Schwangerschaft, Gesundheit
Schwanger mit Asthma
Jährlich werden etwa 5000 Asthmatikerinnen schwanger. Kein Problem, sofern die ärztliche Betreuung und Medikamente stimmen.
Schwangerschaft, Gesundheit
Atemnot, Reizhusten, ein enges Gefühl im Brustkorb – Asthma trifft rund sieben Prozent der Bevölkerung. 5000 davon werden in der Schweiz pro Jahr schwanger. Während die Symptome bei je einem Drittel der Schwangeren unverändert bleiben oder sich verbessern, verschlimmern sie sich bei jeder dritten werdenden Mutter.
Warum das so ist, ist unklar. Unter anderem nehmen Wissenschaftler an, dass das heranwachsende Baby Stoffe ins Blut der Mutter absondert, die bei manchen Frauen verstärkt Asthma auslösen. Doch nicht jede Kurzatmigkeit in der Schwangerschaft bedeutet Asthma. Wahrscheinlicher ist sie auf die zusätzlichen Kilos zurückzuführen. Sollte der Arzt jedoch Asthma diagnostizieren, muss es unbedingt medizinisch behandelt werden.
Bei 85 Prozent der Erkrankten wird eine allergische Reaktion vermutet. Ist die Quelle bekannt, kann man den Allergieauslösern ausweichen. Gewisse Atemwegsallergien lassen sich zudem mit einer Desensibilisierung oder einer spezifischen Immuntherapie bekämpfen.
Ist eine Schwangerschaft geplant, sollte die Frau damit jedoch bis nach der Geburt warten, da sich die Allergiesituation im Laufe der neun Monate verändern kann. Merkt eine Frau während der Therapie, dass sie schwanger ist, besteht kein Grund zur Sorge. Desensibilisierungen zum Beispiel mit Pollen oder Wespengift sind für das Ungeborene nicht schädlich.
Auch die Behandlung mit Inhalator wirkt sich nicht nachteilig aufs ungeborene Kind aus, da der Wirkstoff vor allem in der Lunge der Mutter bleibt. Selbst regelmässige Kortison-Tabletten schaden dem Kind nicht. Bloss das Geburtsgewicht ist durchschnittlich 200 Gramm geringer vorausberechnet.
Falsch oder nicht behandeltes Asthma kann für Mutter und Kind dramatische Folgen haben. Wenn die werdende Mutter nicht richtig Luft holen kann, enthält ihr Blut zu wenig Sauerstoff und das ungeborene Kind wird ungenügend damit versorgt. Das kann zu verschiedenen Komplikationen führen.
Unbehandeltes Asthma kann eine Früh- oder Fehlgeburt auslösen und zudem ist das Risiko für Schwangerschaftsvergiftungen (Präeklampsie, HELLPSyndrom) erhöht. Deshalb ist es wichtig, dass der Arzt die Asthmamedikamente genau bestimmt und die Lunge der Schwangeren regelmässig untersucht.
Asthma-Beratungsstelle
Das Schweizerische Zentrum für Allergie, Haut und Asthma «aha!» hat ein Infotelefon eingerichtet: 031 359 90 50 (montags bis donnerstags von 9 bis 11.30 Uhr), www.ahaswiss.ch