Hat mein Kind was an den Ohren oder macht es extra genau das Gegenteil von dem, was ich sage?
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zvg
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Vor zwei Wochen habe ich mich in meinem Blog dem Wort «Nein» gewidmet. Ein starkes Wort, welches wir im Alltag mit Kleinkindern oft – manchmal zu oft – benutzen. Dabei ist in den Leserkommentaren die Feststellung aufgetaucht, dass Kinder sehr schnell die Bedeutung des «Neins» für sich entdecken, aber auf unsere «Neins» nicht hören. Dieser Punkt hat zwei wichtige Aspekte: 1. Wie oft hören wir auf die «Neins» unserer Kinder? 2. Wie oft brauchen wir das Wort im Alltag?
Wenn wir als Eltern möchten, dass unser «Nein» respektiert wird, dann ist es wichtig, das auch vorzuleben. Will heissen: wenn das Kind mal Nein sagt, müssen wir das ebenfalls akzeptieren. Zugegeben, das ist nicht immer möglich. Wenn ich aber z.B. am Morgen das kleine Leben wickeln möchte, sie noch partout keine Lust dazu hat und laut «Nein» sagt, dann kann und muss ich das im Alltag respektieren. Natürlich, wenn wir los müssen und die Zeit drängt, dann muss es jetzt einfach sein. Wenn aber keine Eile ist, dann kann ich gut auch mal warten, bis sie bereit dazu ist (bevor die Windel überläuft…).
Wenn ich also möchte, dass meine Kinder meine Regeln akzeptieren, muss ich ihnen auch die Möglichkeit geben, in ihrem kindlichen Mikrokosmos eigene Regeln aufzustellen. Und ich sollte diese – im Rahmen meiner Verantwortung für das Kind – befolgen. Wie soll ein Kind sonst lernen, dass ein «Nein» respektiert werden soll, wenn wir Eltern immer aufgrund unserer körperlichen und rationalen Überlegenheit seine Grenzen überschreiten? Kinder lernen ja grösstenteils durch Nachahmung.
Der zweite Aspekt zielt darauf, wie oft wir im Alltag das «Nein» gebrauchen. Wenn wir das N-Wort sehr häufig sagen, nutzt es sich ab. Die kindliche Sprache ist vor allem im zweiten Lebensjahr noch rudimentär entwickelt. Sie filtert wichtige Wörter heraus und überhört dabei unwichtige. Wird das «Nein» sehr oft gebraucht, verliert es an Signalwirkung und wird vom Hirn – unabsichtlich – überhört.
Genau dieser Punkt ist auch wichtig für den Gebrauch des Wortes «nicht». Bis ungefähr zum zweiten Geburtstag filtert das Hirn nur starke Wörter – das sind vor allem Verben und Substantive – heraus, da es in seiner Rechenleistung noch nicht so weit ist wie wir grossen Denker. Wenn ich also zu unserer Tochter sage, «steh nicht auf dem Bobbycar auf!», hört sie, «steh Bobbycar!». Ihr könnt euch vorstellen, was sie tut.
Weil mir das jetzt bewusst ist, versuche ich, Anweisungen so viel wie möglich positiv zu formulieren. Also: «Bleib auf dem Bobbycar sitzen!» Zugegeben, ich scheitere noch oft, denn dieses «nicht» hat sich in unserem Sprachgebrauch ziemlich etabliert. Im Zweifelsfall rufe ich einfach «Stopp!» und überlege kurz, wie ich das jetzt sagen könnte. Je öfter man es versucht, desto einfallsreicher wird man im Formulieren. Das Ganze hat zudem einen weiteren Pluspunkt: die positive Formulierung wirkt nicht wie ein Verbot. Ein psychologischer Vorteil, der nicht ganz unwichtig ist.
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1. Mach Zähneputzen zum Team-Sport: Sei ein Vorbild, schnapp dir selber eine Zahnbürste und putz dir ebenfalls die Zähne. Mit gutem Beispiel vorangehen – soll helfen.
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2. Biete Möglichkeiten an: Kinder wollen mitbestimmen. Tu also so, als ob sie das könnten. Zum Glück gibt es eine riesige Auswahl an Zahnbürsten und –pasten.
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3. Zahnpasta wird überbewertet: Gemäss Fatherly sind sich viele Zahnärzte einig, dass das Putzen wichtiger ist als die Paste. Ich dachte zwar immer, es gehe vor allem um das Fluorid. Vielleicht liege ich da falsch? Jedenfalls: lieber ohne als gar nicht.
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4. Finger benutzen: Manche Kinder mögen keine Paste, manche keine Bürste. Wenns also hilft und angenehmer ist, tuts auch ein Finger – ob der von Mami/Papi oder der eigene. Aber vorher Hände waschen!
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5. Kurz halten: Das Zähneputzen muss sich nicht unnötig in die Länge ziehen. Natürlich wären 3 Minuten schön. Wer beim Zähneputzen schon mal die Zeit gestoppt hat, weiss wie lange 3 Minuten sein können. Den Kids löscht es ab, wenn es zu lange dauert.
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6. Spielerisch bleiben: Es kann nicht schaden, etwas Spass einzubauen: Zahnarzt spielen, dem Teddybär die Zähne putzen, etc. Kurz: So tun, als wäre das Zähneputzen eine Freude.
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7. Feilschen: Wie wärs mit einem Angebot? Wie du mir, so ich dir? Erst darf dir das Kind die Zähne putzen, dann umgekehrt. Ich sag nur: Würgereflex ahoi!
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8. Nimms locker: Frustriert oder wütend zu werden, hilft sicher nicht weiter. Gelassen bleiben und lächeln gemäss Fatherly aber schon.
Bloggerin Claudia Joller
Claudia Joller ist 1984 im Fricktal geboren und hat sich ins Luzerner Exil abgesetzt. Sie unterrichtet Wirtschaft und Gesellschaft an einer Berufsschule und ist seit Februar 2016 Mutter einer kleinen Tochter. Seit der Geburt ist eigentlich so gut wie gar nichts mehr, wie es vorher war und sie ist staunend freudig gespannt, was die Reise mit dem kleinen Leben an der Hand noch für Abenteuer für sie bereit hält.
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