Kinder lernen nicht nach einem festen Schema sprechen. Es gibt aber bestimmte Entwicklungsschritte, die typisch sind.
6. bis 12. Monat
Das Kind beginnt, erste Silben zu artikulieren: da-da, ba-ba. Später kriegen bestimmte «Symbolwörter» eine feste Bedeutung, so «Wauwau» für Hund, «Ada» für Weggehen, «Heia» fürs Schlafen. Die Kinder sind unglaublich aufmerksame Zuhörer und versuchen begierig, neue Lautfolgen nachzuahmen.
13. bis 18. Monat
Jetzt kommen die ersten richtigen Worte dazu. Oft hat das den Charakter von «Kommandos»: «heiss», «Nuggi», «nüma», «ussa», «ha». Aber vor allem lernt es allmählich, die Gegenstände um sich herum mit entsprechenden Worten zu verbinden und erkennt, dass nicht nur seine Finger «Finger» heissen, sondern auch diejenigen von Mama, Papa und überhaupt von jedem, der eine Hand hat.
19. bis 24. Monat
Oft stellen Eltern in dieser Zeit eine richtige Wörterexplosion fest, bis zu sechs Wörter kommen täglich dazu. Der aktive Wortschatz ist aber in diesem Alter sehr individuell. Zunehmend werden jetzt auch Zweiwortsätze gebildet: «Papa Auto», «use Katz», «Nani lüta». Von sich selbst redet das Kind noch in der 3. Person: «Nena ha.»
Ab dem 25. Monat
In den nächsten 2 bis 3 Jahren wird die Sprache immer komplexer, das Kind lernt dabei durch Versuch-und-Irrtum und durch Analogien die Grammatik anzuwenden. Kinder sind dabei sehr experimentierfreudig, und sie lieben Verse, Reime und Lieder.
Buchtipp
Gisela Szagun: «Das Wunder des Spracherwerbs. So lernt Ihr Kind sprechen» Beltz Verlag