In der Pubertät ist es höchste Zeit, den Teens das ABC der Körperpflege beizubringen.
Irgendwann ist es so weit. Bei den einen früher, bei den anderen etwas später: Die Kinderzimmertür geht auf und heraus kommt ein unbekanntes Wesen: übellaunig, wortkarg, frech und streng riechend. Die Pubertät hat begonnen, die Hormone spielen verrückt, die Empathiefähigkeit sinkt gegen null, im Gehirn ist ein Totalumbau im Gang. Was für Eltern die Balance zwischen Loslassen und Grenzensetzen in dieser Zeit schwierig macht, ist, dass die Pubertierenden mal Kind sind und sich dann wieder erstaunlich erwachsen geben.
Das manifestiert sich auch in der Körperpflege. Während Mädchen eher zu viel duschen, ist es bei den Jungs zumindest zu Beginn der Pubertät oft umgekehrt: Der junge Mann trägt nur angesagte Klamotten und achtet sorgfältig auf den Sitz der Frisur, doch ein entscheidendes Detail im Stylingprogramm geht unter: Er stinkt gemütlich vor sich her. Mit der Hormonumstellung verändert sich die Körperausdünstung. Jugendliche riechen oft heftig nach Schweiss. Die tägliche Dusche ist deshalb bereits in den oberen Primarschulklassen für viele Jungs und Mädchen ein Muss. Zudem kämpfen rund 80 Prozent der Jugendlichen mit Pickeln und Mitessern. Wenn die Haut mit unzähligen Pusteln übersät ist, leidet oft auch das ohnehin wackelige Selbstwertgefühl. Die tägliche Reinigung ist das A und O im Kampf gegen Akne:
Gesicht morgens und abends gründlich reinigen, um die Haut von überschüssigem Fett, abgestorbenen Hautschuppen, Make-up und Schmutz zu befreien.
Nach der Reinigung eine Feuchtigkeitsemulsion (für trockene Haut) oder eine ölfreie (für fettende Haut) auftragen, um die Haut optimal zu schützen.
Bei schwerer Akne empfiehlt sich ein Besuch beim Dermatologen. Denn die Auswirkung auf die Psyche des Jugendlichen wird oft unterschätzt.
Und noch immer sind viele Irrtümer im Umlauf. Hier die fünf wichtigsten:
1 Wer Pickel hat, wäscht sich nicht.
Akne hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Die Ursache von Akne in der Pubertät ist eine hormonelle Umstellung des Körpers. Die Talgproduktion wird gesteigert, wodurch die Haut meist fettig wirkt. Verstopfen sich die Talgdrüsen, entstehen Pickel und Papeln. Übrigens: Übermässiges Waschen – also mehr als zweimal am Tag – zerstört den natürlichen Säureschutzmantel der Haut und kann Akne begünstigen.
2 Pickel sind ansteckend.
Bei Akne spielen Bakterien zwar eine Rolle, sie werden aber nicht von Mensch zu Mensch übertragen. Ob jemand Akne bekommt oder nicht, liegt laut Experten an seiner genetischen Veranlagung.
3 Ab an die Sonne!
Bloss nicht! Die UV-Strahlung erhöht die Talgproduktion und Pigmentflecken können entstehen. Der Schutz mit fettfreien Sonnengels und einem möglichst hohen Sonnenschutzfaktor ist wichtig.
4 Zahnpasta macht Pickeln den Garaus.
Das Gegenteil trifft zu: Die meisten Zahnpasten enthalten Fluor, das Entzündungen begünstigt. Auch Menthol kann in Kombination mit UV-Licht Entzündungen verstärken. Zinksalben unterstützen den Heilungsprozess.
5 Mitesser und Pickel sollte man ausdrücken. Das Herumdrücken an den Pickeln verschlimmert das Problem. Beim Ausdrücken werden Öl und Bakterien verbreitet, es können Narben entstehen. Wenn nötig kann eine Kosmetikerin professionell Abhilfe schaffen.