So lernt Ihr Kind schwimmen

Von Anita Zulauf und Martina Schnelli

Irgendwann sollten alle Kinder schwimmen lernen. Nur: Ab wie viel Jahren? Und wie am besten?

Richtiges Schwimmenlernen kann ab etwa vier Jahren in Angriff genommen werden. Erst dann sind die meisten Kinder körperlich in der Lage, komplexere Bewegungen auszuführen, sind ausreichend gross, um zumindest überall im Nichtschwimmerbecken stehen zu können und konzentrationsfähig genug, um eine halbe Stunde zuzuhören und den Anweisungen der Eltern oder der SchwimmlehrerIn umzusetzen.

Eltern können ihren Kindern das Schwimmen beibringen, vorausgesetzt, dass die Eltern gerne und oft schwimmen, Geduld haben und dass die Kinder sich von Mama oder Papa etwas sagen lassen.
In einem guten Schwimmkurs sollten nicht mehr als acht Kinder pro Betreuungsperson sein. Das Gütezeichen «aquality.ch» zertifiziert Kurse, die strengen Qualitätskriterien genügen. Wichtig zu wissen: Es sind etwa drei Kurse nötig, bis aus einem «Krebsli» ein «Fröschli» geworden ist, das allein von der Beckenmitte bis zum Rand paddeln kann.
Gute SchwimmlehrerInnen setzen nie, NIE auf Schocktherapie, wie etwa ein ängstliches Kind aus den Armen der Mutter zu nehmen oder es gegen seinen Willen vom Rand aus unter Wasser zu ziehen.
Brustschwimmen ist von der Koordination her besonders anspruchsvoll. Bester Einstieg: tauchen, später crawlartiges Paddeln.
Gerade bei den Kleinsten auf angenehm warmes Wasser achten. Kinder, die mit blauen Lippen im Becken bibbern, entwickeln nur schwer eine Liebe zum Wasser.
Ein Kind, das im Hallenbad wie ein Aal schwimmt, kann das noch längst nicht im See oder Meer. Der dunkle Untergrund, Fische oder Wasserpflanzen können Panik auslösen.
Keinen allzu spannenden Krimi mit in die Badi oder ins Hallenbad nehmen. Ein Auge sollte bis fast zur Pubertät stets auf der kleinen Badenixe oder dem kleinen Neptun sein.
Schwimmflügeli so wenig wie möglich benutzen. Sie verzögern richtiges Schwimmen und wiegen Eltern wie auch Kinder in Sicherheit.