Städtereise
Grossstadtluft schnuppern
Von Veronica Bonilla, Caren Battaglia, Manuela von Ah, Nicole Gutschalk
Berlin
Kinder sind für eine Städtereise einfach zu begeistern. Es genügt, ihnen ein paar reizvolle Programmpunkte wie Zuckernudeln durch den Mund zu ziehen – und schon ist die Vorfreude da. Etwa: Das erste Mal U-Bahn fahren. Mit dem schnellsten Lift Europas in 10 Sekunden 90 Meter hoch katapultiert werden. Das Leibgericht der Locals probieren (zieht vor allem bei pausenlos hungrigen männlichen Teenagern und ganz besonders, wenn es sich dabei um Currywurst handelt).
Berlin, wir kommen! Auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel blättern die Kinder das Booklet der Berlin Welcome Card durch und finden einen Hinweis auf die Modelleisenbahn-Ausstellung Loxx Miniatur Welten beim Alexanderplatz. Eigeninitiative soll belohnt werden, also gehts mit der U-Bahn zum Alex, dem Zentrum des ehemaligen Ostens. Fasziniert vom Anblick der Monsterbauten aus DDR-Zeiten, mutiere ich zur Geschichtslehrerin, erzähle von der Teilung Berlins nach dem Zweiten Weltkrieg, vom Mauerbau, über das Leben in einer geteilten Stadt bis zur Maueröffnung 1989. Während die Kinder verfolgen, wie die elektrischen Züge durch das Mini-Berlin surren, höre ich beim Modell des Brandenburger Tors Originalaufzeichnungen der Reden Kennedys, Gorbatschows oder Honneckers.
Mit steigendem Alter der Kinder nimmt auch das Geschichtsinteresse zu. Sie wollen diese Mauer nun auch wirklich sehen und wir fahren zur East Side Gallery am Spreeufer: Hier stehen 1,3 Kilometer Berliner Mauer, das längste noch erhaltene Stück, 1990 von Künstlern knallig bemalt und vor einigen Jahren restauriert. Als ich die Kinder auf dem Rückweg zum Hotel dabei ertappe, wie sie, statt von der S-Bahn aus die fremde Stadt zu betrachten, auf dem iPod Subway Surfing spielen, ist der Entscheid schnell gefällt: morgen mieten wir Fahrräder.
Und immer wieder die Mauer
Berlin ist eine Velostadt! Das Gelände ist flach, ins Schwitzen gerät man kaum. Das Radwegnetz ist attraktiv und auf den Bürgersteigen hat es genug Platz für Fussgänger und Zweiräder. Gemütlich gondeln wir durch den Tiergarten, an der Siegessäule vorbei zum Potsdamer Platz. Ein Highlight für Kinder, die alles Futuristische lieben, ist das Sony Center mit den vom Stararchitekten Helmut Jahn gebauten sieben Gebäuden aus Glas und Stahl. Gleich daneben, im Kollhoff Tower, befindet sich der schnelle Lift zum Panoramapunkt, wo auf Stelltafeln die Geschichte des Potsdamer Platzes illustriert wird. Um die Ecke lockt eine lebensgrosse Lego-Giraffe kleinere Kinder ins Lego Discovery Center.
Weiter gehts am düster beklemmenden Holocaust-Denkmal vorbei zum Brandenburger Tor – heute Symbol der Wiedervereinigung. Wir passieren einen Nazibunker, der die Kunstsammlung Boros beheimatet und kommen nochmals an einem Stück Mauer vorbei: In der Bernauerstrasse ist ein Teilstück des vier Meter hohen Monstrums mit Todesstreifen, Signalzaun, Wachturm und Patrouillenweg als Gedenkstätte erhalten.
Im Boom-Quartier Prenzlauerberg essen wir im Bird die besten Hamburger von Berlin. Gleich um die Ecke im Mauerpark kann man zwischen Karaoke, Livemusik und Flohmarkt-Trouvaillen alternative Hipster-Berliner und -Berlinerinnen beobachten. Doch wir fahren ins Kauf dich glücklich und stellen bei knusperfrischen Waffeln fest, dass Städtereisen den Horizont erweitern – und müde und glücklich machen! Veronica Bonilla
Berlin
Wohnen
Berliner Hof*** liegt am östlichen Ende des Kurfürstendamms und bietet grosszügige Familienzimmer mit Verbindungstür. Absolut kinderfreundlich: Mit Babywanne, Flaschenwärmer, Babyphon, Buggy, Spielzeug, Windeln und Kinderecke am Frühstücksbuffet. Familienzimmer ab ca. 100 Franken. Tauentzienstr. 8, 10789 Berlin, Tel. +49 30 254 95 0, www.berliner-hof.de
The Circus ist farbig, überaus kinderfreundlich und mit sozial-nachhaltigem Touch. Rosenthaler Strasse 1, 10119 Berlin, Tel. +49 30 2000 39 39, www.circus-berlin.de
Unterwegs
Berlin Welcome Card 72 Stunden lang freie Fahrt mit Bus, U- + S-Bahn für 1 Erwachsenen und bis zu 3 Kindern unter 15 Jahren. Ermässigung in über 160 touristischen Einrichtungen. 30 Fr. Erhältlich am Flughafen oder bei www.visitberlin.de
Fahrradrouten suchen www.bbbike.de
Geführte Radtouren durch Berlin www.berlinonbike.de
Kultur und Sightseeing
Miniatur-Berlin mit Modelleisenbahn www.loxx-berlin.de
East Side Gallery Künstler bemalten 1,3 km Originalmauer an der Mühlenstrasse www.eastsidegallery-berlin.de
Young African Art Market yaam mit Sandstrand, Graffiti, Fussball und (Reggae-)Musik www.yaam.de
Zeitgenössische Kunst im Bunker an der Reinhardtstrasse 20 (Berlin-Mitte) www.sammlung-boros.de
Spreepark: Ein vor Jahren aufgegebener, verwunschener Vergnügungspark www.berliner-spreepark.de
Potsdamer Platz Unterhaltung, Shopping, Essen und Trinken im Sony Center www.sonycenter.de
Aussicht, Ausstellung, Café und der beste Sonnenuntergang der Stadt auf dem Panoramapunkt im Kolhofftower www.panoramapunkt.de
Schöne bunte Legowelt im Legoland Discovery-Center www.legolanddiscoverycentre.de
Shopping
Im Kinderkaufhaus sind die Kinder auf 400 Quadratmetern Verkaufsfläche die Könige. Torstrasse 140, 10119 Berlin, Tel. +49 30 400 54 326 www.goldfish.berlin
Im d.nik gibt es Mode, Leucht- und Pappobjekte, Kleiderhaken und Möbel für höchste qualitative und ästhetische Ansprüche. Wörther Strasse 14, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg, Tel. +49 30 64 86 28 www.dnik-berlin.de
Restaurants im Prenzlauer Berg
The Bird, Am Falkplatz 5 www.thebirdinberlin.com
Kauf dich glücklich, Odeberger Strasse 44
Reise unterstützt vom Hotel Berliner Hof
London
Harry, Hugh und wir zwei
Reisen mit Teenies sind, seien wir ehrlich, rausgeschmissenes Geld. Aus ihren Ohren wachsen Drähte, mit denen sie sich irgendwie schalldicht gegen die Umwelt abschotten. Monumente werden lediglich mit dem einen freien, nicht aufs Smartphone gerichteten Auge registriert. Und für gewöhnlich kommt vor allem zwischen 11 und 16 Uhr Leben in diese Wesen, wenn überteuerte Turnschuhe ins eingeschränkte Blickfeld kommen. Wer auf echtes Interesse für fremde Städte hofft, kann Teenies vergessen. Es sei denn – man fliegt mit ihnen nach London.
London ist nämlich, so der O-Ton einer 13-Jährigen, «voll Hammer». Das ideale Reiseziel, wenn man diesen erstaunlichen Wesen zwischen Kind und Erwachsenem wieder ein bisschen näher rücken möchte. Dabei auf den Spuren der Kult-Filme zu wandeln, hilft enorm. Tipps für den Trip mit Teenager. Caren Battaglia
Anreise
Gut, London ist teuer, aber bei der U-Bahn zu sparen, ist Geiz am falschen Platz. Exakt 15 Minuten braucht der Heathrow Express vom Flughafen bis Paddington Station. Selten hat man 30 Pfund, umgerechnet etwa 42 Fr. (Erwachsene 26, Kind 16) besser investiert. Das andere Züglein mag billiger sein, zuckelt aber einen gefühlten halben Tag lang durch all das, was man von London und Umgebung wirklich nicht sehen möchte. Die Express- Verkäufer stehen überall am Flughafen rum. Einfacher gehts nicht.
Wohnen
Richtig was fürs Herz ist das plüschige 3-Stern-Hotel «Byron» im Bayswater-Quartier: wunderbar aus der Zeit gefallen, mit Stuck, Schnörkel-Geländer und Waschbecken im Schrank. Für 95 Fr. pro Person im Dreibettzimmer gibts Frühstücksbuffet, Toast oder das gewöhnungsbedürftige englische Frühstück mit Speck, Bohnen und mattgrauer Wurst. Wer weniger ausgeben möchte: Im gleichen Quartier liegt das Central Hostel. Ebenfalls in idealer Lage, da direkt am Hydepark, wo man sich einfach mal in die Wiese setzen kann. Ausserdem ist es fussläufig zu Notting Hill.
Kultur und Sightseeing
Apropos Notting Hill: Die Notting Hill Tour buchen. Kein Teenie-Mädchen, das den Film mit Julia Roberts und Hugh Grant nicht schon fünfmal gesehen hat. Die Tour dauert zweieinhalb Stunden, kostet, bei www.travelhouse.ch 34 Fr. für Erwachsene und 30 Fr. für Kinder. Blaue Tür inklusive. Freitags, samstags, sonntags in englischer Sprache. Notting Hill ist aber auch ohne die Tour toll. Der Portobello Market www.portobellomarket.org hat alles, was Mütter und Töchter glücklich macht: Kokosnüsse mit Strohhalm drin, schräge Petticoatkleider, Pelzmäntel von früher, Handtaschen von morgen, Notting-Hill-Filmplakat-T-Shirts und – die Hummingbird Bakery: Hier gibts alle Arten kleiner Cupcakes, die zwar schrecklich lecker, aber so süss sind, dass selbst in Sachen Zucker abgehärtete Mädchen nach einem «Red Velvet Mini Delight» rundum zufrieden sind. Und das für umgerechnet Fr. 2.80. www.hummingbirdbakery.com
Film, die 2.: «Harry Potter Walking Tour». Die zweieinhalbstündige Spaziergang-Schiff- Tour ersetzt vollständig eine Stadtrundfahrt. Nur den Buckingham Palace muss man noch separat finden. Besucht werden alle wichtigen Film-Orte vom Gleis 9 ¾ an Kings Cross, Borough Market, die Milleniums Bridge ... Zu der Tour gehört auch eine erholsame Bootsfahrt auf der Themse. Kurz: Eine angenehme Art, die Stadt kennenzulernen, sogar für eine Harry-Potter-mässig minderbemittelte Mutter. Film-Locations von «Bridget Jones» kriegt man übrigens als Dreingabe gezeigt. Erwachsene 48 Fr., Kind 42 Fr.
Covent Garden: Zugegeben, «My fair Lady» mit Audrey Hepburn ist nicht mehr der neuste Blockbuster. Ein Selbstversuch mit DVD und Kind ergab aber: kommt auch bei heutigen Teenie-Girls noch gut an. Zumindest, wenn man das penetrante Trällern von «Es grünt so grün …» als Indiz werten will. Eliza Doolittles Viertel lässt sich am besten so erforschen: über den Markt schlendern, Eis kaufen, auf den Rand des Trottoirs hocken und den Strassenkünstlern zuschauen. Jonglagen mit laufender Kettensäge sieht man schliesslich nicht alle Tage. Wer Hunger kriegt: Fish ’n‘ Chips im White Lion essen. Man sitzt wie beim Grosi auf der Couch.
Madame Tussaud: Jaja, der Tipp ist nicht originell. Das macht ihn aber nicht schlechter. Denn bei Madame Tussaud gibts nicht nur sämtliche Filmstars, die Königin und Justin Bieber (!) in Wachs, sondern auch eine grauenvoll gruselige Zu-Fuss-Geisterbahn für Kinder ab 12 Jahren; robuste Kinder ... Denn es gibt 13-Jährige, die klammern sich den ganzen Weg schluchzend und schreiend an Mama und lassen deren Hand auch für den Rest des Tages nicht los. Auch mal wieder schön. Tickets besser im Internet vorab kaufen und gleich morgens bei der Türöffnung da sein. Sonst ist das Schlangestehen fast genauso grauenvoll wie der Gruselwalk. Preis: umgerechnet 154 Fr. fürs Familienticket, online buchen. Unter www.madametussausds.com gibts häufig Preisreduktionen zwischen 25 und 50 Prozent.
London Eye: Stadtrundfahrt vertikal. In dem Riesenrad an der Themse lässt sich die ganze Stadt überblicken. Touchscreen-Bildschirme geben die nötigen Informationen und ziehen Jugendliche so magisch an, dass Mama sich ihr pädagogisch ambitioniertes «Willst du zur Geschichte dieses Gebäudes denn gar nichts wissen?» getrost klemmen kann. Schlangestehen auch hier. Lohnt sich aber. Tickets am besten vorher online kaufen. Etwa unter www.londoneye.com. Preis, je nach Package, um die 42 Fr. pro Person.
Unterwegs
Und abends? Sich in irgendein Pub setzen, in aller Eintracht über die herrlich flippigen Outfits rundum schwatzen, irgendwas mit viel brauner Sosse essen und erstaunt feststellen, dass Mütter nicht ausschliesslich peinlich sind – und Teenager zuweilen richtig toll.
Reise unterstützt von hotelplan und travelhouse
Amsterdam
Bakfiets & Pancakes
Warum haben wir die holländische Familienstadt nicht früher entdeckt? Wehmütig sitze ich mit meiner Teenager-Tochter im Vondelpark und gucke den mit Nachwuchs gefüllten Bakfiets-Velos hinterher. Bakfiets – das sind jene Schubkarren-Fahrräder mit einer Kiste zwischen Lenkstange und Vorderrad. In dieser sitzt der Nachwuchs wie in einer Wanne. Für Touristen gibts zur Ausleihe die Variante «Dreirad» – damit der Ausflug nicht zum Wackeltanz wird. Denn radelnde Holländer sind unzimperlich: In den Parks und auf den Strassen werden Fussgänger und nicht geübte Fahrradfahrerinnen gnadenlos aus dem Weg geklingelt.
Besänftigend wirkt da das Flanieren den Grachten entlang. Stundenlang. An schmalen Zuckerbäckerhäusern vorbei, über autofreies Kopfsteinpflaster und über Puppenhaus-Brücken. Das Stöbern in Mini-Modegeschäften oder auf dem legendären Flohmarkt am Waterlooplein verbindet – insbesondere ansonsten aufmüpfige Teenager und ihre entnervten Mütter. Solange zumindest, bis sich das grosse Kind in einem Coffee-Shop einen Haschkuchen oder Joint reinziehen will. Aber hallo! Wir haben uns schon ohne zugedröhnte Birne zwischen all den Keizers-, Prinsen- und Herensgrachten komplett verlaufen, mit Marihuana in der Birne würden wir unser Hotel nie, nie, nie wiederfinden! Aber Amsterdam hat sowieso mehr zu bieten als Space-Cakes und Halluzinationen erzeugende Milchshakes. Wärmstens empfohlen für Familienmitglieder jeden Alters: eine Grachtenrundfahrt auf dem Pfannkuchenboot (www.pannenkoekenboot.nl). Hier können Kids sich auf der 21/2-stündigen Fahrt neben einer wohldosierten Portion Kultur discretion süsse Pancakes in den Bauch stopfen.
Die einzige für Besucher geöffnete Windmühle ist die Van Sloten Poldermühle am Stadtrand. Für Kinder ab 6 Jahren gibts täglich Geisterführungen. Falls Ihre Teenies das bereits «Bubizüügs» finden, nehmen Sie sie einfach mit in den Dungeon (Kerkermuseum). Hier fährt ihnen der Schreck garantiert in die Knochen. Und selbst grosse Kinder drücken sich – wie damals, als sie noch klein und süss waren – wunderbar Schutz suchend unter Mamas Fittiche. Manuela von Ah
Wohnen
Eine gestylte Jugendherberge ist das Hostel Amsterdam Vondelpark mit Blick auf den wunderschönen Vondelpark; jedes Zimmer verfügt über Dusche und WC. 1 Woche im 4-Bett-Zimmer inkl. Frühstück kostet ca. 1100 Fr. Infos und buchen www.stayokay.com
Hausboot Nicht die günstigste Übernachtungsvariante, aber die abenteuerlichste: ein Hausboot auf einer der Grachten im Zentrum mieten. Ab ca. 120 Fr. pro Nacht für eine 4-köpfige Familie. www.houseboat-rental-amsterdam.com
Unterwegs
Oosterpark Über die Sommermonate hinweg haben viele Parks Pools für die Kleinen. Der schönste liegt im Oosterpark, mit Rutschbahn und Springbrunnen.
Eisladen Schokolade-Eis, Mango- und Limonen-Sorbet und 100 Glacé-Sorten mehr! Der beste Eisladen der Stadt ist das Ijscuypje. Filialen z. B. an der Prinsengracht 292 oder der Eerste van der Helststraat 27 www.ijscuypje.nl
Kultur und Sightseeing
Für Kinder ab 6 Jahren ist das Vincent-van-Gogh-Museum ein Muss. Am besten laufen sie mit dem Bilder-Quiz («Treasure Hunt») des Hauses durch die Sammlung www.vangoghmuseum.com
Das Wissenschaftsmuseum NEMO unterhält Kinder jeden Alters (und ihre Eltern!) bestens mit zahllosen ebenso verspielten wie wissenschaftlichen Experimenten. www.e-nemo.nl
Shopping
Der Kinderladen Keet in Huis bietet neben trendigem Spielzeug und Kinderkleidern eine tolle Spielecke. Auf KNSM Island and er KNSM-Laan 297 www.keetinhuis.nl
Im Big en Belg findet man vom Monster-T-Shirt über Leoparden- Strumpfhosen bis zu bunten Turnschuhen alles für die Kleinsten. Jan Pieter Heijestraat 83 www.bigenbelg.nl
Ausgefallene Kleider und Accessoires findet Mama bei Sukha, Haarlemmerstraat 110 www.sukha-amsterdam.nl
Stockholm
Design-Metropole
Angesagte Modedesigner, coole Interieurshops, trendige Bars und avantgardistische Art-Hotels – Stockholm ist zweifellos die nordische Design-Metropole schlechthin. Ein Ort, an dem Kinder nichts zu suchen haben – denkt man instinktiv. Falsch! In Stockholm mit Kids unterwegs zu sein, macht Spass und ist total easy. Um als designinteressierte Menschen aber dennoch auf unsere Kosten zu kommen, haben wir das Tagesprogramm deshalb zweigeteilt – das machen wir übrigens immer so auf Städtereisen. Morgens stöberten wir also durch die coolen Shops des Trendquartiers Södermal, während wir den Nachmittag dem Kinderprogramm widmeten. Diesbezüglich hat die schwedische Hauptstadt ja so einiges zu bieten – schliesslich beherbergt das hiesige Junibacken Museum alle Schauplätze aus den wunderbaren Geschichten der schwedischen Autorin Astrid Lindgren. Im Junibacken werden aber nicht nur Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga und Karlsson vom Dach zum Leben erweckt; hier dürfen die Knirpse auch in Zwergenstädten, auf Piratenschiffen und in der nachgebauten Villa Kunterbunt herumtollen. Der perfekte Ausgleich nach der elterlichen Shoppingtour. Nicole Gutschalk
Wohnen
Stylisch schlafen kann man im Story Hotel mitten im Östermalm- Quartier. Zwar ein teures Designhotel, in dem jedes der Zimmer individuell gestaltet ist, dennoch sind Kinder hier sehr willkommen. DZ ab 205 Franken; Story Hotel, Riddargatan 6, Stockholm www.storyhotels.com
Gut und günstig schläft man im Columbus Hotell im Szenenquartier Södermalm. Die ehemalige Brauerei wurde Mitte der Siebzigerjahre zu einem lauschigen Hotel umgebaut. Die Zimmer sind extrem geräumig, sodass eine vierköpfige Familie locker Platz findet. Highlight: Der begrünte Innenhof ist die perfekte Oase nach anstrengender City-Tour. DZ ab ca. 80 Fr. www.columbushotell.se
Essen
Selbst wer kein Fan von Tofu und Co. sein sollte, wird das vegetarische Restaurant Hermans auf dem Felsen von Södermalm lieben: Hier schlemmen Studenten, Familien und Gäste aus aller Welt. Bei moderaten Preisen speist man mit Blick auf den Saltsjön. www.hermans.gastrogate.com
Kultur und Sightseeing
Für Kinder unerlässlich ist ein Besuch im Junibacken Museum. Was könnte wohl schöner sein als in die Welt von Pippi, Michel und Karlsson einzutauchen? www.junibacken.se
Das Freilichtmuseum Skansen mit seinen vielen Tieren und originalgetreuen Bauerndörfern gibt einen guten Eindruck vonSchwedens Vergangenheit. www.skansen.se
Shopping
Den Flagshipstore des schwedischen Kultlabels Acne muss man gesehen haben. Der Shop ist in den ehemaligen Räumen jener Bank einquartiert, in der 1973 ein Geiseldrama den Begriff «Stockholm Syndrom» geprägt hat. Heute gibts dort avantgardistische schwedische Mode. Acne Studio, Norrmalmstorg 2. www.acnestudios.com
Weekday ist ein Concept-Store, der auch die erfolgreiche Jeansmarke Cheap Monday beherbergt. Daneben gibts ein breites Angebot, vorzugsweise schwedischer Modemarken. Götgatan 21, Olofsgatan 1 und Drottninggatan 65. www.weekday.com