jedes dritte unter sechs Jahren ist in den ersten Tagen nach der Umstellung quengeliger als üblich. Damit der übliche Tagesablauf nicht verwuschelt wird, und der Winter ruhig langsam kommen kann, hier fünf Tipps für Familien.
Kinder an die Zeitumstellung gewöhnen
- Ein bis zwei Wochen vor der Umstellung damit beginnen, Fixpunkte im Tagesablauf, wie Mahlzeiten und Bettruhe, zehn Minuten nach hinten zu verlegen. Macht man das täglich, ist der neue Rhythmus kein Problem.
- Wem das zu pingelig ist: Bevor die Uhren auf Winterzeit umgestellt werden, den Kindern erlauben, ein wenig länger als üblich zu spielen. Kommt gut an, und die Chancen auf elterliches Ausschlafen stehen besser.
- Zwischen Mittagsschlaf und abendlichem Zubettgehen sollten mindestens vier Stunden liegen. Notfalls wecken.
- Raum nicht völlig verdunkeln. Es ist praktisch, wenn das Kind weiss: Nickerchen sind immer okay, aber tief geschlafen wird, wenn es dunkel ist. Und das ist in der Nacht.
- Viel draussen bewegen. Das macht müde.
Nach einigen Tagen wird Ihre Familie wieder im gewohnten Rhythmus funktionieren, einfach um eine Stunde verschoben. Bis zur Umstellung auf die Sommerzeit am letzten Sonntag im März...
Herumgetüftelt an der Winterzeit hat übrigens schon 1784 der Erfinder Benjamin Franklin. Dem hellen Köpfchen schien es wenig sinnvoll, die Helligkeit des Tages nicht optimal auszunutzen. Ob seine Eltern auch so begeistert von seiner Idee waren, sei dahingestellt. Sie waren nämlich Kerzenmacher.
Die Winterzeit ist übrigens die Normalzeit, die Sommerzeit die Abweichung. Eingeführt wurde die Sommerzeit 1973 in Europa mit der Idee, Energie zu sparen. Die Schweiz kennt seit 1981 Sommer- und Winterzeit. In der Europäischen Union gibt es ernsthafte Bestrebungen, die Zeitumstellung abzuschaffen. Die EU-Mitgliedsstaaten arbeiten daran, eine gemeinsame Linie zu finden.
Wie merkt man sich eigentlich, ob bei der Zeitumstellung die Uhren vor- oder zurückgestellt werden müssen?
Hier ein paar Eselsbrücken:
- Im Sommer stellen wir die Gartenmöbel vor das Gartenhaus. Die Uhr wird vorgestellt. Im Winter stellen wir die Möbel zurück ins Gartenhaus. Die Uhr wird zurückgestellt.
- Englisches Sprichwort: «Spring forward, fall back.» «Spring» heisst Frühling – daher nach vorne, «fall» bedeutet Herbst – daher zurück.
- In Richtung Sommer haben wir schönes Wetter, da opfert man gerne eine Stunde Schlaf: Die Uhr überspringt eine Stunde. In Richtung Winter fehlt die Lust, raus zu gehen, wir bleiben eine Stunde länger im Bett: Ich stelle also meinen Wecker zurück.
- Die Uhr wird immer Richtung Sommer gestellt: im Frühjahr vor, im Herbst zurück.
Zuletzt aktualisiert Oktober 2020