Von einem Tag auf den anderen verweigern manche Kinder den Chindsgi-Besuch. Was jetzt?
Die ersten Wochen waren super. Jeden Morgen ist das Kindergartenkind begeistert losgezogen. Bis gestern. Denn seitdem heisst es plötzlich: «Nein, da geh ich nicht mehr hin!» Was tun? Ein paar Tipps gegen den Chindsgi-Streik.
Gelassen bleiben
Nein, nicht nur euer Kind hat eine Kindergartenkrise. Das kommt häufig vor. Und: Nein, es muss nichts Schlimmes vorgefallen sein.
Erwartungen herunterschrauben
Vielen Mädchen und Buben wird der Chindsgi vorab in den rosigsten Farben geschildert: all die netten Kinder! Die total lustigen Spiele! Die liebe Lehrerin! Oft ist die Realität nicht ganz so toll: die anderen Kinder sind nur mittelnett, manche knuffen sogar. Die Lehrerin ist ziemlich streng. Und die Spiele … naja. Also besser nicht alles zu pastellig schildern.
Du schaffst das!
Und wenn du es nicht problemlos schaffst, versuch ich zu helfen. Plötzlich «gross» zu sein, ist gar nicht so leicht.
Nicht aushorchen
Manche Kinder sind nach einem langen Tag voller Lärm nicht zu Gesprächen aufgelegt. Einfach mal in Ruhe lassen. Sie erzählen dann schon, wenn sie wollen.
Eifersucht verstehen
Das kleine Geschwisterchen bleibt daheim, nur man selber muss in den blöden Chindsgi. Ungerecht! Vermittle, wie stolz du auf dein Chindsgi-Kind bist; Extra-Kuschelzeit reservieren.
Kein Drama
Herzlich und kurz verabschieden, wenns geht. Gemeinsam mit anderen Kindern in den Kindergarten laufen, macht den Abschied leichter.
Abnabeln üben
Freundschaften mit anderen Kindern unterstützen, Gschpänli nach Hause einladen, das Kind aufmuntern, zum Spielen zu Freunden zu gehen.
Entspannen
Ja, auch Kindergarten bedeutet Stress. Der Krach, die Anforderungen, die vielen anderen Kinder … jetzt ist Erholung nötig!
Plaudern auf der Bettkante
Abends über die schönen und nicht so schönen Erlebnisse des Tages sprechen. Ärgerliche Erfahrungen nicht herunterspielen, sondern einfach gut zuhören.
Gespräch suchen
Sprecht mit der Kindergartenlehrerin, wenn sich die Unlust nicht mit einem «Denk nur wie lustig deine Freunde es haben, wenn sie sich in der Spielecke eine Bude bauen» weglächeln lässt, sondern länger anhält. Selbst unter den Kleinsten gibt es Mobbing, Überforderung und Langeweile.