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Mit Baby auf Fernreise: gehts noch?
Wir sind soeben braungebrannt aus den Ferien im weiten Süden zurückgekehrt. Tönt gut, oder? War es auch. Gut und schön und heiss und mit viel Meer, Strand und Sonne. Und psst: es war auch etwas anstrengend. Denn wir sind nicht alleine gereist, sondern mit unserer jährigen Tochter. Das kleine Leben hat uns ganz schön auf Trab gehalten.
Bei unserer Hochzeit letztes Jahr kam das Thema Flitterwochen auf. Wir haben lange hin und her überlegt – und uns dann entschieden, das Abenteuer zu wagen: knapp elf Stunden Flugzeit, Strandferien mit der Kleinen. Ja, unsere Eltern haben auch so reagiert: gehts noch? Müsst ihr dem armen Kind diese lange Reise antun? Kann es nicht auch in der Nähe sein? Alles Fragen, auf die wir selbstverständlich im Vorfeld nie (!) gekommen wären. Selbst der Berater im Reisebüro meinte zu unserer Kleinen: dich fragt ja keiner, gell? Ja, sind wir nicht grausame Eltern?
Ganz ehrlich: die Person, welche die Reise am allermeisten genossen hat, ist das kleine Leben. Sie hat den Nachtflug verpennt, hat sämtliche Servicekräfte im Hotel mit ihrem sonnigen Gemüt unterhalten, im Pool und im Meer geplantscht, am Strand im Sand gespielt (und selbigen selbstverständlich gegessen) und auf dem Rückflug die anderen Fluggäste mit Winken und ihrem herzig strahlenden «(H)allo» verzaubert. Dass aber alles so reibungslos geklappt hat, hat uns Eltern etwas abverlangt: wir haben für den Flug mit Snacks und Spielsachen vorgesorgt, die Kleine unterhalten, sind auf ihre Bedürfnisse während der Reise und im Hotel eingegangen.
Wir nehmen aus dieser Reise für die Zukunft ein paar zentrale Erkenntnisse mit:
- Wenns irgendwie geht: ein Klassenupgrade für den Flug buchen.
Wir haben für den Flug ein Economy-Upgrade gebucht. In unserem Fall hiess das: 15cm mehr Beinfreiheit. Eine absolute Empfehlung! Die Kleine konnte am Boden spielen und hatte «genug» Platz. - Langstreckenflüge sind nicht für alle Babys/Kleinkinder eine gute Idee.
Hat man ein Kind, das sich schnell aus der Ruhe bringen lässt: wartet mit Langstrecken, bis es älter ist. Wirklich. Ein etwa eineinhalbjähriger Junge hat auf dem Nachtflug die halbe Nacht geweint – nicht lustig für alle Beteiligten. - Reist nicht alleine. Reist mit Freunden oder Eltern.
Das ist eigentlich unser Ziel für die Baby-/Kleinkindphase, war aber bei dieser Reise leider nicht möglich. Sind Freunde/Eltern dabei, die sich um die Kinder kümmern können, könnt ihr gemeinsam auch mal kurz etwas unternehmen. Wir reisen jedenfalls bestimmt nicht mehr ohne Begleitung.
Um zur Ausgangsfrage zu kommen: Fernreisen mit Baby gehen tatsächlich. Wir haben ein paar unvergessliche Tage erlebt und das Meer genossen. Würden wirs nochmals machen? Ja. Definitiv aber mit Begleitung. Und das «braungebrannt» vom Anfang nehme ich übrigens zurück: wir waren ja ständig im Schatten... So. Und jetzt brauche ich ein paar Tage Ferien.
Welche Erfahrungen und Tipps habt ihr für Reisen mit Baby/Kleinkind? Ich bin gespannt auf eure Inputs!
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Claudia Joller ist 1984 im Fricktal geboren und hat sich ins Luzerner Exil abgesetzt. Sie unterrichtet Wirtschaft und Gesellschaft an einer Berufsschule und ist seit Februar 2016 Mutter einer kleinen Tochter. Seit der Geburt ist eigentlich so gut wie gar nichts mehr, wie es vorher war und sie ist staunend freudig gespannt, was die Reise mit dem kleinen Leben an der Hand noch für Abenteuer für sie bereit hält. Alle Blog-Beiträge von Claudia Joller finden Sie hier.