Steffi im Glück
New York, New York!
Zugegeben, es war schon ein bisschen egoistisch von uns, den vierzigsten Geburtstag des Tigerprinzen mit einem langen Wochenende in New York zu feiern.
Steffi im Glück
Eine grosse Party zu Hause wäre bestimmt auch toll gewesen. Doch Nik war, in bester Udo-Jürgens-Manier, noch niemals dort. Also in New York. Und ich stellte mir leicht erregt vor, wie viele paar Schuhe ich dank des rekordtiefen Dollarkurses kaufen könnte. So beschlossen wir, es einfach zu tun: Mia und Lily wurden mit dem Versprechen, mit einem besonders coolen Geschenk belohnt zu werden, zu den Grosseltern gebracht, und dann ging es nach langen Monaten der Vorfreude, die ich mit meinem ganzen Umfeld geteilt habe (in der Drogerie: «Wissen Sie, ich brauche dieses Deo für NEW YORK!»), endlich in den Big Apple. Mit grossem, halbleerem Koffer und ebenso grossen Erwartungen.
Bin ich nun eine schlechte Mutter, wenn ich öffentlich zugebe, dass ich während dreier ganzer, sonniger Tage kaum an meine Kinder gedacht habe? Stattdessen bin ich händchenhaltend mit dem Tigerprinzen durch die Häuserschluchten gelaufen, mit einem Hot Dog in der freien Hand, dem Fuss schon im nächsten Schuhladen und bereits beim Planen, was wir doch als Nächstes essen könnten. Einen Hummer für 30 Dollar? Ans chinesische Buffet für 10? Oder doch wieder diese feinen Burger beim Union Square? Das Essen war unglaublich. Doch es war nicht das Schönste an New York. Auch nicht der «Passion Fruit Cosmopolitan» im Drehrestaurant hoch über dem Times Square bei Sonnenuntergang, und auch nicht das zauberhafte Wintermäntelchen, das ich im Ausverkauf ergattert habe. Nein, es war das schon fast vergessene Gefühl, einfach ein Paar zu sein. Steffi und Nik, händchenhaltend in New York – und nicht Mami und Papi zwischen Elternabend, Altpapierbündel-Streit und kindgerecht mildem Thai-Curry.
Immerhin kann ich berichten, dass uns das Heimweh nach den Kindern auf dem Heimflug, irgendwo über dem Atlantik, dann doch noch gepackt hat. Die beiden Plüschhund-Babys, die wir Mia und Lily aus dem berühmten Spielzeugladen F.A.O. Schwarz mitbrachten, haben sich zum Glück inzwischen gut eingelebt bei uns. Genauso wie meine schicken neuen Wildleder-Stiefeletten. Doch vielleicht würde es das nächste Mal reichen, wenn wir für ein paar Tage nach Wildhaus oder Sellenbüren oder Fribourg fahren. Denn in New York kommt das «Wir zwei»-Sein ganz schön teuer. Naja, dafür aber mit Endlos-Hot-Dogs!