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Kindergeburtstag
Geburtstagsparty im Schwimmbad
Ein gelungener Kindergeburtstag im Hallenbad braucht eine sorgfältige Vorbereitung. Infos und Anregungen, die wichtigsten Sicherheitstipps – und ein Link zu vielen Spielideen.
Viele Kinder im Vorschulalter lieben Wasser und können gar nicht genug bekommen vom Planschen, Springen, Tauchen. Warum also nicht einmal einen sportlichen Kindergeburtstag mit kurzweiligen Spielen, fantasievollen Wasserschlachten und einem feinen Zvieri begehen? Die folgenden Tipps helfen beim Planen und Organisieren einer spassvollen und sicheren Wasserparty.
Planung muss sein
Sicherheit als oberstes Gebot
Aufenthalte am und im Wasser verlangen nach vorausschauenden Sicherheitsüberlegungen, vor allem mit Kindern, die noch nicht versiert schwimmen. An der Geburtstagsparty teilnehmen sollten deshalb primär nur Kinder, die den Wasser-Sicherheits-Check absolviert oder die ersten drei Levels im Kinderschwimmen erfolgreich abgelegt haben. Als Faustregel gilt: Auf drei bis vier Kinder kommt – je nach Alter und Schwimmfähigkeiten – eine schwimmkundige, erwachsene Person, die das Geburtstagsfest im Wasser begleitet. Erfüllen Kinder die oben genannten Voraussetzungen nicht, muss eine erziehungsberechtigte Person dem Kind zwingend zur Seite stehen.
Hallenbad informieren
Obwohl eine kleinere Gästeschar ein Hallenbad grundsätzlich ohne Voranmeldung besuchen darf, sind Badbetreiber* innen froh um eine Vorinformation. Am Telefon lässt sich auch klären, ob Tools wie Brettchen oder Schwimmnudeln vorrätig sind und benutzt werden dürfen und ob ein Teil des Kinderbeckens für die Party abgesperrt werden kann. Auch nach Gruppenrabatt beim Eintrittspreis fragen!
Ausrüstung
Ausser ihren Badesachen bringen die Kinder ein grosses Badetuch, ein zusätzliches T-Shirt und eine kurze Turnhose mit. Begleitpersonen packen auch wasserdichtes Sprühpflaster, ausreichend Taschentücher, Reservehandtücher und kinderfreundliches Duschmittel ein.
Ab ins Wasser
Spielerisches Duschen
Nicht alle Kinder duschen vor dem Baden gerne. Das gehört jedoch zu Beginn des Hallenbadbesuchs genauso dazu wie das Haareföhnen am Schluss. Daher am besten das Duschen gleich mit einem Bewegungs- und Singspiel («Gling, gling, gling lueg d Poscht isch daa») oder einem «Schaumwettbewerb» verbinden. Ein cooles Kinderduschmittel mit fantasievollem Aroma bewirkt Wunder.
Regeln festlegen
Zu Beginn ganz klare Regeln fürs Zusammenbleiben in der Gruppe festlegen. Wo schlägt die Gruppe ihre «Tüechli-Burg» auf? Welche Gebiete im Bad gelten als «verbotene Zone»? Wem gegenüber kündigt man ein Pipibedürfnis an? Welchen Attraktionen im Hallenbad möchte die Gruppe unbedingt nachgehen (Rutschbahn, Sprungbrett)? Wie gestaltet sich der Ablauf? Je klarer die Abmachungen zu Beginn, desto sicherer und problemloser das Fest.
Spielideen
Zum Aufwärmen und Einstimmen mit Vorteil Kreisspiele wählen. Sie schaffen sofort ein Gruppengefühl und offenbaren den Begleitpersonen die schwimmerischen Fähigkeiten der Kinder.
Häufig weisen Kinderbecken einen abfallenden Boden auf. Je nach Spielform und Schwimmkompetenz der Kinder ist es sinnvoll, sich für hüft- oder brusttiefes Wasser zu entscheiden. Dabei den Spielort so wählen, dass die leitende Person mit dem Rücken zum Tiefen steht, um die Kinder vor sich im Blick zu haben. Eine weitere Begleitperson befindet sich inmitten der Kinderschar, während eine zusätzliche Person ausserhalb des Beckens den Überblick behält.
Bei Spielen, bei denen sich die Kinder durch das Becken bewegen, muss das Augenmerk besonders akribisch auf die Wassertiefe gerichtet sein. Nach Möglichkeit eine Spielrichtung wählen, die keine Veränderung des Wasserniveaus mit sich zieht. Ist dies nicht möglich, die Spiele so anpassen, dass sich fortgeschrittenere Kinder im tieferen Wasser aufhalten. Anstatt von Beckenrand zu Beckenrand das Spiel allenfalls in einem flachen «U» ausrichten.
Wasser macht hungrig
Geburtstagszvieri
Genauso wichtig wie Spiel und Spass ist natürlich auch der Geburtstagskuchen. Meist verbietet es die Badeordnung, im Bad zu essen oder zu trinken. Umso wichtiger daher, den Geburtstagszvieri in der Hallenbad-Cafeteria vorgängig mit den Betreiber*- innen abzusprechen. Ist es erlaubt, einen eigenen Kuchen mitzubringen, wenn Getränke vor Ort gekauft werden? Bietet das Bad explizite Kinder- oder Geburtstagsmenüs an? Kann die Gruppe ein paar Tische reservieren und selber hübsch dekorieren?
Je genauer die Absprachen, desto stressfreier. Bei der Auswahl des Menüs auf schwer verdauliche, fetthaltige Speisen (Würstchen, Frittiertes, Chips) und auf Säure (Orangensaft, Kohlensäure) verzichten – jedenfalls dann, wenn es nach dem Zvieri nochmals ins Wasser geht! Gegen ein massvolles Zvieri wie zum Beispiel ein Stück Geburtstagskuchen, einige Farmer-Stängel, allenfalls ein Schoggistängeli oder eine Glace ist nichts einzuwenden. Die Kinder sollten sich keinesfalls sattessen. Weitere Leckereien lieber als Belohnung fürs Haareföhnen bereithalten.
Spielideen ohne Wasser
Eine SLRG-Baderegel besagt: «Nie mit vollem Magen ins Wasser.» Unmittelbar nach dem Zvieri deshalb ein paar Spiele ohne Wasser einplanen, um den Kindern Zeit zum Verdauen zu geben.
Schwimmtools: Ja oder Nein?
Immer wieder kommt Unsicherheit auf wenn es um Schwimmmaterial wie «Flügeli», Schwimmringe oder auch Flossen sowie Mermaid-Ausrüstung geht. Ganz wichtig: Schwimmgeräte wie Flügeli, Ringe, Gurte und Ähnliches bieten keine absolute Sicherheit und sollten nur dann eingesetzt werden, wenn eine erziehungsberechtige Begleitperson dem Kind permanent zur Seite steht. Bei Flossen, Schnorchel, Mermaid-Ausrüstung und so weiter gilt es abzuwägen.
Sicherheit: Sind alle teilnehmenden Kinder mit dem Tool vertraut? Verletzungsgefahr: Gerade Monoflossen können bei unerfahrenen Kindern zu Verletzungen in Sprung- und Kniegelenken führen.
Fairness: Wenn nicht ausnahmslos alle Kinder über entsprechende Ausrüstung und Erfahrung verfügen, kann es leicht zu Tränen der Ungerechtigkeit kommen.
Einen Sonderfall stellt die Schwimmbrille dar: Weil das Abtauchen mit Schwimmbrille starken Druck auf Kinderaugen auslöst, raten Experten vom Gebrauch der Schwimmbrille ab. Stark kurzsichtige Kinder respektive Allergiker* innen benötigen womöglich eine (korrigierte) Brille. Diesen Kindern keine Spiele zumuten, bei denen unter Wasser getaucht wird.
Geburtstagsfest: Selber machen oder kaufen?
Kindergeburtstage im Hallenbad erfordern einige Zeit an Vorbereitung. Wer sich diese nicht nehmen kann oder will, erkundigt sich in den Bädern der Region nach «Birthday Pool Partys»: ein neuer Trend aus dem englischsprachigen Kulturraum, der gerade in die Schweiz schwappt.
Es handelt sich um durchorganisierte Kindergeburtstage, die sich bei Schwimmschulen und Hallenbädern buchen lassen. Auf einen spielerischen Teil im Wasser folgt ein gemeinsames Zvieri. Kosten pro Kind ca. Fr. 30.– bis Fr. 50.–.