Im Alter zwischen zwei und fünf sind für Kinder alle neuen Speisen «pfui». Tipps, wie Ihr Kind zum Alles-Esser wird.
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«Neophobie» heisst das Phänomen, nachdem alle Kinder zwischen 2 und 5 alles neue, das auf dem Esstisch landet, ablehnen – ausser Süssigkeiten natürlich. Die Vorliebe für Süsses ist angeboren, weil schon das Fruchtwasser und dann auch die Muttermilch süss schmecken; sie ist aber auch sinnvoll, weil kein in der Natur vorkommendes süsses Lebensmittel giftig ist.
Die Ursachen der Neophobie sind vielfältig. Kinder lehnen beispielsweise saure, scharfe und bittere Lebensmittel ab, weil sie im Gegensatz zu den Erwachsenen etwa doppelt so viele Geschmacksknospen auf der Zunge haben und deshalb Aromen, aber auch Säure oder Schärfe viel stärker wahrnehmen.
Tipps gegen kleine Gemüsemuffel
Rohes Gemüse zum Dippen ist besser geeignet als Salat an einer sauren Sauce.
Erfahrungsgemäss werden Maiskörner, Karotten, Tomaten und Gurken von den meisten Kindern gut akzeptiert.
Eine Salatsauce, die viele Kinder gerne mögen, besteht aus Rapsöl, Apfelessig, Sojasauce und etwas Honig. – Kinder mögen das Gemüse lieber knackig als verkocht und nach Sorten und Farben getrennt auf dem Teller statt gemischt im Gemüsegratin.
Selber würzen oder mit einem Tupfen Mayonnaise garnieren dürfen kann den Appetit aufs Grünzeug fördern.
Gekochtes Gemüse punktet, wenn es ein «Mäntelchen» von überbackenem Käse oder von in Butter geröstetem Paniermehl erhält.
Viele Kinder mögen frisch gepresste Säfte, z.B. Apfel-Fenchel-Karotten-Saft.
Bereiten Sie das Gemüse nicht immer auf dieselbe Art zu. Ein roher Fenchelsalat mit Parmesanspänen kann bei einem Kind gut ankommen, das gekochten Fenchel ablehnt – und umgekehrt.
Manche Kinder mögen fein pürierte Gemüsecremesuppen, obwohl sie sonst mit Gemüse wenig anfangen können.
Der Weg zum Allesesser
Sie sind keine Rabeneltern, wenn Sie nicht nur die Lieblingsgerichte Ihrer Kinder kochen. Sehr wählerische Kinder haben es später, zum Beispiel im Skilager oder wenn sie bei Schulkameraden zum Essen eingeladen werden, äusserst schwer.
Grundsätzlich bestimmen die Eltern, was auf den Tisch kommt, die Kinder bestimmen, wie viel sie wovon essen mögen.
Wenn Kinder beim Kochen mithelfen dürfen, sind sie eher bereit, neue Lebensmittel zu probieren.
Bieten Sie Ihren Kindern verschiedene Früchte und Gemüse an, damit sie die Wahl haben. Es ist nicht wichtig, ob ein Kind Spinat hasst, wenn es dafür Karotten mag.
Machen Sie bei Tisch so wenig Aufhebens wie möglich um die Essverweigerung Ihres Kindes. Je stärker Sie reagieren, umso schneller ergeben sich Machtkämpfe.
Gehen Sie (und die andern Personen am Esstisch) mit gutem Beispiel voran, Sie werden von Ihrem Kind als Vorbild kopiert.
Führen Sie die Regel ein, dass übers Essen am Tisch nicht negativ geredet werden darf.
Führen Sie eine Liste mit den «verschmähten Lebensmitteln» ein. Jedes Familienmitglied wählt 3 oder 5 Lebensmittel ab, die es nicht probieren und essen muss, alles andere wird zumindest versucht (ab etwa 4 Jahren).
Grössere Kinder (ab etwa Schulalter) dürfen erst dann sagen, dass sie ein Lebensmittel nicht mögen, wenn sie es mindestens 10 bis 15 Mal probiert haben.
Kinder gewöhnen sich sehr wohl an neue Speisen, wenn sie diese mindestens 10 bis 15 Mal probiert haben.
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