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Wollen wir noch ein Kind?
zvg
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Nächstes Jahr werde ich 36 Jahre alt. Auch wenn das meinem immer noch etwas in der Pubertät feststeckenden und den eigenen 20ern hinterhertrauernden Hirn extrem alt vorkommt, ist 36 doch bestes Papi-Alter. Und auch meine Frau (sic!), die ebenso alt ist, befindet sich noch im gebärfreudigen und nicht heillos risikoreichen Alter. Wir beschäftigen uns darum aktuell mit der Frage, ob unsere Familienplanung abgeschlossen ist oder nicht. Um es gleich vorwegzunehmen: Wir sind noch unentschieden. Es gibt einige Dinge, die dafür sprechen und etliche, die dagegen sprechen. Ich liste das jetzt einfach mal Milchbüechli-mässig auf:
Pro: Kinder – das heisst, vor allem Babys, und so eines wäre es wahrscheinlich zuerst einmal – sind herzig.
Kontra: Nach einer Weile sind Kinder nicht mehr so herzig.
Pro: An einem Geschwisterchen hätte unsere 2,5 Jahre alte Tochter sicher viel Freude.
Kontra: Ein Kind mehr, das krank werden kann. (Aktuell haben wir als Familie eine Grippe überstanden. Das war mit vier Mitgliedern schon extrem anstrengend. Jetzt noch eins mehr?)
Pro: Ein leiblicher Sohn, was es mit schätzungsweise 50 prozentiger Wahrscheinlichkeit sein wird, wäre schon etwas Tolles, in meiner Vorstellung. Und weil ich selbst eins von zwei Kindern bin, kommt mir das sehr natürlich vor.
Kontra: Wir hätten weniger Platz in der Wohnung. Und mehr Geschrei. Vielleicht wäre sogar ein Umzug nötig.
Pro: Für so ein kleines Menschlein hätte ich noch viel Liebe übrig.
Kontra: Ich müsste wohl mehr arbeiten, weil wir mehr Geld bräuchten. Eigentlich gefällt mir die Situation derzeit aber recht gut.
Pro: Ähm. Habe ich schon gesagt, dass Babys herzig sind?
Kontra: Ruhige Nächte, mehr Zeit für mich, endlich wieder Energie – das würde sich alles wieder um ein paar Jahre verzögern.
Pro: Naja, vielleicht noch: Erbmaterial weitergeben.
Kontra: Noch mehr Ängste, noch weniger Nerven.
Natürlich gäbe es noch 1000 weitere wichtige Überlegungen. Und auch noch 1000 Gefühle, die alles Rationale überstimmen können. Solange ich aber Milchbüechli-Rechnungen und Pro/Kontra-Listen mache, ist für mich klar, dass der Moment noch nicht gekommen ist.
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Reto Hunziker ist 1981 im Aargau geboren, aber das muss noch nichts heissen. Er hat Publizistik, Filmwissenschaft und Philosophie studiert und auch das muss noch nichts heissen. Er arbeitet als freier Journalist und als Erwachsenenbildner und versucht daneben, dem ganz normalen Wahnsinn in einer Patchwork-Familie (Frau, Tochter und Stiefsohn) mit Leichtigkeit und gesundem Menschenverstand zu begegnen – das will was heissen. Alle Blog-Beiträge von Reto Hunziker finden Sie hier.