Widerständige Menschen sind Menschen mit klaren Zielen – samt passenden Strategien. Und genau die lassen sich lernen. Tipps für schwere Zeiten.
Realistische Ziele setzen
«Nobelpreisträger» oder «Supermodell» ist oft etwas hoch gegriffen. Fernziel in kleine Unterziele gliedern. Am besten in Tages-, Wochen-, Monats-, Jahresziele. Je kleiner die Etappe, desto schneller und häufiger gibt es Erfolgserlebnisse. Belohnen erwünscht! Immer bedenken: Selbst der New York Marathon beginnt mit einem einzigen Schritt.
Motive klären
Ist das Ziel ein ureigenes, selbst gesetztes? Ausschliesslich dann werden Erfolgserlebnisse als solche empfunden und stärken das Selbstbewusstsein. Kindern nicht fremde Ziele überstülpen, sondern sie in ihren eigenen bestätigen und zu – erwünschten – ermutigen. Nur das schult zielorientiertes Verhalten. Das Kind möchte den Weltrekord des Schweizers Peter Colat im Luftanhalten brechen und liegt deshalb täglich unter Wasser in der Badewanne, um die 16 Minuten, 32 Sekunden zu überbieten. Befremdlich? Nein, toll. Zähigkeit und Ausdauer sind die Königsdisziplinen, um Widerstände zu überwinden.
Selbstmotivation
Zu Unrecht steht das Selbstgespräch im Ruch, schrullig zu sein. Von Gerhard Schröder, einem in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsenen Halbwaisen, ist überliefert, dass er laut «Ich will da rein» rufend am Zaun des deutschen Kanzleramtes gerüttelt haben soll. Ein paar Jahre später war er drin.
Emotionen regulieren
Angst blockiert. Deshalb kleine Mut-Trainingseinheiten einplanen. Grosse Gruppen sind ein Horror? Vielleicht zunächst üben, täglich zwei neue Menschen anzusprechen.
Kompetenzinseln finden
Worin bin ich wirklich gut? Machen. Oft. Das mästet das Selbstwertgefühl.
Durchhaltevermögen trainieren
Basteln, malen, musizieren – egal. Die Hauptsache ist, dranzubleiben.
Planen lernen
Wie viel Zeit brauche ich für welches Etappenziel? Wie lange braucht man für zehn Vokis? Ist es realistisch, 80 pro Tag lernen zu wollen? Ausprobieren.
Verantwortung für sich selbst übernehmen können
Als Übungsfeld eigenen sich Ämtli aller Art.
Vorbild suchen
Vorbild sein. Lebt die Mutter vor, dass das Leben trotz Stress mit Arbeit/Kindern/fehlendem Ernährer schön sein kann? Gibt es einen Schulversager-Onkel, der es über Umwege zum Professor gebracht hat? Motivierend wirken Biografien von Stehaufmännchen. Auch immer wieder nett: Arnold Schwarzenegger-Sprüche googeln: «Wenn ich auf die Neinsager gehört hätte, würde ich noch immer in den österreichischen Alpen sitzen und jodeln. Ich habe niemals auf ‹Das geht nicht› gehört. Ich habe immer auf mich gehört und gesagt: ‹Ja, du kannst das!›.»
Quelle: Tipps, angelehnt an Simon Forstmeiers Publikation «So werde ich willensstark», Verlag Matthias Ess.
Resilienztraining
In der Deutschschweiz bietet Thomas Moldovanyi Resilienztrainings extra für Jugendliche an. www.coaching-werkstatt.ch