Gesundheit
Aus die Laus!
Chemische Lausmittel
Sie wirken auf das Nervensystem der Läuse, töten diese ab und schädigen zum Teil auch die Nissen. Die Behandlung muss innert 8–10 Tagen wiederholt werden. Chemische Lausmittel werden heute aus verschiedenen Gründen nicht mehr empfohlen. Bereits Ende der 90er-Jahre fanden britische Forscher Läuse, die resistent waren gegen die Wirkstoffe. Je häufiger die Mittel zum Einsatz kommen, desto robuster werden die Läuse. Die Arzneimittelkommission der Schweizer Apotheken stuft die neurotoxischen Lausmittel gerade für Kinder als problematisch ein, zumal die Wirkstoffe über die Kopfhaut und die aufgekratzten Stellen besonders gut aufgenommen werden können. Nebenwirkungen wie Allergien oder neurologische Komplikationen können auftreten. Für schwangere und stillende Frauen sowie Kinder unter zwei Jahren sind chemische Mittel nicht geeignet.
Physikalische Lausmittel
Eine neue Generation von Mitteln bekämpft die Läuse auf physikalischem Weg. Substanzen wie Kokosöl oder das Silikon Dimeticon überziehen die Läuse und deren Atemöffnungen mit einem wasserundurchlässigen Film, lassen sie ersticken und vertrocknen. Vorteil: Die Resistenzbildung ist unwahrscheinlich, toxokologisch sind physikalische Mittel unbedenklich. Nachteil: Die Shampoos wirken nur dort, wo sie hinkommen, müssen also sehr sorgfältig auf dem ganzen Kopf verteilt werden und lassen die Nissen unbehelligt. Die Behandlung muss nach einer Woche wiederholt werden. Auskämmen mit dem Nissenkamm ist nötig. Beispiel: Lice-ex (auf Kokosöl-Basis).
Mechanische Behandlung
Diese Methode wird mittlerweile auch von Schulärzten empfohlen: Haare waschen, reichlich Pflegespülung (Conditioner) auftragen und mit einem guten Lauskamm der Kopfhaut entlang auskämmen. Die Läuse sitzen in der Pflegespülung wie Hotzenplotz im Sumpf: Flucht vor dem Lauskamm unmöglich! Danach Haare ausspülen und die nassen Haare mit dem Lauskamm nach Nissen absuchen. Alle drei bis fünf Tage wiederholen, bis der Kopf laus- und nissenfrei ist.
100-prozentige Lausfreiheit
Zugegeben ziemlich krass, aber unübertroffen bezüglich Zuverlässigkeit, Kosten und Zeitaufwand: die Kahlrasur, auch Glatze genannt.
Vorbeugen ist besser als entlausen
Machen Läuse in Schule und Freundeskreis die Runde, gilt: lange Haare zöpfeln, Kopftuch tragen, Distanz halten. Im Handel gibt es Haarshampoos, die Läuse abschrecken sollen, etwa Weidenrinden-Shampoo von Rausch. Ihre
Wirkung ist allerdings ungenügend erprobt.
Must have
Ein Lauskamm gehört in jeden Haushalt mit Kindern. Sobald jemand Lausalarm schlägt, nasse Haare mit dem Lauskamm untersuchen, um eine neu angesiedelte Laus möglichst sofort zu erwischen, bevor sie überhaupt zum Eierlegen kommt.
Empfehlenswerte Kämme:
- Nisska, robust, aus Metall, Fr. 18.–, erhältlich in Apotheken
- Bug Buster Kit mit 3 Lauskämmen, 1 Nissenkamm, alle aus Plastik, inkl. Anleitung. Fr. 23.–,
erhältlich bei www.antilaus.ch