Wandern
Sicher mit Kindern in den Bergen
Tipps, Links und die besten Apps für kühnes und dennoch sicheres Wandern mit kleineren Kindern.
Ja, Wanderungen sind auch mit den Kleinsten möglich – samt Kinderwagen! Die Wege sollten dabei natürlich nicht steil ansteigen oder abfallen. Und nicht allzu holprig sein, denn die Schläge wirken direkt auf Babys Kopf und Hirn ein. Gut zu wissen: Viele Wanderrouten sind mittlerweile sogar auf Kinderwagentauglichkeit getestet und weisen das auch in der Beschreibung aus. In einer Trage sind kurze und einfache Touren schon ab 6 Monaten machbar. Und ab 2 Jahren mögen viele Kinder schon einen Teil des Weges selbst bewältigen, müssen zwischendurch aber immer wieder getragen werden. Ideal für dieses Alter ist gemächliches Schlendern entlang einer flachen Flusslandschaft oder durch sanfte Hügel.
Achtung bei Bergausflügen mit Bahnen: Vom Schaukeln der Gondel kann es Kindern übel werden. Halten Schwindel und Übelkeit oder gar Erbrechen länger an oder tauchen die Symptome erst Stunden später auf, kann es sich um die Höhenkrankheit handeln. Fachärzte raten deshalb bis zum Alter von 3 Jahren von Fahrten auf über 2500 m ü. M. ab. Selber wandern können Kinder ab etwa 4 Jahren. Wichtig bei den ersten Ausflügen ist, zunächst nur eine kurze Strecke und wenige Höhenmeter in Angriff zu nehmen. Als Faustregel gilt: Weglänge = Lebensalter mal 1,5. 4-Jährige halten nach dieser Regel also 6 km durch, 6-Jährige etwa 9 km. Zudem werden 100 Höhenmeter als ein Kilometer gewertet.
Wichtig: Viele Pausen einplanen! Zudem wandert es sich auch für kleine Wandervögel besser, wenn sie mit gutem und stabilem Schuhwerk ausgerüstet sind. Pflästerli gegen Blasen nicht vergessen! Kids sind übrigens stolz, wenn sie ihr eigenes (leichtes!) Rucksäcklein tragen dürfen.
Sind die Kinder müde, ist die Unterhaltungskompetenz der Eltern gefragt: Sie können Geschichten erzählen oder mit den Kleinen gemeinsam werweisen, ob hinter der nächsten Wegbiegung wahlweise ein Reh, eine Waldfee oder ein Ninja anzutreffen ist. Erste Kletterversuche am Seil unternehmen, über Gletscher wandern, mit einem Jäger Wildtiere beobachten oder Kristalle suchen, – das können Kinder und ihre Eltern in den Hütten des Schweizerischen Alpen Clubs (SAC) tun, hier gibt es zahlreiche begleitete und unbegleitete Programme für Familien.
Gefahren
Wanderungen in den Bergen werden leicht unterschätzt. Die Autoren der Bergflohbücher empfehlen folgende Regeln:
• Auf den markierten Wegen bleiben, regelmässig Pause machen, viel trinken.
• Kinder nur allein vorgehen lassen, wenn das Gelände überschaubar und ungefährlich ist.
• Bei steilen Aufstiegen hinter, bei steilen Abstiegen vor den Kindern gehen.
• Bei Nässe vor allem in Felspassagen und auf bewachsenen Steinen langsam und vorsichtig bewegen. Bei Rutschgefahr Kinder bergseitig an der Hand nehmen.
• Steinschlaggefährdetes Gelände oder stark angeschwollene Bäche meiden.
• Wenn man sich verlaufen hat oder bei schlechter Sicht: In der Gruppe zusammenbleiben, zum letzten bekannten Punkt zurückgehen, auf bessere Sicht warten oder umkehren. Keine «Abkürzungen» durch unbekanntes Gelände!
Wander-Apps und Links
• SchweizMobil enthält das Kartenmaterial im Massstab bis 1:10000, das Schweizer Wanderwegnetz, Übernachtungsmöglichkeiten und öV-Haltestellen. Die gratis Version benötigt Netzempfang, Offline-Nutzung nur mit Bezahlversion SchweizMobil Plus (35 Fr. pro Jahr) möglich.
• Komoot ist ein Routenplaner, Navigations-App, Tourenverzeichnis und soziales Netzwerk für Outdoor-Aktivitäten in einem. Basic-Funktionen gratis, PremiumVersion ca. 60 Franken pro Jahr.
• Rega Notfall-App alarmiert mit einem Wisch die Rega-Einsatzzentrale und übermittelt automatisch die Positionsdaten. Gratis.
• Links
famigros.migros.ch, kinderwanderwege.ch myswitzerland.com, sac-cas.ch