
Getestet
Für jeden Anspruch das richtige SUP
Von Anita Zulauf und Martina Schnelli
Stand-up-Paddeln ist super als Familiensport und Freizeitvergnügen. Doch wer sich ein Board anschaffen will, tut gut daran, sich beraten zu lassen. Und: Bevor man ins Gewässer steigt, sollte man einiges wissen.
So viel mal vorneweg: «Für Einsteiger und Familien eignen sich Allround-InflatableBoards (aufblasbare) am besten. Die aufblasbaren Bretter sind günstiger, die Oberfläche ist weicher. Die Verletzungsgefahr ist geringer, und sie sind einfacher transportierbar. HardBoards sind eher für ‹Angefressene›, Fortgeschrittene oder SUP-Bekenner», sagt Franziska Schärer. Sie ist SUP-Instruktorin bei bigSUP am Wohlensee (BE). Franziska rät davon ab, ein billiges Produkt im Supermarkt zu kaufen: «Die günstigen Boards haben oft nicht genügend Auftrieb und Stabilität, sind wackeliger und schwerer zu manövrieren.» Günstig sind die SUPs grundsätzlich nicht. «Ein gutes Board kostet ab 600 Franken.» Wir treffen Franziska am Murtensee. Sie zeigt uns ihre SUP-Favoriten, erklärt die wichtigsten Regeln und die Vorsichtsmassnahmen.
Tipp 1: «Welches Board für dich passt, hängt nicht von der Marke ab, sondern von deinen Bedürfnissen und Voraussetzungen: Bist du Anfänger? Fortgeschritten? Willst du Freizeitspass, Touren fahren oder Wellenreiten? Sind Kinder mit an Board? Die ideale Länge des Boards ist abhängig von deiner Grösse und deinem Gewicht.»
Tipp 2: «Bevor du ein Board kaufst, lass dich von einem Fachgeschäft oder SUPShop beraten. An Vermietstationen kannst du verschiedene Boards gleich auf dem See testen.» Bevor man ins Wasser geht, muss man folgende Punkte unbedingt beachten:
Tipp 3: «Immer vorher per Meteo-Apps über das Wetter und die Wassertemperatur informieren: Droht ein Gewitter? Woher weht der Wind? Ist ein Wetterwechsel prognostiziert? Schon gegen einen schwachen Wind anzupaddeln ist sehr anstrengend, besonders für noch Ungeübte.»
Tipp 4: «Bei Wassertemperaturen unter 17 Grad einen Neopren-Anzug anziehen. Selbst wenn die Aussentemperatur 30 Grad ist. Wenn man ins Wasser fällt, kann das zu einem gefährlichen Kälteschock führen.»
Tipp 5: «Zuerst gegen Wind und Strömung paddeln. Falls die Kraft ausgeht, kannst du dich zum Ausgangspunkt zurücktreiben lassen.»
Tipp 6: «Zertifizierte Schwimmweste oder Auftriebsgurt (Restube) tragen. Auch Erwachsene, wenn Kinder dabei sind.»
Tipp 7: «Als Anfänger mit Kindern besser nicht in fliessende Gewässer.»
Tipp 8: «Das Board immer mit der Leash (Boardkabel) am Fuss oder Bein verbinden. Ausnahme: auf dem Fluss. Hier besteht die Gefahr, irgendwo hängenzubleiben.»
Tipp 9: «Kinder auf dem Board immer beaufsichtigen.»
Tipp 10: «Ein SUP-Kurs lohnt sich. Danach kannst du die erlernten Paddel-Basics anwenden und kennst die Vorschriften.»
Vorschriften auf Schweizer Gewässern:

Für Ausdauernde
Touren machen, stundenlang paddeln, vielleicht übernachten an einem Strand und am nächsten Tag weiter? Dafür eignen sich die Indiana-TouringBoards wie dieses Hard-Board aus Carbon/Wood sowie das preisgünstigere Inflatables für Einsteiger. Das Touren-HardBoard sieht super stylisch aus, ist schmaler und spitzer als Allround-Boards, spurtreu, weniger wendig. Es bietet gute Stabilität auf unterschiedlichen Gewässern. Integrierte Netze fürs Gepäck bei längeren Ausflügen.
Modell: Indiana Touring;
Länge×Breite: 350×72,5cm;
Fr.2249.–
➺ indiana-paddlesurf.ch
Fazit: stylisch,leicht,für längere Strecken; für Geübte,Profis.

Für Freestyler
Ist man mit dem verspielten SUP-Virus infiziert, lohnt sich die Anschaffung eines HardBoards wie des Malu. Es ist extrem spurtreu im stylischen «Full-Bamboo»-Design. Malu, der Aktive, ist wegen des speziellen Shape wendiger und reagiert schneller und feiner und vermittelt so ein verspieltes Gefühl. Absoluter Spass für alle, die bereits geübt oder Profis sind. Gut geeignet für die Welle und lange Touren. Mit Gepäcknetz.
Modell: Malu;
Länge×Breite: 336×81cm;
Fr.1645.–
Fazit: stylisch, leicht, fürs Spielen, Wellen, Touren; für Geübte, Profis.

Für Wellenreiter
Es gibt Leute, die sagen, dass Wave-SUP die Königsdisziplin des Paddeling ist. Das HardBoard Sic Saber eignet sich super zum Surfen im Meer, selbst bei kleinen Wellen gibts schon richtig Spass. Das Board ist breit, stabil und leicht lenkbar, die flache Unterseite hilft in unruhigen Gewässern. Es eignet sich auch prima zum Cruisen in Seen und Flüssen. Spass ist garantiert auch für alle Kids, die selber paddeln möchten. Mit Action-KameraHalterung vorne (Nase).
Modell: Sic Saber;
Länge×Breite: 320×76cm;
ab Fr.1979.–
Fazit: breit, stabil, Wellenreiter; Kinder, Beginners, Profis.

Für Freaks
Lani ist ein perfektes Allround-Board – ein beliebter Cruiser, im schönen Bambus-Style ein Eye-Catcher. Der Shape (Form) liegt eher tief, da gibts auch mal nasse Füsse. Das Hard-Board ist jedoch breit und rund, liegt ruhig und stabil auf dem Wasser. Es ist wendig, leicht steuerbar, und eignet sich gut als Einsteigerbrett. Ideales Board für den See, den Fluss, wie auch für Touren. Ein Board für die ganze Familie.
Modell: Lani;
Länge×Breite: 320×81cm;
Fr.1590.–
Fazit: stylischer, vielseitiger Alleskönner; Anfänger, Familien, Kinder, Profis.

Für Familien und Einsteiger
Aufblasbare Boards, sogenannte Inflatables, gibts in verschiedenen Modellen für unterschiedliche Bedürfnisse. Beliebt, weil sie günstiger sind und einfach zu transportieren, auch per ÖV: Das Skyline ist ein breites Allround-Board mit guter Gleiteigenschaft, hoher, seitlicher Stabilität. Daher auch prima, wenn Kinder mit drauf sitzen. Eignet sich auch für einen Tagesausflug oder längere Touren. Gepäckbefestigungen; QR-Code für SUP-Guide-App mit wichtigen Infos zu Einwasserungsstellen, Anfahrt, Restaurants, Naturschutzgebieten.
Modell: Skyline;
Länge×Breite: 350×79cm;
ab Fr.999.–
Fazit: leicht, gut transportierbar, Allrounder; Familien, Beginners, Profis.