TCM
Harmonie auf den Teller - drei Familienrezepte
Die Ernährungslehre der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) will den Körper in ein harmonisches Gleichgewicht bringen. Diese drei Rezepte schmecken der Familie und sind gesund.
Bei einer Ernährung nach TCM geht es darum, das Kind mit vollwertiger Nahrung zu stärken – sein Qi aufzubauen sowie Blut, Yin und Yang zu nähren. Die Kinderverdauung ist noch nicht voll ausgereift und deshalb auch sehr anfällig für Störungen wie Bauchweh. Die Wahl der Nahrungsmittel und die Zubereitungsart sollen die kindliche Verdauung unterstützen.
Qi für Energie
Qi nehmen wir über unseren Atem und unsere Ernährung auf. Jedes Kind braucht viel Qi-bildende Nahrungsmittel für: Wachstum, Bewegung, für Lern-, Merk- und Konzentrationsfähigkeit, für Appetit, Abwehrkräfte und eine gute Verdauung, für Energie, Neugierde, Wissensdurst und sogar für Kontaktfreudigkeit.
Ein Qi-Mangel kann sich bei Kindern sehr verschieden äussern: Müdigkeit, ständiges Kränkeln, Lustlosigkeit, Verdauungsbeschwerden oder Appetitlosigkeit mit grossem Verlangen nach Süssem.
Kinder mit Qi-Mangel sollten viel Qi-reiche, gekochte und warme Mahlzeiten essen. Auf kalte, rohe und schwer verdauliche Nahrungsmittel sollte möglichst verzichtet werden.
Yang für Wärme
Diese wärmen unseren Bauch und unseren Körper. Gerade bei kleinen «Gfrörli» oder Kindern mit Tendenz zu Durchfall sehr empfehlenswert.
Yin für starke Nerven
Diese Nahrungsmittel vermögen es, die gesunden Säfte aufzubauen. Sie sind wichtig, damit wir gut schlafen können, emotional ausgeglichen und nicht ständig nervös, gereizt oder sogar aggressiv sind. Blut und Yin sind wichtig für Hirn, Nerven und eine gesunde Haut, genügend Energie und auch für die Sehfähigkeit.
Rezeptzutaten nach TCM
Mochi-Reis
Der süsse Naturreis wärmt und ist Qi, Blut und Yang nährend. Vor allem bei Qi-schwachen Kindern, die ständig kalt haben oder an Bauchweh und Verdauungsbeschwerden leiden, ist der Reis das perfekte Frühstück vor Schule, Kindergarten oder Kita.
Vollkornweizen
Weizen ist kühlend und hat eine beruhigende Wirkung auf das Herz. Diese harmonisierende Wirkung kommt uns gerade in der zweiten Tageshälfte (Zvieri oder Abendessen) zugute. Weizen ist besonders wirkungsvoll bei Kindern, die zu Nervosität und Schlafstörungen neigen und den ganzen Tag auf Hochtouren laufen. Vollwertige Getreide enthalten viel mehr Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente, welche wichtig sind für eine optimale Nährstoffzufuhr.
Polierte Getreide und Weissmehlprodukte enthalten im Gegensatz dazu kein Qi und kaum Mineralien, Vitamine und Spurenelemente.
Erdbeeren
Die Erdbeere baut Qi und Säfte auf. Sie ist gut für durstige Kinder mit trockener Haut, trockenem Hals und Heiserkeit oder für Kinder, die zu wenig trinken. Sie erfrischt und ist ein perfektes Znüni oder Zvieri.
Da sie zu den meist belasteten Nahrungsmitteln gehört, ist hier besonders auf biologische Herkunft zu achten.
Samen und Kerne
Samen und Kerne sind kleine Qi-Wunderpakete voll mit Nährstoffen und Eiweiss. Mithilfe der Ballaststoffe befeuchten sie den Darm und sorgen so für eine regelmässige Verdauung. Dies funktioniert nur, wenn genug getrunken wird. Die Samen und Kerne enthalten viele ungesättigte Fettsäuren und sind sehr Yin nährend, was sich positiv auf die Hirnfunktion und das Knochenwachstum auswirkt. Um von dieser Wirkung zu profitieren, muss man sie gut kauen oder schroten. Aufgepasst: Samen, Kerne und Nüsse sollten erst ab 3 Jahren in ganzer Form gegessen werden.
Erdbeer-Dorayaki: japanische Pfannkuchen
Für 10 gefüllte Dorayaki
500 g Bio-Erdbeeren
5 El Ahornsirup
3 Eier
60 g Mascobado-Zucker oder Kokosblütenzucker
225 ml Hafermilch
210 g Vollkornweizenmehl (am besten frisch gemahlen)
90 g Weissmehl
1,5 TL Backpulver
So gehts:
1. Erdbeeren waschen, rüsten und klein schneiden. In eine Pfanne geben und mit Ahornsirup 20 Minuten bei tiefer Hitze köcheln. Auskühlen lassen.
2. In der Zwischenzeit Eier und Zucker zu einer geschmeidigen Masse verquirlen. Milch beifügen und gut verrühren.
3. Beide Mehlsorten mit Backpulver mischen, zur Eimasse geben, rühren, bis ein geschmeidiger Teig entsteht. 15 Minuten ruhen lassen.
4. Eine beschichtete Pfanne mit wenig Öl bestreichen. Mit einem Esslöffel etwas Teig in die Pfanne geben, sodass die Dorayaki ca. 10 cm gross werden. Bei mittlerer Hitze ca. 2 Minuten braten, bis sich auf der Oberfläche viele Blasen bilden und der Rand etwas antrocknet. Umdrehen und eine knappe Minute fertig braten.
5. Erdbeermus auf die Hälfte der Dorayaki geben, mit den übrigen Dorayaki zudecken. Ränder etwas andrücken.
Zubereitungszeit: 1.5 Stunden (mit Kindern)
Vollkornmilchreis mit Erdbeeren
Für 4 Portionen
200 g Mochi-Reis (alternativ Natur-Rundkornreis)
650 ml Hafermilch
1 Prise Fleur de Sel
250 g frische Bio-Erdbeeren
5-8 EL Ahornsirup
etwas Vanille-Extrakt oder -Pulver
1 TL Zitronensaft
4 EL Mandelmus
So gehts:
1. Den Reis über Nacht oder 6–12 Stunden einweichen.
2. In ein Sieb abgiessen und gut spülen. Mit Milch und Salz aufkochen, 30 bis 45 Minuten köcheln lassen, bis der Reis fast die ganze Flüssigkeit aufgenommen hat. 3. Die Erdbeeren waschen, vom Stilansatz befreien, in kleine Stücke schneiden und mit Ahornsirup, Vanille und Zitronensaft vermischen. Etwas ziehen lassen.
4. Den Milchreis in Gläser füllen, Mandelmus und Erdbeeren darauf verteilen.
Tipp: Im Kühlschrank ist der Milchreis zugedeckt ca. drei Tage haltbar. Mandelmus und Erdbeeren erst kurz vor dem Geniessen beifügen. Milchreis im Wasserbad erwärmen oder 1–2 Stunden vor dem Gebrauch aus dem Kühlschrank nehmen. Eiskalte Gerichte schwächen die empfindliche Kinderverdauung.
Zubereitungszeit 1.5 Stunde (mit Kindern)
Knäckebrot mit veganem Nussaufstrich
Für 4 Portionen Knäckebrot
100 g Dinkelvollkornmehl, alternativ Weizenvollkornmehl
70 g lauwarmes Wasser
2 g frische Hefe oder
70 g Anstellgut von Sauerteig
20 g Olivenöl
4 g Fleur de Sel
10 g Sesam, schwarz
10 g Sesam, weiss
10 g Sonnenblumenkerne
10 g Chia-Samen
10 g Flohsamenschalen
So gehts:
1. Mehl in eine Schüssel geben.
2. Hefe in Wasser auflösen, zum Mehl geben.
3. Restliche Zutaten beifügen, zu einem Teig vermengen, 2 bis 3 Stunden zugedeckt ruhen lassen.
4. Backofen auf 210 Grad vorheizen. Teig mit etwas Mehl bestreuen, zwischen zwei Back - trennpapieren ca. 1–2 mm dünn auswallen. Oberes Papier entfernen und mit einem scharfen Messer in Stücke vorschneiden.
5. Auf ein Backblech legen und 10 bis 15 Minuten backen. Nach dem Auskühlen die Stücke auseinanderbrechen.
Nussaufstrich
180 g Cashewkerne, über Nacht in Wasser eingelegt
1 Knoblauchzehe
1 EL beliebige Kräuter
2 EL Hefeflocken
etwas Zitronensaft
4 EL Sojajoghurt nature
Paprikapulver, Salz und Pfeffer
200 g Bio-Erdbeeren
So gehts:
1. Eingelegte Cashewkerne gut spülen. Mit den übrigen Zutaten bis und mit Pfeffer im Mixer fein pürieren. Beliebig nachwürzen.
2. In ein Glas füllen.
3. Erdbeeren in kleine Stücke schneiden.
4. Die Knäckebrote mit Nussaufstrich bestreichen und mit Erdbeerstückchen garnieren.
Zubereitungszeit: 1 Stunde (mit Kindern)