
Patrick Schürmann
Reportage / Wildnis-Küche
So wird die Gabel geschnitzt
Von Esther Kern Fotos Patrick Schürmann
Bestseller-Kochbuchautorin Esther Kern lässt den Schweizer Sackmesser-Profi Felix Immler mit einer Gruppe von Kindern im Wald ein ungewöhnliches Festessen zubereiten.
Sackmesser-Experte Felix Immler erfindet immer wieder neue Schnitzprojekte. Eine Gabel schnitzen etwa können bereits kleine Kinder. So gehts:





Mehr von Felix Immler auf www.taschenmesserbuch.ch
Glut und Flamme statt Kochplatte und Backofen: Wenn Felix Immler auszieht, um im Wald zu kochen, braucht es nicht einmal Grill und Zange – dafür ausreichend Zeit. Der Ostschweizer Wildnis-Experte, der weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist für seine Taschenmesser-Bücher, stellt mit den Kindern vor Ort das nötige Kochgerät gleich selber her, zum Beispiel aus Lehm. Packt man Speisen nämlich in Lehm ein, erhält man eine Art natürlichen Römertopf. Jetzt braucht es nur noch ein loderndes Feuer. Als Brandbeschleuniger dient Harz, das man mit einem Stöckchen vom Baum kratzt und auf einem Stück Rinde sammelt. Immler empfiehlt, zum Schutz der Tiere und des Waldes wenn möglich eine offizielle Feuerstelle aufzusuchen und das Feuer nach dem Picknick zu löschen. Und jetzt auf zum kulinarischen Abenteuer vor der Haustür!

Dazu brauchts:
- 500 g Mehl
- 1 bis 2 TL Salz,
- 3-Liter-Gefrierbeutel
- Wasser (ca. 2 bis 2,5 dl)
So gehts:
1 Mehl und Salz in den Gefrierbeutel geben oder am besten die Zutaten schon im Beutel transportieren. Vor Ort Wasser dazugiessen und den Teig im Sack kneten. Vorsicht: nicht zu viel Wasser, sonst klebt der Teig am Beutel. 2 Teig aus dem Sack lösen, von Hand kurz weiterkneten, dann sehr dünne Fladen formen. 3 Bevor man die Teigfladen backt, die Glut gut abblasen, dann die Fladen direkt in die Glut legen. 4 Nach rund einer Minute, wenn das Brot angebräunt ist, die Fladen wenden und die zweite Seite anbräunen, herausnehmen.

Dazu brauchts:
- Pouletschenkel, Karotten, Kartoffeln, Süsskartoffeln, Salz, Pfeffer, Kräuter, Öl, Zitronensaft, Lehm, grössere Blätter (z. B. Sauerampfer oder Ahornblätter)
So gehts:
1 Feuer einheizen und abbrennen, bis viel Glut vorhanden ist. 2 Grosse Blätter suchen, um das Gargut darin einzupacken. 3 Lehm sammeln. Zu finden entweder an Bächen oder an steilen Hängen. Mit Holzstöcken abstechen oder man nimmt eine Schaufel mit. Transportieren beispielsweise auf einem dicken, gespaltenen Holzast oder auf grossen Rindenstücken. 4 Je nachdem wie bröckelig der Lehm ist, mit etwas Wasser vermischen und mit den Händen so lange bearbeiten, bis er die Konsistenz eines Brotteigs hat, also möglichst geschmeidig ist. 5 Nester formen aus Lehm, mit einem fetten Rand. Diese mit Blättern und dem Gargut belegen; maximal zwei verschiedene Sachen in ein Nest geben. Die Blätter einschlagen und den Lehm oben verschliessen. Die Lehmoberfläche sollte möglichst glatt sein. 6 Die Lehmpakete in die Glut legen und darüber ein starkes Feuer entzünden. Meistens gibt es einige Risse im Lehm, das macht jedoch nichts. 7 Nach rund 1,5 Stunden (kleine Gemüse wie Karotten eher etwas kürzer, Pouletschenkel etwas länger) aus dem Feuer nehmen, spalten (mit der selbstgeschnitzten Gabel) und: essen.










