Grand Tour Family
Zermatt für Familien: mehr als das «Horu»
Zermatt muss man nicht vorstellen. Als Familienort aber vielleicht doch. Wir haben herausgefunden, was dort auch Kinder fasziniert.
Zermatt kennt jeder. Oder korrekter: Jeder meint, Zermatt zu kennen. Diesen Ort mit dem Matterhorn, der so aussieht, als hätte ihn Walt Disney persönlich gebaut. Das mondäne Walliser Dorf mit Gouremtlokalen, Schickimicki im Schnee, 4000er-Berge in Kette, Skigebiet der Superlative, Preise der Superlative... Das gibt es alles, richtig.
Eine Liebe über Generationen
Aber es gibt auch das ganz andere Zermatt. Und dieses - hier sei eine Warnung ausgesprochen - wird leicht zur lebenslangen Liebe; für alle Familienmitglieder. Über Generationen hinweg. Offenbar kann man nicht nur Uhren und Familiensilber weitervererben, sondern auch Ferienorte. Doch, das ist so. Unter anderem, weil Zermatt nämlich durchaus familientauglich ist. Nicht, weil es an jeder Ecke Chicken Nuggets gäbe. Nicht, weil es so preisgünstig wäre. Und auch nicht, weil die Pisten tellerflach oder mit für Kinder gedachten Riesenplüschtieren übersät wären. Das alles nicht. Dafür aber hat der Ort etwas Magnetisches, das auch Kinder spüren:
Wenn die Luft langsam dünn wird
Etwa bei einem Spaziergang durch die hutzeligen Heuschober auf Mäusesteinen im alten Dorfkern. Beim Beobachten von Gämsen und Murmeltieren einfach aus dem Lift heraus (beste Chance: Gant-Lift oder der Sessellift von Findeln). Sie spüren es in der 125 Jahre alten Gornergratbahn, die gemütlich von 1600 Metern bis auf 3100 Meter hochächzt. Am Kleinen Matterhorn, wo auf 3800 Metern die Luft langsam dünn wird und der Blick über glitzerndes Gletschereis bis Italien und Frankreich reicht.
Bei Kartoffelsuppe auf der Fluhalp, die sich – wie übrigens viele urige Hütten – prima auch mit Kind auf Schlitten oder im Tragetuch erwandern lässt. Oder man lässt sich vom gewissen Etwas verzaubern bei der für Skihasen ab etwa acht Jahren zu schaffenden Abfahrt nach Cervinia rüber, das gleich so richtig italienisch ist. Ja, und dann ist da eben dieses Matterhorn, das «Horu», wie die Zermatter sagen: Skifahrer:innen starren es an, Bergsteiger:innen, Omas, Teenies, Japaner:innen, Schweizer:innen – und Kinder. Magnetisch eben.
Unsere Tipps für Familien in Zermatt
Was tun bei schlechtem Wetter? Ins Matterhorn-Museum gehen. Hier zeigen liebevoll nachgebaute Häuschen, wie das Leben der Zermatter aussah, bevor der Skitourismus den Wohlstand brachte. Und natürlich gibts jede Menge Infos über die dramatische Matterhorn-Erstbesteigung 1865. Spannend! Dagegen kann jede Netflixserie einpacken.
Wintersport kann ja vieles sein: Schlittschuhlaufen beispielsweise. Mitten im Dorf wartet eine grosse glatte Fläche auf Eisprinzen und -prinzessinnen.
Falls es mal keine Ski sein sollen: Vom Rotenboden aus führt die höchstgelegene Schlittelbahn der Alpen hinunter zur Riffelalp. Nicht gerade für die Allerkleinsten, aber ab Schulalter lässts sich machen.
Lust darauf, Wildtieren bei der Fütterung zuzusehen? Keine Lust, viel Geld fürs Zmittag auszugeben? Dann auf zur Tufternalp. Die Hütte liegt an der Piste Blauherd-Tuftern. Oder lässt sich vom Dorf aus erwandern. Einfache Gerichte, Thermoskannen-Kaffee, aber: fantastischer Blick.
Praktischer kann man in Zermatt wohl nicht wohnen. Das Viersternehotel liegt direkt gegenüber der Sunnegga-Bahn. Das bei Kindern besonders verhasste Skischleppen entfällt damit. Hurra! Weiteres Plus: das Familienzimmer. Denn das zweistöckige Zimmer hat ein riesiges Netz, in dem man gemütlich liegen (oder hopsen) und freischwebend in die untere Etage gucken kann. Ausserdem gibt es eine lustige Kuckucksuhr. Blick aufs «Horu». Und Gürteltiere an der Wand. Ach ja, alle gängigen Viersterne-Annehmlichkeiten wie Bar, liebevolles Frühstücksbuffet (sogar mit einem Matterhorn aus Honig), Spielraum und einen tollen Wellnessbereich gibt’s natürlich auch.
Okay, am späten Nachmittag stapeln sich dort die Menschen. Weil der romantische alte Weiler direkt an der Talabfahrt liegt und sich an der Bar Après-Ski-Fans treffen. Nicht ideal für Kinder, ausser: am Fondueabend. Einmal in der Woche gibt es abends in der urchigen Hütte Käsefondue. Vom Dorf etwa 1 Stunde bergauf stapfen und später im Dunklen mit Stirnlampe oder Fackeln zurück. Abenteuerlich! Ab etwa 10 Jahren.
Zugegeben, in Zermatt ballen sich die Anfängerskigebiete nicht gerade. Gut also, dass es den «Wolli-Park» gibt. Etwas unterhalb der Sunegga wartet er auf die kleinsten oder blutigsten Skianfänger mit Zauberteppich und Spielhäuschen. Die «Wolli-Card» für Kinder sorgt übrigens für viele Ermässigungen. zermatt.ch/Media/Attraktionen/Wolli-Erlebnispark-Sunnegga
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Einsendeschluss ist der 31. Januar 2024