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Mutter-Mythen
Die ganze Wahrheit übers Muttersein
Viele Mütter sind Meisterinnen im Weglächeln und Schönfärben. Dabei wäre es doch entlastend, wenn sie einander die Wahrheit sagten. Ein Plädoyer für die Fakten.
Dies hier sollte ein vergnüglicher Text werden. Heiteres zum Thema «Warum Mütter nicht die Wahrheit übers Muttersein sagen und wie die Wahrheit tatsächlich aussieht». Denn Familie, das ist ja ein einziger Heidenspass. Hat ein Heidenspass zu sein.
Denn wehe, eine Mutter fühlt anders, erlebt anderes, dann muss der Fehler bei ihr selbst liegen. Dann macht sie ja wohl etwas grundfalsch, versagt, fährt vor die Wand. Tja, wer möchte schon so dastehen? Niemand.
Doch gäbe es nicht dieses zwanghafte über Schwierigkeiten im Elternkosmos Hinwegwitzeln und würde der Fotoshop-Reflex endlich mal abgestellt, ginge es allen besser. Keine Mutter müsste mehr denken, sie sei die Einzige, die sich von Arbeitgeber, Mann, Kind und dem eigenen Körper manchmal regelrecht verschaukelt fühlt und anonymen Trost in Internetforen suchen muss. Wären Hadern, Zweifeln, Dilettieren, Fluchen, Falschmachen und Aufrichtigsein nicht pfui, sondern okay, könnte das Säuseln der Solidarität Platz machen. Mutter- und Elternsein würde entspannter und Kinder zu haben (noch) toller.
Deshalb wird dieser Text hier nicht launig, dafür ehrlich. Hier ein paar gängige Sätze oder illusorische Vorstellungen, die man knicken kann. Und sollte.
«Ich würde mein Kind niemals anschreien. Wir sprechen immer respektvoll.»
- «Mein Mann unterstützt mich, wo er kann.»
- «Meines ist ja schon mit 12 Monaten gelaufen.»
- «Ein Kind zu haben, ist das grösste Glück.»
- «So ein Kind krönt die Liebe»
- «Die Geburt war das tollste Erlebnis meines Lebens.»
- «Wir erziehen nach den Prinzipien von Attachement Parenting/Emmi Pikler/ Montessori/ganzheitlich …»
- «Ich geniesse es, ganz für mein Kind da sein zu können.»
- «Mein Mann und ich haben fixe Paarzeit.»
- «Stillen ist ja so praktisch.»
- «Geschwisterkinder spielen doch so schön miteinander.»
- «Nach der Babypause bin ich gleich wieder in meinen Job eingestiegen.»
- «Beckenboden super!»
- «Das Leben hört ja nicht auf, nur weil man Mutter ist.»
- «Ich habe alle meine Kinder gleich gern.»
«Unseres schläft ja schon durch, eures etwa nicht?»
Fakt ist: Babys schlafen eigentlich immer. Ausser nachts. Zumindest gefühlt ist das so. Während belebte Schnellrestaurants, röhrende Staubsauger, Autohupen und Hip-Hop in Konzertlautstärke offenbar als extrem einschläfernd empfunden werden, scheint nächtliche Ruhe und Dunkelheit Säuglinge in Partylaune zu versetzen. Deshalb kommen jungen Müttern bei der Frage, ob es schon durchschläft, die Tränen oder Mordgelüste der fragenden Person gegenüber. Immer aber quälen sie sich ausser mit dieser lähmenden, nervenschreddernden Müdigkeit mit Fragen herum wie: Ist das normal? Ist das Kind normal? Bin ich normal? Was mache ich falsch? In Endlosschleife.
Deshalb: Ja, das ist normal. «Durchschlafen» bedeutet bei Babys und Kleinkindern nämlich maximal sechs Stunden am Stück. Was, man rechne nach, heisst: Acht Uhr hinlegen, 2 Uhr früh putzmunter. Ein weiteres Indiz, dass Schlafprobleme gang und gäbe sind: Auf die gegoogelte Frage «Wie oft wacht Baby nachts auf» ploppen 5 950 000 Beiträge auf. Ist offensichtlich kein Nischenthema.
«Ich würde mein Kind niemals anschreien. Wir sprechen immer respektvoll.»
In der Art: «Schätzchen, wenn du unserer Katze wirklich mit dieser Schere da den Schwanz abschneidest, ist sie ganz, ganz traurig. Das willst du doch nicht?» Sollte die Behauptung, man sei stets schrei-abstinent tatsächlich stimmen, muss man klar sagen: Ein Kind, das so etwas erlebt, beschleicht der Verdacht, der Wahnsinn hätte die Mama gleich mit beiden Händen im Griff. Manchmal ist Schreien nämlich das einzig Angebrachte. Eine Form von Respekt vor der Intelligenz des Kindes. Stimmt, meist ist es blöd. Wie Meckern. Und Muffeln. Aber menschlich ist es.
«Mein Mann unterstützt mich, wo er kann.»
Joa. Passt nur nicht recht zu den Fakten: Zwei von drei verheirateten Frauen sind finanziell von ihrem Partner abhängig. 21 Prozent gaben in einer österreichischen Studie an, ihr Mann kontrolliere genau, wie viel Geld sie ausgäben. Bei heterosexuellen Eltern Mitte 30 (Quelle: Deutsches Bundesamt für Familie) wenden die Väter täglich 2 Stunden 31 Minuten für Care-Arbeit auf, Mütter 5 Stunden 18 Minuten. Unwahrscheinlich, dass Zahlen für die Schweiz anders aussähen. Denn würde Care-Arbeit hierzulande bezahlt, wäre sie mit 30 Milliarden Franken der grösste Wirtschaftsbereich des Landes. Vor Banken und Pharmaindustrie. Ja, viele junge Väter engagieren sich, nehmen Väter-Zeit und Papa-Tage. Meist einen in der Woche. Die Tendenz stimmt. Aber: «Unterstützt mich?» Wo doch zwei exakt zu gleichen Teilen an der Baby-Produktion beteiligt waren? Suche den Fehler! Wenn eine Mutter also das ungute Gefühl beschleicht, per Zeitmaschine in die 60er-Jahre zurückgebeamt worden zu sein, gibts dafür Gründe. Reminder: Altersarmut ist weiblich. Frauen erhalten rund 67 Prozent weniger Geld aus den Pensionskassen als Männer.
«Meines ist ja schon mit 8 Monaten gelaufen.»
Und je länger das zurückliegt, desto früher. Es ist erstaunlich, wie ehemals bescheidene Frauen zu ungenierten Angeberinnen mutieren, sobald es um ihr Kind geht. Keine Ahnung, welch fieses Hormon für die Pfauenräder verantwortlich ist, aber am schlausten ist es, den Quatsch an sich abtropfen und das eigene Kind in Ruhe zu lassen.
«Ein Kind zu haben, ist das grösste Glück.»
Aber was, wenn man das gerade nicht so empfindet? Wenn einem schleierhaft ist, was dieser Satz «Geniess die Zeit, wenn sie klein sind» wohl bedeuten soll. So müde. So viel Verantwortung. So erschöpft. Ist man ohne dieses Hochgefühl eine schlechte Mutter? Eine undankbare? Ein monströser Einzelfall, der es nicht verdient, Kinder zu haben? NEIN! 50 bis 80 Prozent aller frischgebackenen Mütter haben in den ersten Tagen mit einem Baby-Blues zu kämpfen. Und auch jene 10 bis 30 Prozent, die über Monate unter einer dunklen Wolke leben, haben keinen Grund, sich zusätzlich kübelweise Asche übers Haupt zu schütten und die Gefühle zu vertuschen. Besser wäre es doch, das Tief zuzugeben und sich Unterstützung zu holen. Ausserdem ist es unnötig, die Schuld dafür stets bei sich selbst zu suchen, gibt es doch einen bunten Strauss objektiver Gründe, die Müttern ins Glücksgefühl grätschen: fehlende Entlastung, engstirnige Arbeitgeber, Hormone, Geldsorgen, Partnerschaftsprobleme, Einsamkeit… um nur ein paar zu nennen.
«Mein Mann und ich haben fixe Paarzeit.»
So richtig mit Dinner, Kino und Kerze und so? Toll. Wir Schluffis sind oft viel zu erschöpft dazu, Omi wohnt 300 Kilometer weit weg und ein Babysitter in Zürich kostet im Schnitt 18,87 Franken pro Stunde. Macht bei drei Stunden Kino plus Anreise und Drink: bitte rechnen. Leute, wir kriegen sie gerade nicht hin, die allenthalben empfohlene, intellektuell wahnsinnig anregende und erotisch bis zum Platzen aufgeladene Paarzeit! Wir versuchen es jetzt erst mal mit einem kleinen Spaziergang nur zu zweit. Auch schön.
«So ein Kind krönt die Liebe»
Ähm ja. Allerdings kann damit nicht die körperliche gemeint sein. Das Sexleben krönt es nämlich nicht. Nein, auch nicht bei all denen, die so tun als ob. Nach einer Forsa-Umfrage zeigt die Kurve der Sexfrequenz mit der Elternschaft ziemlich steil nach unten. Etwa hat jedes vierte Paar in der Schwangerschaft zweimal im Monat Sex, statt, wie vorher, zweimal die Woche. Nach der Geburt warten 25 Prozent zwischen drei und sechs Monaten, bis sie wieder Geschlechtsverkehr haben. Für 39 Prozent der Frauen ist es dabei exakt so gut wie vorher, 3 Prozent finden ihn schöner als vor der Geburt. Der Rest ist Schweigen. 64 Prozent der Paare sagen, der Alltag mit Kleinkind sei derart stressig, dass man oft zu müde für Action am Laken sei. 18 Prozent lassen es deshalb ganz bleiben. Wenn auch der Themenkomplex «Wie oft tun wirs? Reichen vier Minuten? Oder muss es mindestens was Schweisstreibendes mit eingeöltem Latex sein?» Möglicherweise nicht das ist, was man in geselliger Spielplatzrunde besprechen möchte, so sollte man es dennoch wenigstens mit einer Person tun: dem Partner oder der Partnerin. Kleiner Mutmacher: Laut Studien der kanadischen Sexologin Peggy Kleinplatz liegt das Durchschnittsalter, in dem Menschen den perfekten Sex haben, bei 55 Jahren.
«Die Geburt war das tollste Erlebnis meines Lebens.»
Toll jetzt im Sinne von schön? Oder doch eher im Sinne von Bedeutung e) im Duden «schlimm» oder im Sinne von «veraltet: verrückt»? Denn man muss sagen, nur Hochzeiten werden vergleichbar nachbearbeitet und verklärt wie Geburten. Die Tatsache, dass da jetzt dieses Kind ist, mag fantastisch sein, aber die Geburt selbst…? Denn die Wahrheit ist, eine Geburt tut weh. Sehr, sehr weh. Sie ist archaisch. Eine Urgewalt. Möglicherweise ist es rücksichtsvoll, werdenden Müttern eine Light-Version zu erzählen. Möglicherweise führen jedoch all die kolportierten Gebär-Idyllen dazu, dass dann das reale Geburtserlebnis einen unvorbereitet trifft, schockiert, fassungslos macht und das Gefühl entstehen lässt, hier liefe etwas grundverkehrt mit dem Pressen, dem Becken, dem Baby und der Hebamme. Vielleicht ist Softtoner beim Geburts-Narrativ mit dafür verantwortlich, dass 20 Prozent der Entbindungen von den Frauen als traumatisch erlebt werden, 3 von 100 gar zeitweilig eine posttraumatische Belastungsstörung entwickeln. Sollte die Geburt also nicht so richtig sanft, geschweige denn mit einem Orgasmus im Schlepptau verlaufen sein – wie es angeblich, nach Studien des französischen Psychologen Thierry Postel bei 3 von 1000 Frauen vorkommt – ist das: der Normalfall. Aber echt total schön ist eine Geburt, wenn sie vorbei ist. Ehrenwort.

«Wir erziehen nach den Prinzipien von Attachement Parenting/Emmi Pikler/ Montessori/ganzheitlich …»
Es ist ja nichts dagegen einzuwenden, sich in pädagogische Theorien richtig reinzufuchsen, muss aber nicht sein. 51 Prozent der frischgebackenen Eltern, besagt eine internationale Studie im Auftrag von Nestlé, fühlt sich unter starkem sozialem Druck. Dazu kommt der Druck, den man sich selbst macht. Und weil wir lieber zu der entspannten anderen Hälfte gehören würden, wurschteln wir uns einfach durch.
«Ich geniesse es, ganz für mein Kind da sein zu können.»
Kann sein. Aber Hand aufs Herz: Egal, welche Variante man wählt, das Gefühl, es verkehrt zu machen bleibt, oder? Doofe Hausfrau gegen karrieregeile Rabenmutter: Na, in welchem Team möchten Sie mitspielen? Ach so, Teilzeit? Dann viel Vergnügen beim Spagat. 88 Prozent der Erwachsenen sind nämlich davon überzeugt, eine Mutter solle nur so viel arbeiten, wie noch Zeit bliebe, ihrem Kind beim Lernen zu helfen. Zitiert Susanne Mierau in ihrem Buch «Mutter. Sein.». 29 Prozent, stand in 20 Minuten zu lesen, finden die Aufgabe der Frau sei primär, eine gute Hausfrau und Mutter zu sein. Anderseits ist das Adjektiv «faul» oft nicht weit, wenn von Hausfrauen die Rede ist. Und akademische Stay-at-Home-Moms müssen sich in der Schweiz schon mal vorrechnen lassen, ihretwegen seien rund 5 Milliarden Franken verbrannt worden. Hätten doch – laut Bundesamt für Statistik – 50 000 Frauen studiert, seien dann aber wegen der Kinder daheim geblieben. Tja. Fakt ist: Egal wie sich eine Mutter entscheidet, keine wuppt das locker flockig. Jede zweifelt ab und an am gewählten Modell. Jede.
«Stillen ist ja so praktisch.»
Kann praktisch sein. Wenns gut läuft. Bei vielen läufts aber nun mal nicht. Entweder kommt gar nicht erst Milch oder das Baby kapriziert sich, wie jedes dritte Stillbaby, nur auf eine Seite, weshalb man dann links aussieht wie Pamela Anderson und rechts wie das Frühstücksbrettchen. Oder man handelt sich eine Brustentzündung ein, wie 20 Prozent aller stillenden Mütter oder einen schmerzhaften Milchstau mit Fieber. Auch Abpumpen auf der Bürotoilette ist nicht jederfraus Sache. Deshalb bringt es nichts, sich dieses madonnige Bild der innig stillenden Mutter als Ideal ins Hirn zu gravieren. Kurz: Ja, Stillen ist für viele eine wunderschöne Erfahrung und gesund und alles. Aber wenn dieses praktische Stillen eben nicht klappt, dann ist noch längst keine Rabenmutter, wer anders füttert oder regelmässig den Vater füttern lässt. Nähe, Zärtlichkeit und Liebe lassen sich auf viele Arten ausdrücken.

«Geschwisterkinder spielen doch so schön miteinander.»
Schon mal was von Kain und Abel gehört? Von Yuki Muto, der seine Schwester 2006 mit einem Handtuch würgte und anschliessend in der Badewanne ertränkte? Alle 17 Minuten geraten 3- bis 7-jährige Geschwister aneinander, besagt eine Studie der University of Illinois. Rein statistisch ist die häufigste häusliche Gewalt die unter Geschwistern. Je geringer der Altersabstand zwischen den Kindern, desto wahrscheinlicher, dass sie – um der Gerechtigkeit Willen – jedes Kuchenstück mit dem Winkelmesser kontrollieren, damit der andere nur ja kein grösseres bekommt. Das ist normal. Liegt wohl an der Evolution. Doch dass Geschwister einander nicht ausschliesslich eine Plage sind, ist immer dann zu merken, wenn sie sich am Strand gegenseitig bis zum Hals einbuddeln, während man selbst in Ruhe ein Buch liest und sie so was von zusammenhalten, wenn es gegen Mamas Grünkern-Brokkoli-Auflauf geht.
«Nach der Babypause bin ich gleich wieder in meinen Job eingestiegen.»
Tatsächlich in denselben? Glückwunsch. 32 Prozent der Schweizer Mütter haben nämlich das Gefühl, nach ihrer Rückkehr von den Chef* innen beruflich aufs Abstellgleis geschoben worden zu sein. Da hilft nur: sich wehren, am besten gemeinsam.
«Beckenboden super!»
Geht ja auch so recht niemanden was an, dass jetzt, seit man Mutter ist, beim Niesen auch noch gleich drei Tröpfchen Pipi in der Unterhose landen. Aber zum Trost: Etwa 20 Prozent der Mütter haben in den ersten Wochen und Monaten nach der Geburt eine Blasenschwäche. Beim Sport, so eine Umfrage von YouGov unter rund 1000 Müttern, sind 40 Prozent negativ beeinträchtigt. Oder wie hat es Kate Winslet so schön vor laufenden Kameras in der «Graham Norton Show» gesagt: «Ich kann nicht mehr auf Trampolins springen. Ich bepinkle mich sonst. Aber so ist es eben, wenn man Kinder hat. Zweimal niesen, und alles ist gut. Dreimal und das Spiel ist aus.» Schön, dass auch Superstars mit unglamourösen Problemen zu kämpfen haben.
«Das Leben hört ja nicht auf, nur weil man Mutter ist.»
Der Satz stimmt. Allerdings – ist es nicht mehr dasselbe Leben. Der Freundeskreis tauscht sich in grösseren Teilen aus, die Bedeutung der Arbeit relativiert sich, einen Satz beenden zu können wird zum Privileg und – Weihnachten wieder magisch.

«Ich habe alle meine Kinder gleich gern.»
Komisch, dass keine Mutter und kein Vater ein Lieblingskind haben, jedes Kind aber problemlos sagen kann, welches Geschwister die Mama oder der Papa am liebsten mag. Diese kleine Unlogik deckt sich mit der Aussage des amerikanischen Wissenschaftsjournalisten Jeffrey Kluger, 99 Prozent der Eltern hätten ein Lieblingskind und das verbleibende Prozent lüge. Seriöse Studien sagen ähnliches. So fanden Forscher* innen der Cornell Universität in Ithaka, New York, heraus: 70 Prozent der Väter und 65 Prozent der Mütter haben unter ihren Kindern einen Favoriten. 85 Prozent der Kinder geben an, ihre Eltern hätten ein Herzenskind.
Muss man sich deshalb schämen? Nicht, solange man sich selbst aufmerksam beobachtet. Es ist okay, nicht alle Kinder immerzu gleich zu behandeln und sich phasenweise dem ein oder anderen näher zu fühlen. Wechseln die Phasen sich allerdings nicht einigermassen ausgewogen ab, gilt Jeffrey Klugers Gebot: «Erzählen Sie Ihren Kindern fromme Lügen darüber, dass Sie natürlich alle Kinder gleich lieb haben. Denn allein Ihr Dementi ist ein Akt der Liebe gegenüber dem weniger geliebten Kind.» Na ja, ein bisschen heiter ist er jetzt doch geworden der Text. Wahrscheinlich, weil Kinder zu haben – neben allen Schwierigkeiten – etwas ebenfalls ist: lustig, intensiv, wunderbar. Und auch das ist die Wahrheit.
Caren Battaglia hat Germanistik, Pädagogik und Publizistik studiert. Und genau das interessiert sie bis heute: Literatur, Geschichten, wie Menschen und Gesellschaften funktionieren – und wie man am besten davon erzählt. Für «wir eltern» schreibt sie über Partnerschaft und Patchwork, Bildung, Bindung, Erziehung, Erziehungsversuche und alles andere, was mit Familie zu tun hat. Mit ihrer eigenen lebt sie in der Nähe von Zürich.