Schwangerschaft
Richtig ernähren während der Schwangerschaft
Ernährung in der Schwangerschaft: Fakten, Mythen und hilfreiche Tipps
Hurra, endlich für zwei essen? Leider gilt das in der Schwangerschaft nicht. Auch wenn sich der Mythos hartnäckig hält. Vielmehr steigt mit übermässigem Essen das Risiko von Schwangerschaftsdiabetes und Schwangerschaftsvergiftung. Auch für das Baby gilt nicht «mehr ist mehr». Innerhalb der vergangenen 12 Jahre hat das durchschnittliche Geburtsgewicht von Neugeborenen um 150 Gramm zugenommen und damit gleichzeitig auch die Gefahr von Kinderdiabetes oder dauerhaftem Babyspeck.
Fakt ist: Erst ab dem vierten Monat benötigt die Schwangere zusätzliche Kalorien fürs Baby. Allerdings bei Weitem nicht doppelt so viele, sondern lediglich 250 bis 300 Kalorien. Das entspricht in etwa einem grossen Joghurt oder einem Käsebrot mit einem Apfel. Wichtig ist also nicht, dass deutlich mehr, sondern das Richtige gegessen wird. Vor allem Folsäure-, Jod-, Calcium- und Eisenversorgung sind für die gesunde Entwicklung des Ungeborenen jetzt wichtig. So siehts aus mit:
Superfood: Kann, muss aber nicht. Viele der angepriesenen Beeren und Körner sind lediglich teuer. Kreuznormale Früchte, Gemüse und Vollkornprodukte tuns genauso.
Vitamintabletten: Nahrungsergänzungsmittel können in der Schwangerschaft wegen des erhöhten Bedarfs an Mineralstoffen und Vitaminen oder wegen möglicher Appetitlosigkeit oder Erbrechen sinnvoll sein. Nicht eigenmächtig schlucken, sondern mit dem Arzt oder der Ärztin besprechen.
Alkohol: Nein.
Vegetarische Ernährung: Wenn Eier und Milchprodukte gegessen werden, ist das kein Problem. Allerdings sind Rohmilchkäse und rohe Eier tabu. Gegebenenfalls verschreibt die Gynäkologin zusätzliche Eisenpräparate.
Veganes Essen: Möglich unter enger Begleitung einer Ernährungsberaterin oder von Arzt oder Ärztin.
Lakritz, Leber, Süssholz: Alle nur in grosser Menge problematisch. Aber: Braucht man die wirklich dringend innerhalb dieser speziellen neun Monate?
Saure Gurke mit Nutella: Kein Problem. Die sonderbaren Essgelüste sind nämlich keine Erfindung von Filmkomödienschreibern, sondern häufig Folge der Hormonumstellung. Solange man die benötigten Vitamine und Mineralien trotzdem aufnimmt – nur zu!
Kaffee: Ist okay, ausser gleich kannenweise.
Vor allem gilt: Keine Diät, keine Panik, gesunder Menschenverstand und im Zweifelsfall die Gynäkologin fragen.