Studie zeigt, dass der Zeitpunkt der Infektion mit dem Zika-Virus für das ungeborene Kind grosse Folgen hat.
Wer sich im letzten Schwangerschaftsdrittel mit dem Zika-Virus ansteckt, darf darauf hoffen, dass das Kind ohne Missbildungen am Schädel oder andere offensichtliche Geburtsschäden geboren wird. Dies jedenfalls hat eine Studie in Kolumbien ergeben.
Wie «Huffingtonpost.com» gestützt auf einen Artikel im «New England Journal of Medicine» berichtet, wurden in der Studie 600 Frauen erfasst, die im letzten Schwangerschaftsdrittel mit dem Virus infiziert worden waren. 90 Prozent von ihnen haben ihr Kind inzwischen geboren. Keines der Kinder leidet an der Fehlbildung Mikrozephalie, die zu geistigen Beeinträchtigungen führt.
Die Studienautoren betonen, es sei wichtig, die Kinder in Bezug auf andere mögliche Effekte der Zika-Infektion zu beobachten, darunter Hörverlust oder Sehstörungen.
Wie «Swissmom» berichtet, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe Schwangeren, die von einem Aufenthalt in einem der Zika-Virus-Epidemie-Gebiete zurückkehren, sich auf das Virus testen zu lassen – selbst wenn sie keine Symptome haben. Die Infektion kann im Blut oder Urin nachgewiesen werden. Zudem wird Schwangeren ab der 14. Schwangerschaftswoche eine Ultraschalluntersuchung empfohlen, am besten etwa 3 Wochen nach der Reise, mit Kontrolle in der 28. Schwangerschaftswoche. Ziel ist die frühzeitige Erkennung von Infektionen mit dem Zika-Virus und möglichen Komplikationen beim Ungeborenen.
Das Zika-Virus zirkuliert in Afrika, Lateinamerika, Südostasien und in der Pazifikregion. In Brasilien wurden schon über 1400 Fälle von Mikrozephalie bei Babys registriert, die noch im Mutterleib mit dem Virus infiziert worden waren. Einen Impfstoff gegen das Virus gibt es zurzeit noch nicht, doch vermeldeten Forscher kürzlich, sie hätten wirksame Antikörper entdeckt. Bis ein Impfstoff zur Verfügung steht, ist es aber noch ein weiter Weg.