Was pocht denn da? Abhörgerät für den Privatgebrauch.
Mit speziellen Geräten können Schwangere auch zu Hause die Herztöne des Ungeborenen abhören. Ist dies sinnvoll?
Was gibt es Schöneres für werdende Eltern, als bei der Schwangerschaftskontrolle dem Herzschlag des Babys zu lauschen? Damit sie das Babyherzchen auch zu Hause hören können, gibt es ähnliche Apparate auch für den Privatgebrauch. Wichtig ist auf jeden Fall, dass eine Fachperson der schwangeren Frau beim ersten Mal zeigt, wie das Gerät angewendet wird.
Unter Fachleuten ist der Nutzen der pränatalen Herztonabhörgeräte für den Privatgebrauch umstritten: «Sie vermitteln den werdenden Eltern einzig die Sicherheit, dass das Herz des Babys schlägt», sagt der Gynäkologe Alois Deplazes aus Bern. Wie es dem Kind gehe und ob es gesund sei, darüber gäben sie keinen Aufschluss. Fachliche Kontrollen beim Arzt oder bei der Hebamme seien deshalb unumgänglich.
Abhörgeräte im Überblick
Stethoskop Pinard
Preis: ca. Fr. 25.–, erhältlich bei www.rehadis.ch
Einsetzbar: ab der 28. Woche
Vorteil: keine Strahlung, kein Ultraschall
Nachteil: nur wer das Hörrohr am Ohr hat, hört den Herzton
Bébésounds Abhörgerät
Preis: ab ca. Fr. 80.–, erhältlich bei Ebay, im Internetversand oder im Fachhandel
Einsetzbar: ab dem 7. Monat
Vorteil: ohne Wechselstrom, Ultraschall und Funkwellen; mittels hochempfindlichem Mikrofon wird der Herzschlag, aber auch Schluckauf oder Tritte des Babys auf Kopfhörer übertragen
Nachteil: recht teuer, viele Nebengeräusche, oft unklar, was übertragen wird
Babywatcher
Preis: ab ca. Fr. 150.–, erhältlich bei Ebay
Einsetzbar: ab der 14. Woche
Vorteil: entspricht einem Doppler-Ultraschallgerät, ist deshalb früh und sicher anwendbar. Der Herzton ist wie beim Arzt oder der Hebamme ohne Kopfhörer für alle Anwesenden zu hören.
Nachteil: teuer, wegen Ultraschalltechnologie Dauergebrauch vermeiden