Produktetest
Schutzfaktor sicher: Sonnencremes unter der Lupe
Sommer heisst für Kinder: Den ganzen Tag draussen spielen, baden, Glacé schlecken. Doch Babys und Kinder haben eine dünnere und sensiblere Haut als Erwachsene, die durchlässiger ist für UV-Strahlung und entsprechend geschützt werden muss. So gehts:
- lockere, eher dunkle Kleidung und Sonnenhut tragen
- auf unbedeckte Haut grosszügig Sonnencreme auftragen
- nach dem Baden neu eincremen
- im Hochsommer zwischen 11 und 15 Uhr im Haus bleiben
- oder wenigstens einen Schattenplatz wählen
Erst ab einjährig sollten Kinder Sonnencreme mit chemischen UV-Filtern benutzen. Obwohl die Sonnenschutzprodukte nicht ganz billig sind – Sparsamkeit ist hier fehl am Platz. Es wurde festgestellt, dass die meisten Menschen nur die Hälfte oder ein Viertel der Menge auftragen, mit welcher der Lichtschutzfaktor getestet wurde. Natürlich hängt der richtige Sonnenschutz von der Intensität der Sonnenstrahlung ab, doch auch an bedeckten Tagen dringen bis zu 80 Prozent der schädlichen UV-Strahlen durch die Wolken. Mittlerweile sind fast alle Kindersonnencremes wasserfest. So darf sich ein Produkt nennen, wenn es nach dem Bad noch mindestens 50 Prozent der Schutzwirkung aufweist. Kinder, die erst wieder aus dem Wasser kommen, wenn ihre Lippen blau sind, haben den grössten Teil der Creme im Wasser zurückgelassen; Trockenreiben mit dem Badetuch entfernt das letzte Restchen. So ungern manche Kinder es über sich ergehen lassen: neu eincremen muss sein.
Hormonaktive Substanzen in Sonnencremes
Ein heikles Thema sind hormonaktive Substanzen in Sonnencremes. «Im Tierversuch und an Zellkulturen wurde gezeigt, dass sie unter anderem Entwicklungsstörungen an den Fortpflanzungsorganen verursachen können», sagt Margret Schlumpf, Humantoxikologin an der Uni Zürich. Manche Konservierungsmittel in Kosmetikprodukten, ganz besonders jedoch chemische UV-Filter, stehen im Verdacht, hormonaktiv zu sein. Die Hersteller sind in den letzten Jahren deshalb dazu übergegangen, mineralische Filter einzusetzen, kombinieren aber weiterhin mit chemischen Substanzen. «Babys, Kleinkinder, schwangere und stillende Frauen sollten nur Produkte mit unbedenklichen Inhaltsstoffen verwenden», so Schlumpf. Weisseffekt und schlechtes Einziehen, bis vor kurzem ein erheblicher Nachteil der mineralischen Filter, sind mittlerlweile deutlich geringer.
Wer genau wissen will, welche Inhaltsstoffe eines Produkts nicht empfehlenswert sind, kann bei www.codecheck.info nachschauen. Doch Vorsicht: Die Informationen zu den einzelnen Produkten sind zum Teil nicht aktuell.
Sonnencremes unter der Lupe
Getestet im Juni 2014
- Mineralische und chemische UV-Filter
- Zieht sehr gut ein, parfümiert, kaum Weisseffekt
- Kinder lieben die blaue Farbe
- Erhältlich im Fachhandel und bei Coop
- 100 ml Fr. 10.45
- Mineralische und chemische UV-Filter
- Zieht gut ein, unparfümiert, leichter Weisseffekt
- Sonnengelb
- Erhältlich im Fachhandel
- 100 ml Fr. 20.60
- Keine chemischen UV-Filter
- Zieht gut ein, unparfümiert, leichter Weisseffekt
- Erhältlich im Fachhandel
- 100 ml Fr. 28.50
- Keine chemischen UV-Filter
- Zieht gut ein, natürliche Duftstoffe, leichter Weisseffekt
- Vegane Bio-Naturkosmetik
- Erhältlich im Fachhandel, Bioläden und
grossen Coopfilialen - 100 ml Fr. 12.30
- Chemische UV-Filter
- Zieht sehr gut ein, wasserfest, die grüne Verfärbung hilft zu sehen, wo die Creme bereits aufgetragen wurde
- Erhältlich bei Migros
- 100 ml Fr. 6.90
- Chemische und mineralische UV-Filter
- Zieht sehr gut ein, unparfümiert, kaum Weisseffekt
- Türkisfarben
- Erhältlich bei Coop
- 100 ml Fr. 5.50
- Enthält chemische und mineralische Filter
- Zieht gut ein, unparfümiert, kaum Weisseffekt
- Erhältlich im Fachhandel
- Mit detaillierter Dosieranleitung
- 100 ml Fr. 26.60