Spracherwerb
7 Tipps, was Kindern beim Sprechenlernen hilft
Die wichtigsten Meilensteine des Spracherwerbs und wie Eltern ihr Kind dabei unterstützen.
Spricht mein Kind früh genug, richtig genug, ausgefeilt genug? Versteht es, was es hört? Hört es heraus, was gemeint ist? Und schadet später das ständige Gesimse und Getwittere dem Umgang mit Wörtern?
Schon vor dem ersten «Mama» fangen Eltern oft an, sich Sorgen um alles zu machen, was der Nachwuchs so sprachlich von sich gibt. In den meisten Fällen grundlos.
Ein paar Dinge sind allerdings hilfreich, um das Kind beim Umgang mit Wort, Satz und Grammatik zu unterstützen:
- Handy weg. Das elterliche Handy. Denn Kinder brauchen, um im noch unverständlichen Reich der Wörter navigieren zu können, das Feedback der Eltern. Das Gespräch mit ihnen. Ihre Betonung. Ihr Zuhören. Nur durch: „Ja, das ist ein lieber Teddy, den du da hast. Ach, du legst den Teddy schlafen?“ von seiner Bezugsperson wird aus dem flauschigen Irgendwas ein Ding, das eine Bezeichnung hat: Teddy.
- Gemeinsam Singen. Melodie und Rhythmus gehören zur Sprache. Kinderlieder sind nicht umsonst seit Jahrhunderten fester Bestandteil des Aufwachsens.
- Reimen. Viele Kinder- und Quatschreime mögen in den Ohren Erwachsener ein wenig albern klingen, Kinder finden sie klasse. Und ganz nebenbei lernen sie, dass Wörter ähnlich klingen können, ein Wort manchmal verschiedene Bedeutungen haben kann und – dass Sprache eine Menge Spass macht.
- Vorlesen. Längere Geschichten erfassen, sich konzentrieren und abtauchen in eine Erzählwelt – durch nichts lernt ein Kind das besser als durch die gute alte Gutenachtgeschichte oder das Kuschel-Lese-Stündchen auf dem Sofa. Und gemütlich ist es auch.
- Das Kind erzählen lassen, ohne sich ständig einzumischen. Auch strukturieren will gelernt sein. Und geübt.
- Geplauder mit anderen Mädchen und Buben. Kinder untereinander reden anders. Witze und Geschichten müssen ganz eigenständig gegliedert werden.
- Und: sich ganz einfach bei allen Mahlzeiten am Tisch unterhalten. Zuhören. Mitteilen. Fragen. Aber das ist wohl selbstverständlich…
Damit man sein Kind beim Sprechenlernen nicht überfordert, hier eine kleine Orientierungshilfe, was ein Kind in welchem Alter sprachlich können sollte. Abweichungen sind normal.
Bis 6 Monate:
Das Baby quietscht, lacht, gurrt und lächelt. Geräusche nimmt es wahr und reagiert darauf. Auch unterschiedliche Stimmlagen werden registriert. Nicht ohne Grund sprechen Eltern mit ihrem Kleinen in dieser Zeit besonders häufig in dem charakteristischen Baby-Singsang.
Bis 1.5 Jahre:
Das Kind spricht einzelne Wörter. Sein Tonfall verrät, was genau gemeint ist. Es versteht einfache Aufträge und Fragen. Es kennt seinen Namen.
Bis 2 Jahre:
Die Phase der Zwei- und Dreiwortsätze. Langsam redet das Kind so deutlich, dass es auch von anderen Personen als Mama und Papa verstanden wird. Zusammenhänge zwischen Gegenständen und Wörtern sind ihm klar.
Bis 3 Jahre:
Der Wortschatz wächst rasend schnell. Fragealter: wer, wo, was, wieso, weshalb, warum? Lieder und Reime sind beliebt, Bilderbücher der Renner. Einfache Geschichten werden verstanden.
Bis 4 Jahre:
Ziemlich korrekte Aussprache. Aber Schwierigkeiten bei komplizierten Lauten sind völlig normal. Erstes Verständnis von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Bis 6 Jahre:
Es kann jetzt von Erlebtem recht sinnvoll erzählen. Auch in der korrekten Reihenfolge. Es wird neugierig darauf, seinen Namen zu schreiben….
… und manche Kinder sind jetzt begierig, weitere Buchstaben zu lernen, andere spielen lieber noch vollkommen buchstabenlos. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo. Und darf das haben.
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