Familie / Verhaltensmuster
Das liegt bei uns in der Familie
Grösse und Augenfarbe sind erblich, klar. Aber was ist mit Verhaltensweisen, Marotten, Vorlieben und – ja, auch Schicksalen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden? Wer sucht, findet oft ein Familienmuster.
Draussen ist Sommer. Drinnen schiesst sich Ernest Hemingway mit der Schrotflinte in den Kopf. Das war 1961. 35 Jahre später bringt sich seine Enkelin Margaux mit Tabletten um. Damit ist sie das fünfte Familienmitglied innerhalb von drei Generationen, das Selbstmord begeht.
Ja, die Hemingways sind eine Ausnahmefamilie. Mit besonders herausragenden Talenten, besonders tiefen Tälern und besonders dunklen Schatten. Ein überdimensionales Familienschicksal in Moll. Aber sind sie wirklich so vollkommen anders als kreuznormale Familien? Hat nicht jede Familie eine Art Muster? Etwas – egal ob Moll oder Dur – das von Generation zu Generation weitergegeben wird? Sich im Stammbaum von den Wurzeln bis zu den Blättern zieht und vererbt wird wie Grossvaters Taschenuhr? Doch, hat fast jede. Und längst ist das nicht nur die markante Nase mit der, wie vergilbte Fotos beweisen, schon diverse Familienmitglieder gestraft waren.
Da sind Familien – wie die der Autorin – in denen sich eine beachtliche Gruppe Familienmitglieder lieber einen Zeh abhacken liesse, als mit jemand anderem vom selben Löffel zu essen. Tante, Nichte und Grossnichte Marzipan in etwa so appetitlich wie Froschlaich finden. Und in der notorische Zufrühkommer derart in der Überzahl sind, dass der einzig Pünktliche das schwarze Schaf der Sippe ist. Zudem haben Scheidungen Tradition.
Professor Fred Berger
Sandra, Peter und ihre vier Kinder
Sie: Meine Cousine hat uns den Namen «weggeschnappt»: Jakob. Jakob oder Jacob heissen in unserer Familie nämlich fast alle Jungen, wenn man sich mal den Stammbaum ansieht. Damit war Jacob in der Generation schon besetzt und unser ältester heisst nun Nicolas. Den zweiten Namen unserer Kinder haben wir aber immer nach verstorbenen Familienmitgliedern ausgewählt. Bei Nicolas nach dem Vater meiner Cousine. Mein Mann betreibt Ahnenforschung, dabei sind unheimlich viele Muster zutage getreten.
Er: Ja, das mit den Namen etwa. Aber das ist Tradition vieler Regionen, dass Söhne nach den Grossvätern und Töchter nach den Grossmüttern benannt werden und sich so einzelne Namen häufen. Erstaunlich ist, dass 51 Prozent meiner männlichen Vorfahren gleichen Namens, die nicht ausschliesslich Landwirtschaft betrieben, Lehrer waren. Ich habe übrigens auch eine Lehrerausbildung, obwohl ich jetzt in einem anderen Beruf arbeite. Und meine Ehefrau ist: Lehrerin. Passt perfekt in unseren Stammbaum. Ich habe übrigens festgestellt, dass wir beide – wenn man zehn Generationen zurückgeht – verwandt sind. Sie ist aus einer Kaufmannsfamilie. Gelddinge liegen ihr bis heute mehr als mir.
Sie: Mich hat Ahnenforschung und die Suche nach Familienmustern anfangs nicht sonderlich interessiert. Aber als unsere Kinder Nicolas, Nora, Florin und Théa auf die Welt gekommen sind, da spielten die Vorfahren plötzlich eine Rolle. Bis hin zu alten Erbstücken, die wir beim Einrichten neben unsere neuen gestellt haben. Mir ist bewusst geworden, dass man Teil einer Kette ist. In einer Reihe steht. Manchmal ist das beunruhigend, manchmal beruhigend. Unser ältester Sohn wurde beispielsweise schulisch abgeklärt, weil er zwar mit drei Jahren lesen und schreiben konnte, aber motorische Defizite hatte. Wir sind gelassen geblieben und haben darin überhaupt nicht nur die Defizite gesehen, sondern die charmanten Eigenschaften seiner Grossväter. Die waren auch schon so, und aus ihnen ist auch etwas Rechtes geworden – Kaufmann und Lehrer selbstverständlich.
Schicksal und Gespenster?
Woran liegt das? Weshalb zeigen viele Familien Muster wie Zebras Streifen? Liegt es an den Genen? Der Erziehung? Am Zufall? Oder gibt es tatsächlich so etwas wie Schicksal, ein Familiengespenst, das nicht nur in alten Schlössern, sondern auch in Reihenhäusern mit Einbauküche spukt?
Fred Berger, Professor für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Generationenverhältnisse an der Universität Innsbruck, hats nicht so mit Gespenstern. Selbst das Wort «Schicksal» ist ihm zu adipös. «Aber Schicksalsschläge, ja, die gibt es. Und einen familientypischen Umgang mit Schicksalsschlägen – den gibt es natürlich auch.» Die Art und Weise mit den Schlaglöchern des Lebens umzugehen, Realität und Probleme aufgrund bestimmter Wertvorstellungen in die ein oder andere Richtung zu deuten, die werde zum Teil von Generation zu Generation weitergegeben. «International gut erforscht ist das etwa bei Scheidungskindern», sagt Fred Berger. «Scheidungskinder werden – statistisch gesehen – deutlich häufiger selber wieder geschieden als Kinder aus sogenannten intakten Familien. Das haben wir mit unserer über 30 Jahre dauernden Zürcher LIFE-Studie belegen können.»
Auch eine weitere Untersuchung der Universität Düsseldorf zeigt, dass alleinerziehende Mütter doppelt so oft wie andere Mütter aus Scheidungsfamilien stammen. Kommt auch der Vater aus einer Trennungsfamilie, steigt das Risiko weiter. «Gründe für diese ‹Intergenerationale Transmission› gibt es viele», erklärt Berger. Zunächst trennten sich heutzutage weitaus mehr Paare als früher, weil etwa das Stigma «geschieden» keines mehr sei und Frauen häufiger als früher finanziell auch ohne «Ernährer» ganz gut bestehen könnten. Für die «soziale Vererbung» von Scheidung spiele dann insbesondere eine Rolle, was Kind und Heranwachsendem in der eigenen Familie vorgelebt worden sei, welches Vorbild die Eltern gegeben hätten im Umgang mit Konflikten, beim Vertragen, in Diskussionen und bezüglich der Einstellung zu Krisen. «Da stehen sich – vereinfacht ausgedrückt– zwei Positionen gegenüber», so Berger: «‹Durchhalten und Probleme zu lösen versuchen› gegen ‹einen schnellen Schlussstrich ziehen›.» Oder wie es Tanja Stelzer in der «Zeit» über ihre Scheidungskind-Erfahrung schreibt: «Ja, mit Streit können wir nicht so gut. Ja, wir haben Mühe, in der Liebe das richtige Tempo zu finden, wir lassen uns zu schnell auf jemanden ein oder gar nicht.»
Manche Redensart ist ausgeleiert, staubig, zu Tode geritten – und trotzdem wahr. «Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm» ist so eine. Denn wenn sich auch jede neue Generation für wahnsinnig innovativ, originell, einzigartig und fortschrittlich im Umgang mit ihrem Nachwuchs hält – richtig ist: Verlässlich wie der Brauch, alle Jahre wieder die fettige Weihnachtsgans aufzutischen, vererbt sich innerhalb von Familien auch der Erziehungsstil. Und mit ihm Sätze, die man schon bei den eigenen Eltern gehasst hat und mit denen man jetzt fröhlich seine Kinder nervt: «Erst die Arbeit, dann das Vergnügen», «Indianerherz kennt keinen Schmerz» oder «Das interessiert mich üüüüüberhaupt nicht, dass der Kevin auch einen 3er hat» … Wem jetzt spontan noch vier eigene pädagogische Quotes aus der Ahnengalerie einfallen, ist in guter Gesellschaft. Belegen doch sämtliche Studien: Wie erzogen wird, ist Familientradition. Zum Autoritären neigende Eltern werden – dem gesellschaftlichen Wandlungsprozess hin zu liberalerer Erziehung zum Trotz – Kinder haben, die selbst eher autoritär erziehen. Lockere Eltern werden locker erzogene Enkel bekommen, und die meisten werden wahrscheinlich ausserdem ihre politische Meinung vererben. Jemand wie der deutsche Vizekanzler und Sozialdemokrat Sigmar Gabriel, der trotz eines überzeugten Nazis als Vater neulich einem Aufmarsch rechten Pöbels öffentlich den Mittelfinger zeigte, gehört zur Minderheit. Wird doch ein Kind hinsichtlich seiner Wertorientierungen nicht nur von seinen Eltern geprägt, indem es miterlebt und mithört, sondern politische Orientierungen scheinen sich in Gene und Gehirn einzuschreiben. Mit einer Trefferquote von über 80 Prozent lässt sich etwa voraussagen, welche Partei eine Person wählen wird, beobachtet man deren Gehirnaktivität. Das behaupten zumindest Wissenschaftler der University of California in San Diego und der britische Forscher Ryota Kanai. Konservative zeigten im Magnetresonanztomografen eine vergrösserte Amygdala, die für Gefühle wie Angst und Bedrohung zuständig ist. Linksliberale verfügten über mehr graue Hirnmasse im vorderen Gyrus cinguli: verantwortlich für die Fähigkeit, mit Unsicherheit und Konflikten umzugehen.
Sucht man also nach Familienmustern, scheinen die Gene über Nasenform, Körpergrösse und Haarfarbe hinaus ein Wörtchen mitzureden. Manchmal ein lautes (siehe Interview mit Isabelle Mansuy).
«Ach, die ewige, uralte Anlage–Umwelt-Diskussion …», sagt Fred Berger. «Bei Verhaltensweisen wird man wohl noch lange nicht endgültig klären können, was vererbt und was anerzogen ist.»
Texterin, 3 Kinder
Wir sind eine Familie von Abbrechern. Mein Vater hat seine Banklaufbahn abgebrochen, weil er lieber studieren, Theaterstücke schreiben und Lehrer werden wollte. Meine Schwester hat das Lehrerseminar geschmissen, ich hab nach meinem Auslandsjahr in Amerika vor der Matura gesagt: «In die Schule kriegen mich keine zehn Pferde mehr.» Und jetzt hat mein ältester Sohn vor Kurzem seine Lehre und die BMS sausen lassen, weil er «in der Natur leben will». Was auch immer das auf lange Sicht bedeuten soll. Er ist jetzt genauso alt, wie ich es damals war, als ich meine Eltern mit dem Schulabbruch geschockt habe: 17. Klar habe ich ihm gesagt: «Du musst mir nicht alles nachmachen.» Denn manchmal denke ich, dass der gerade Weg einfacher zu gehen ist. Andererseits bin ich der Überzeugung – und habe das meinen Kindern auch stets gesagt – dass man seinen eigenen Weg finden muss. Das, was zu einem passt. Notfalls auch jenseits der Konventionen. Das ist identitätsbildend. Man muss doch wissen, wer man ist und was man im Leben wirklich will. Als ich damals die Schule abgebrochen habe, hatte ich keinen Augenblick lang Existenzängste. Ich hatte und habe immer noch das Vertrauen «man geht schon nicht unter». Als ich aus Amerika zurückkam, war ich in unserem Ort im Berner Oberland der Paradiesvogel. Ich war voll amerikanisiert, hab mich auffällig gekleidet, stark geschminkt und bin bei so einem Übergangsjob rausgeflogen, weil ich erstens ein paar Mal unpünktlich war und zweitens der Chef ein Auge auf mich geworfen hatte. Zum Verdruss seiner Frau. Mein Sohn ist auch ein Paradiesvogel. Er besucht Wildniscamps, läuft meistens barfuss, trägt lange Haare. In der Lehre war ihm ab einem bestimmten Zeitpunkt alles egal. Genauso wie mir im Gymi. Ich habe nach der abgebrochenen Schule eine Zeit lang viel gelesen und geschlafen, bis mir klar war: «Ich will eine Ausbildung in der Werbung und da texten.» Texten tue ich heute noch, das ist mein Traumjob. Mein Sohn ist noch auf der Suche. Er war jetzt gerade zu einer «Visionssuche» in Amerika und hat zudem dort gejobbt. Was weiter mit ihm wird? Keine Ahnung. Aber ich vertraue ihm voll. Und wenn mein zweiter Sohn in ein paar Jahren auch die Mittelschule schmisse? Tja nun, dann würde ich wohl müde lächeln und denken: «Was auch sonst?»
Jedes Kind interpretiert
Simple Wenn-dann-Erklärungs-Modelle taugen hier nicht, schliesslich werden Ereignisse von jedem Menschen individuell bewertet, werden eigene Schlüsse gezogen. Schreckt die Erzählung der Mutter ab, wie sie damals die Schule schmiss und sich anschliessend mit Jobs durchwurschteln musste? Oder kommt stattdessen im Kinderohr an: Wow! Abenteuerlich! Spannend! Mach ich auch!?
Haben ordentliche Eltern ordentliche Kinder, oder entwickeln die eher eine Pingeligkeitsallergie, eine Aversion gegen parallel abgestellte Schuhe und T Shirts auf Kante gefaltet? Das ist vermutlich reine Glückssache.
«Wir können meist nur statistische Zusammenhänge gesichert feststellen», erklärt Fred Berger. «Was Ursachen und was Wirkung ist, lässt sich sehr schwer belegen.»
Fazit bislang: deutliche Familienmuster, offene Fragen, lose Fäden. Aber mit Fäden lässt sich gut stricken. Legenden beispielsweise. Das Familienschicksal der Hemingways, die Biografien der Manns, der Gettys oder jener legendäre «Fluch der Kennedys» … alles prima Material für Boulevard und Hollywood.
Denn woran liegt es beispielsweise, dass bei den Kennedys kaum einer friedlich und alt im Bett starb? An einem «bösen Schicksal»? Daran, dass in der Familie Kennedy die Parole galt: Ein Kennedy ist niemals erfolglos und hat niemals Angst? An einer familientypischen Variante des Gens DRD2, das unter anderem Abenteuerlust und Selbstbewusstsein steuert? Oder doch einfach daran, dass ein unscheinbarer Durchschnittsmensch selten erschossen wird und mangels Privatflugzeug auch selten damit abstürzt?
2 Kinder
«Du musst mir gar nicht damit kommen: Mein Vater war auch nicht besser, als es mein Mann ist», hat meine Tochter mal im Streit zu mir gesagt. Damit hat sie mich getroffen, denn sie hat Recht. Eigenartig, dass sich manchmal genau das wiederholt, was man vermeiden wollte. In Sachen Kindsvaterwahl ist meine Tochter leider exakt in meine Fussstapfen getreten: Hallodris, unzuverlässig, keine Unterstützung, keine Ausbildung … Ich war als junge Frau ebenso naiv wie idealistisch. Als Studentin bin ich nach Kuba gereist, hab mich in einen Kubaner verliebt, den mit in die Schweiz gebracht, geheiratet und – die Augen vor der Realität fest zugekniffen. Dass er mir intellektuell völlig unterlegen war, gerne Spass, aber wenig Lust zu arbeiten hatte, habe ich ausgeblendet. Ich wollte unbedingt allen hier beweisen: Das klappt! Kulturelle Unterschiede sind für eine Ehe kein Hindernis! Dann wurde meine Tochter geboren und selbstverständlich hatte ich in ihm keinerlei Hilfe. Studium, nebenher arbeiten, Kind, Haushalt – das hab alles ich allein gemacht. Vor dem Baby hab ich im Studium eher gebummelt und wusste nicht, was ich wollte, aber mit der Schwangerschaft, da wurde ich plötzlich tough, klar auf mein Ziel fokussiert. Irgendwie bin ich stolz darauf, wie stark ich damals war. Unnötig zu sagen, dass das mit dem Mann nach einem Jahr zu Ende war. Für meine eigene Tochter habe ich mir natürlich einen Partner gewünscht, der zuverlässig ist, der ihr Sicherheit gibt, ihr bildungsmässig gewachsen ist. Und wen nimmt sie? Einen Luftikus, der keinen Abschluss hat, keinen soliden Job, aus einem anderen Kulturkreis stammt … Und – klar, kriegt sie auch prompt ein Baby, obwohl sie gerade dabei ist, die BMS zu machen. Geld verdienen, Baby versorgen, abends noch lernen – das bleibt allein an ihr hängen. Exakt wie bei mir damals. Manchmal habe ich mich gefragt, woran diese Wiederholung liegen kann. Denn anders als meine Eltern habe ich keine gute Miene zum bösen Spiel gemacht, sondern mich stets kritisch zu ihrem Partner geäussert. Genutzt hat es – gar nichts. Aber was ich ebenfalls sehe: Auch bei ihr hat das Baby dafür gesorgt, dass sie total stark geworden ist und unbeirrt ihr Ziel verfolgt. Ich bin sehr stolz auf sie. Vielleicht hab ich ihr ja unbewusst vermittelt, dass Frauen unheimlich viel schaffen können, wenn sie nur wollen, und dass ich es bewundere, wenn man es auch allein schafft. Aber wer weiss schon, was man unbewusst weitergibt …
Letzte Antworten gibts nicht. Aber vorletzte. Statistische Zusammenhänge, die zeigen, dass:
- für Kinder aus Alkoholiker-Familien ein siebenfaches Risiko besteht, selbst Suchtprobleme zu bekommen. 30,8 Prozent der Trinker einen trinkenden Elternteil aufweisen, Mädchen mit einem Alkoholiker als Vater 2,5 Mal häufiger als andere Frauen später einen Partner mit Alkoholproblemen wählen.
- wirtschaftlich erfolgreiche Eltern häufig finanziell erfolgreiche Kinder haben. Erstens, weil sie Geld als Startkapital vererben. Zweitens, wie Volkswirtschaftler der Uni Bonn herausgefunden haben, weil sie die Charaktereigenschaften Mut, Risikofreude und Vertrauen weitergeben. Offenbar nützliches Rüstzeug für Unternehmer.
- 38 Prozent der Berufsmusiker von Berufsmusikern abstammen.
- ein Viertel aller Ärzte einen Elternteil haben, der Arzt oder Ärztin ist.
- jeder fünfte Lehramtsstudierende eine Mutter hat, die Lehrerin war.
- Depressionen innerhalb der Familie das Risiko vervierfachen, selbst an Depressionen zu erkranken.
- 6 von 16 Rhesusäffchen, die von ihrer Mutter geschlagen oder gebissen wurden, ihre Kinder schlagen und beissen. Und 0 von 16 Äffchen, die lieb behandelt wurden. (Bei Menschen wird – statistisch – jedes zweite geprügelte Kind später auch seine Kinder schlagen.)
- Akademikerkinder dreimal häufiger die Matura machen.
Unerforscht ist bislang allerdings, warum sich Familien bis ins dritte Glied und über verschiedene Haushalte, Städte, Ländergrenzen hinweg vor Ekel schütteln, beim blossen Gedanken daran, jemand könnte von ihrem Löffel gegessen haben.
Unerforscht ist auch, warum das rätselhafterweise nicht alle tun. Wo doch ein gemeinsam genutzter Löffel – da ist sich zumindest die Sippschaft der Autorin weitestgehend einig – wirklich zu den besonders fiesen Zumutungen der Menschheit zählt.