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Bim-Bim
Einen ganzen Sonntag lang mit den beiden. Was tun wir da? Zumal das Wetter ja schön ist. Ausflug in den Zoo? Ja warum nicht. Vor allem, weil es im Privatzoo, den wir im Auge haben, ausser Tieren auch noch viele Spielplätz gibt. Also los. Bei den Eltern abholen, ins Auto packen (Reglements konform mit Kindersitz und so natürlich) - und los von Buchsi. Da kann ich Lio mal alle Tiere zeigen, die wir sonst nur in Büchern angeschaut haben. Enyo ist dafür noch etwas zu klein, aber frische Luft tut dem auch gut. Eine Stunde Autofahrt und schon sind wir da. Gleich nach dem Eingang die Nandus - die sind lustig, die Straussen ähnlichen Vögel. Sie leben mit Kängurus im Gehege. Auch die sind einen Augenschein wert.
Bim-Bim
Ja was ist denn das? Ein kleines Zoobähnli, das seine immer gleichen Runden dreht. Da ist Lio sofort Feuer und Flamme. Also rein ins Vergnügen. Eine Runde mit dem Opi. Dann noch eine Runde mit der Omi. Und nochmals eine - will er. Aber da sagen wir, jetzt schauen wir uns doch erst einmal die anderen Tiere an. Ich pack ihn also unter den Arm, denn weiter laufen will partout er nicht. Na immerhin treffen wir in einem entfernteren Gehege noch Geissen an, die sich füttern und streicheln lassen. Die sind «gmögig», und sie mit der Hand zu füttern, freut ihn und lässt ihn verweilen.
Bim-Bim
Da ruft wieder die Bahn. Die fasziniert ihn halt doch mehr als die Geissen. Also nochmals eine Runde mit der Bahn. Und jetzt hat er auch begriffen, dass man dafür zahlen muss. Das erledigt er und bekommt ein Billet. Gut denke ich. Jetzt haben wir es dann. Und gleich werden die Pinguine und die Otter gefüttert. Das wird ihn in Bann ziehen. Pingu mag er schliesslich, also dürften die Pinguine eine Attraktion für ihn sein. Ich setz Lio auf meine Schultern damit er die Futtershow auch sieht. Er schaut gebannt zu. und ich erklär ihm, was die so zum Futtern bekommen. Wie erstaunlich es ist, dass in die kleinen Hälse auch grosse Fische passen.
Bim-Bim
Und weg sind die Pinguine. Nur die Bahn und sonst nix. Alles andere ist uninteressant, auch wenn das Tschutschu immer die gleiche Runde dreht. Dann halt noch einmal. Die letzte Runde - denk ich. Das war sie dann auch. Aber von der Bahn lässt er nicht ab. Und schliesslich spielt er auf dem Abstellgleis selber Bähnli. «Opi, du musst drücken», sagt er. Schliesslich hat er vorher genau zugeschaut, was abgeht, bevor die Bahn abfährt. Und so mach ich das dann:
«Bim-Bim»
Lio hat das Bähnli heute mehr fasziniert als die Pinguine. Was solls? Er hatte seinen Spass, auch wenn ich ihm natürlich längst nicht alle Tiere zeigen konnte, die es da gibt. Heute war er dafür nicht zu haben. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal. Für den Kleinen ist halt nicht immer das am interessantesten, was wir Erwachsene finden, müsse ihn jetzt unbedingt interessieren. Das ist ja auch gut so: Schliesslich haben wir den Ausflug für ihn gemacht. Und am Schluss war er zufrieden, hatte schön gesunde rote Backen und ist im Auto friedlich eingeschlummert.
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Martin Moser (1959), Produktionschef Tageszeitungen der AZ Medien, ist seit 30 Jahren verheiratet und Vater von drei erwachsenen Kindern. Er hat zwei Enkel (Lionel, 2011, und Enyo, 2014) und legt auch mal einen Opi-Tag ein. Bloggt für «wir eltern» über Opi-Kinder-Enkel-Erlebnisse und -Beziehungen und kramt auch mal in seinen eigenen Erinnerungen.