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Saubere Sache: Milchzahnhygiene
- Zahnpasta sparsam dosieren: Erbsengrösse statt langer Wurm.
- Bis 2-Jährig: 1-mal täglich putzen. Ab 2 Jahren: mindestens 2-mal täglich.
- Treten Kleinkinder in den Generalstreik, wenn es ans Zähneputzen geht, hilft ein spielerischer Zugang: Elefanten, Löwen oder Drachen aus der dunklen Mundhöhle fegen!
- Hat ein Kind die Tendenz zu Karies, ab 6 Jahren 1x wöchentlich Fluoridgel auftragen.
- Fluoridtabletten sind unnötig, da Fluorid lokal wirkt.
- Fluoridiertes Kochsalz hat einen positiven Effekt.
- Sobald die zweiten Zähne kommen, Junior- oder Erwachsenen-Zahnpasta verwenden, da diese einen höheren Fluoridgehalt haben.
- Möglichst wenig Süsses essen.
Kaum bricht der erste Zahn beim Baby durch, muss er schon geputzt werden. Gründlich. Denn: «Der Zahnschmelz ist bei Milchzähnen dünner als bei den zweiten Zähnen, Karies greift das Zahnbein schneller an», sagt Prof. Adrian Lussi, Direktor der Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin der Uni Bern. Der Zahnarzt empfiehlt, eine Kinderzahnpasta mit 500 ppm Fluorid zu verwenden, denn dieses macht die oberste Schicht der Zähne resistenter gegen die Säuren und Bakterien, welche Karies verursachen. Fluorid kann sogar verhindern, dass eine bestehende Karies fortschreitet. Aber aufgepasst: Zu viel Fluorid im Kindesalter hinterlässt weisse Flecken auf den Zähnen.
Wer Zahnpasta ohne Fluorid vorzieht, muss die Zähne gründlicher putzen. «Das schaffen die wenigsten Leute, deshalb empfehlen wir fluoridfreie Produkte nicht. Obwohl Karies keine Fluoridmangelkrankheit ist und die Zähne auch ohne dieses Mineral kariesfrei sein können», so Lussi.
Ob mit oder ohne Fluorid: Zahnärzte raten davon ab, zu süsse Cremes zu verwenden, weil sie das Kind auf Süsses konditionieren und es dazu verleiten, davon zu schlucken. Gefährlich ist das zwar nicht. Ein 2½- jähriges Kind zeigt erst nach 1,5 Tuben, ein 5-Jähriges nach 2,5 Tuben Kinderzahnpasta Vergiftungssymptome wie Übelkeit, Bauchweh, Durchfall. Prof. Lussi rät in einem solchen Fall, den Zahnarzt zu informieren und dem Kind in der Zwischenzeit Milch zu geben.
Überholt ist die Empfehlung, erst eine halbe Stunde nach dem Essen Zähne zu putzen. «Die Erosion des Zahnschmelzes kann so nicht verhindert werden», sagt Lussi. Da das Hauptproblem Karies ist, sollen die Zähne sofort nach dem Essen geputzt werden. Anders als viele Zahnärzte empfiehlt Lussi, danach mit wenig Wasser zu spülen. «Zahnpasta enthält zahlreiche Zusatzstoffe, die wir dem Körper nicht zuführen müssen.»
Dass sich Zahnhygiene lohnt, zeigt ein Blick in die Statistik: 2009 hatten 14-Jährige im Kanton Zürich im Schnitt 1,31 Löcher, 1964 noch 12,5.
Enthält: 500 ppm Aminfluoride, keine Tenside. Erhältlich: Warenhaus, Fachhandel. 75 ml. ca. Fr. 4.90.
**Expertenurteil*** Süssigkeitsgrad: nicht zu süss. Geschmack: mild, zahnpastig, 4,2. Inhaltsstoffe: tipptopp.
Enthält: 240 ppm Fluorid. Erhältlich: Migros. 75 ml. Fr. 3.30.
**Expertenurteil*** Süssigkeitsgrad: sehr süss. Geschmack: kaugummiartig, 4,2. Inhaltsstoffe: gut.
Enthält: kein Fluorid. Erhältlich: Fachhandel, grössere Coop-Filialen. 50 ml. Fr. 5.50.
** Expertenurteil*** Süssigkeitsgrad: nicht zu süss. Geschmack: minzig-mild, 2,5. Inhaltsstoffe: Fluorid fehlt.
Enthält: 250 ppm Fluorid, Calcium, Vitamin E. Erhältlich: Warenhäuser. 75 ml. ca. Fr. 3.95.
**Expertenurteil*** Süssigkeitsgrad: mittelsüss. Geschmack: süsslich, frisch, 3,4. Inhaltsstoffe: Calcium, Vitamin E sind unnötig.
Enthält: 220 ppm Fluorid. Erhältlich: Coop. 50 ml. Fr. 2.20.
**Expertenurteil*** Süssigkeitsgrad: mittelsüss. Geschmack: minzig-kaugummig, 3,2. Inhaltsstoffe: gut.
Enthält: 1000 ppm Fluorid. Erhältlich: Coop, Warenhäuser. 75 ml. Fr. 3.95.
**Expertenurteil*** Süssigkeitsgrad: nicht zu süss. Geschmack: angenehm süss, 4,4. Inhaltsstoffe: Enthält doppelt so viel Fluorid wie empfohlen.
*Expertenurteil
Beurteilung durch das Team von Prof. Adrian Lussi, Direktor der Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin der Universität Bern. Beim Geschmack wurden Noten zwischen 1–6 vergeben.
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