Die leidige Entzündung im Ohr

Ursache für eine Mittelohrentzündung ist fast immer eine Erkältung oder eine Grippe. Die Viren gehen auf die Ohrtrompete (Eustachische Röhre) über, die Verbindung zwischen dem Nasen-Rachen-Raum und dem Mittelohr. Ist die Ohrtrompete verschlossen, ist auch die Luftzufuhr ins Mittelohr unterbrochen. Schnell können sich Bakterien ansammeln. Und Flüssigkeit bildet sich. Bei Babys und kleinen Kindern ist diese Ohrtube noch verhältnismässig kurz. Deshalb können Krankheitserregern bei ihnen leichter ins Ohr aufzusteigen.

Mittelohrentzündung ist sehr schmerzhaft. Betroffene Kinder greifen sich oft dauernd ans Ohr, kneten es oder zupfen daran. Oft ist das Kind unruhig, schreit öfters und will sich nicht auf eine bestimmte Seite legen (da das Ohr schmerzt). Zudem bekommen viele Kinder plötzlich hohes Fieber und haben keinen Appetit mehr. Die Flüssigkeit, die sich im Mittelohr staut, kann das Trommelfell durchbrechen und aus dem Gehörgang laufen.

Ist das der Fall, sollten Eltern zum Arzt. Auch, wenn ein Kind schon drei Tage fiebert, Durchfall hat und erbricht, sollten Eltern möglichst rasch zum Arzt. Zudem sollten Kinder viel trinken. Kinder, die Mittelohrentzündung haben, sollten nicht baden. Auch Haare waschen ist in dieser Zeit nicht angebracht, weil Wasser ins Ohr gelangen könnte.

Die meisten Mittelohrentzündungen werden mit fiebersenkenden Medikamenten und Nasentropfen behandelt, die zu einer Abschwellung der Schleimhäute führen sollen. Auch Hausmittel können Fieber senken wie zum Beispiel Essigsocken (hier die Anleitung). Nur in schweren Fällen verschreiben Ärzte Antibiotika. Wird eine Mittelohrentzündung überhaupt nicht behandelt, kann das schwerwiegende Folgen haben wie Schwerhörigkeit, Entzündung des Gehirns oder Knochenentzündung.

Bei Kindern, die ständig an Mittelohrentzündung leiden, haben manchmal vergrösserte Rachenmandeln. Eine Entfernung der Mandeln kann das Problem lösen.

So können Sie vorbeugen

• Oben immer trocken und warm: Vor allem in kalten Jahreszeiten sollten Kinder nur mit trockenen Haaren und Kappe nach draussen gehen.
• Nicht den ganze Tag nuckeln: Kinder, die ständig einen Nuggi im Mund haben, erkrankten öfters an Mittelohrentzündung. Dies hat eine finnische Studie gezeigt.
• Stillen beugt vor: Kinder, die mindestens vier Monate lang gestillt werden, haben ein dreimal geringeres Risiko, an einer Mittelohrentzündung zu erkranken.
• Kaugummi kauen belüftet: Kauen öffnet die Ohrtrompete. Wenn ein Kind mit Erkältung schon Kaugummi kauen kann, ohne sich zu verschlucken, kann das einer Mittelohrentzündung vorbeugen.
• Bei Erkältung Nasentropfen geben: Nasentropfen sorgen dafür, dass die Schleimhäute abschwellen und eine Erkältung nicht in einer Mittelohrentzündung gipfelt.
• In der Gegenwart von Kindern nicht Rauchen. Passivrauchen erhöht das Risiko für eine Mittelohrentzündung.