Winterferien
Die Ferienmacher
Die Reise von Zürich ins Haslital zieht sich dahin. Das Rollmaterial der Zentralbahn, die von Luzern auf den Brünig fährt, wurde nicht für Hochgeschwindigkeit gebaut. Ächzend kämpft sich der Zug auf dem steilen Trassee durch Wälder und Weiden. Zeit genug also, über den bevorstehenden Auftrag nachzudenken: ein Porträt über das Gastgeber-Ehepaar des Reka-Feriendorfes Hasliberg. Was werden sie zu erzählen haben, Maja und Beat Heutschi, die seit 16 Jahren Woche für Woche über 400 erholungshungrige Unterländer Mütter, Väter und Kinder beherbergen? Das Reka-Gastgeber-Paar, das seit Jahren die besten Auslastungszahlen aller Rekadörfer vorzuweisen hat.
«Viel!», sagt Beat Heutschi und lacht laut heraus. Er wankt gefährlich, geht er doch an schulterhohen Krücken und hat gleichzeitig einen Arm im Gips. Wer oder was ihn so zugerichtet hat, will er nicht verraten. «Näht ihr äs Espresso?», lenkt Maja Heutschi ab. Sie führt den Besuch vorbei an einer Batterie grünen John-Deere-Trettraktoren, zur selber eingebauten Bar im Chaletstil. Fast kommt Skihütten-Feeling auf, an diesem strahlend schönen Spätherbsttag.
«Ich bin als Hausfrau kläglich gescheitert»
«Jenny war 7, Mike 9 Jahre alt, als wir hier angefangen haben», erinnert sich Maja Heutschi. Als sie das Stelleninserat der Reka gelesen habe, sei für sie alles klar gewesen: «Das ist unsere Stelle. Wenn Sie noch Fragen haben, dürfen Sie uns gerne anrufen », schrieb sie in ihrem Bewerbungsschreiben. «Ich habe mich damals als Hausfrau versucht, bin aber kläglich gescheitert», sagt die quirlige Hotelfachfrau, «es war mir schlicht zu langweilig.» Ein langes Bewerbungsverfahren später, treten Maja und Beat Heutschi ihre Traumstelle an – auf einer Baustelle.
Beat Heutschi ist inzwischen über einen Umweg in die Bar gehumpelt. Er schüttelt den Kopf. «Kein Stein war auf dem anderen. Es war August und für Dezember waren bereits sämtliche Betten ausgebucht.» Geschlafen habe man nicht viel in diesen ersten Monaten und ohne die Mithilfe sämtlicher Verwandter hätte es wohl nicht geklappt, sagt der 48-Jährige: «Wir haben nächtelang Offerten überprüft und über eine Million Franken eingespart», fügt er stolz hinzu.
Sie seien regelrecht zusammengewachsen mit dem Feriendorf, sagt Maja Heutschi. Sie ist eine lebendige Frau, mit schönen, klaren Gesichtszügen. Wenn die 50-Jährige ins Erzählen kommt, sprudelt es aus ihr heraus: «Wir haben uns von Anfang an vorgenommen, unseren Gästen jedes Jahr etwas Neues zu bieten», sagt sie. Das hielten sie bis heute so. Zuerst war es das Rekalino-Programm, die Kinderbetreuung, die ausgebaut wurde, das frische Brot, das jeden Tag direkt ins Ferienzentrum geliefert wird, die Frotteewäsche, der Dorfladen mit lokalen Produkten, die Gratisschlitten, der Raclette-Abend... Die Liste der Extras, die Heutschis ihren Gästen bieten, liesse sich beliebig verlängern. «Wenn wir etwas sehen, dass sich verbessern lässt, müssen wir es machen», sagt Maja Heutschi fast entschuldigend.
Das Donnerwetter der Gäste abfangen
Er ist der Grosszügige, sie die, die darauf achtet, dass das Budget nicht überzogen wird. «Mir hei scho öppä äs Znüni zogä mitenand», sagt Maja Heutschi, was für Nichtberner so viel heisst, wie, dass sie sich nicht immer einig sind. «Dann geht er in den Keller», sagt Maja Heutschi und sie «schmore» in ihrem Büro im oberen Stock, bis man wieder miteinander reden könne. Zum Glück kommt das nicht allzu häufig vor. In der Regel arbeite man Hand in Hand, bestätigen beide. Zum Beispiel am Samstag, wenn die Gäste an- und abreisen. Dann steht der gelernte Küchenbauer Beat Heutschi auf dem Parkdeck und weist die ankommenden Fahrer ein. «Ich fange das erste Donnerwetter ab», sagt er schmunzelnd. «Alle sind müde, die Frau muss aufs Klo und wenn ich dann frage, ob sie Kinderartikel wie Buggy oder Babybadewanne reserviert hätten, ‹duschets›». Weil der Mann dann ausflippt, weil er findet, sie hätte ihm sagen müssen, dass er das alles nicht hätte mitnehmen müssen. Dann folge noch die obligate Frage nach dem Internetanschluss im Zimmer. «Wenn ich nein sage», sagt Beat Heutschi, «will der eine oder andere grad wieder heimfahren.»
«Sie bleiben dann doch», sagt Beat Heutschi, und bis die Gäste bei seiner Frau an der Rezeption seien, habe sich der Sturm meist gelegt.
«Es hat sich einiges verändert in den letzten Jahren», sagt sie. Vieles sei komplizierter geworden, aufwendiger. Früher hätten sie beispielsweise an den Kinderabenden ein Menü für alle gekocht.
«Heute sind es manchmal vier.» Die Allergien hätten extrem zugenommen aber auch der Anspruch, jedem Sonderwunsch gerecht zu werden. Dann seien auch die vielen Zweit- und Patchworkfamilien eine Herausforderung. «Es ist recht knifflig, ein Ausflugsprogramm zusammenzustellen, das sowohl den Teenagern aus erster Ehe als auch den Kleinkindern aus der zweiten gefällt.»
«Weisch no?», sagt Beat Heutschi plötzlich zu seiner Frau, «der mit dem Licht im Gang.» «Säg nüt», antwortet sie. «Der wollte uns wegen eines religiösen Feiertags verbieten, das Licht anzuzünden. So wiit chunnts no!»
An Anekdoten fehlt es den beiden nicht: Da war doch der Gast, der während des grossen Stromausfalls einen Generator forderte, um sein Handy aufzuladen, und all die Geschichten aus dem Jahrhundertwinter 1999, als sie mit ihren Gästen auf dem Brünig eingeschlossen waren.
24 Stunden im Einsatz
Sie haben nicht nur viel zu erzählen, Maja und Beat Heutschi, sondern auch viel zu lachen. «Mir nähs halt luschtig», sagen sie. «Bei uns auf dem Hasliberg ist noch ein bisschen heile Welt.» Mit den meisten Gästen verbindet sie eine jahrelange Freundschaft. 60 Prozent kommen wieder, viele jedes Jahr. «Ich gehe jeden Morgen gern zur Arbeit», sagt Maja Heutschi, wenn das einmal nicht mehr so sei, höre sie grad auf. 7 Tage die Woche, 24 Stunden pro Tag sind beide im Einsatz, ihre Handynummer steht in jeder Wohnung, und wenn mitten in der Nacht eine Mutter anruft, weil ihr Kind krank ist, dann fährt Beat Heutschi die Gäste, wenn nötig, ins Spital Interlaken und wieder zurück. «Das ist doch logisch», sagt er.
Seit einem Jahr ist Tochter Jenny, inzwischen 23 Jahre alt, Juniorchefin des Feriendorfes. Sie leitet den neuen Wellnessbereich und packt überall mit an. «Das ist ein Geschenk», sagt Maja Heutschi.
Zum ersten Mal seit 16 Jahren machen Maja und Beat Heutschi jetzt richtig Ferien. Eine Kreuzfahrt in Asien. «Das ist für uns Weihnachten, Geburtstag und Ostern in einem», sagt er. «Einmal so richtig abschalten.» Maja Heutschi räuspert sich: Das mit der Freizeit klappe bei ihnen noch nicht so recht. «Ich hätte heute eigentlich meinen Grositag und rede stattdessen mit einer Journalistin. Und mein Mann versuchte es an seinem freien Tag mit Tennis spielen...» Sagts und klopft lachend an eine der beiden Krücken.
Lenk
- Lage: 20 Min. zu Fuss vom Bahnhof, ausserhalb des Dorfes, ruhige Lage. Bahnstation Boden 5 Min. zu Fuss unterhalb des Feriendorfes.
- Einkauf: Einkaufsmöglichkeiten im Dorf.
- Extras für Familien: Gemeinschaftshaus mit Spiel- und Leseecke, TV- und Video-Raum, Kinderspielzimmer. Familiengrillplatz, Kinderspielplätze, Kinderspielzimmer. Waschmaschine steht zur Verfügung. Kostenloser Mietservice für Babyartikel.
- Freizeit/Sport: Tischtennis, Tischfussball, Billard, Hallenbad, Kinderplanschbecken, Solarium und Sauna. Die Kinderskischule «Adrenalin» holt die Kinder beim Reka-Feriendorf ab (5 Min. mit dem Bus). Schlittelbahn direkt im Reka-Feriendorf. Gratisbus!
- Ab Fr. 399.– / 7 Nächte für 4 Personen
Bergün
- Lage: Am Dorfrand Nord, ruhig gelegen, 10 Min. zu Fuss vom Bahnhof.
- Einkauf: Gute Einkaufsmöglichkeiten im Dorf.
- Extras für Familien: Kinderspielplätze, Kinderspielraum, Fernsehraum mit Bibliothek, Waschmaschine/Tumbler steht im Anbau des Hauses Curzens zur Verfügung. Kostenloser Mietservice für Babyartikel.
- Freizeit/Sport: Tischtennis, Tischfussball, Billard und Minigolf im Reka-Feriendorf.
- Hallenbad, Kinderplanschbecken, Solarium
- Ab Fr. 560.– / 7 Nächte für 4 Personen
Pany
- Einkauf: Im Dorf Pany oder in Küblis.
- Extras für Familien: Gemeinschaftsraum, Sitzecke mit Bibliothek, Fernsehraum, Spielzimmer und Kindergarten, Spielhalle mit Spielgeräten für Gross und Klein, Indoor-Minigolf und -Fussballfeld. Waschküche mit Waschmaschine und Tumbler in jedem Haus. Mietservice für Babyartikel (kostenlos).
- Freizeit/Sport: Schlitten stehen gratis zur Verfügung. Hallenbad, Kinderplanschbecken, Massageangebot.
- Ab Fr. 378.– / 7 Nächte für 4 Personen
Disentis
- Lage: An ruhiger und sonniger Lage, direkt beim Kinderland Sax, Skischule und Skipiste. 40 Min. zu Fuss vom Bahnhof, 5 Min. von den Bergbahnen Disentis.
- Einkauf: Einkaufsmöglichkeiten im Dorf (2 km). Restaurant in unmittelbarer Nähe.
- Extras für Familien: Rekalino-Kindergarten im Gemeinschaftshaus, Spielräume für Kleinkinder und Jugendliche, Hallenbad, Kinderplanschbecken. Waschküche mit Waschmaschine und Tumbler. Alle Wohnungen mit Kinderbett. Mietservice für Babyartikel (kostenlos).
- Freizeit/Sport: Grosses Gemeinschaftshaus mit Terrasse, Kiosk, Leseecke (aktuelle Zeitungen), Bibliothek, TV-Raum, Internetcorner. Tischtennis, Billard, Tischfussball, Ballspielplatz. Schlitten stehen gratis zur Verfügung.
- Ab Fr. 616.– / 7 Nächte für 4 Personen.
Wildhaus
- Lage: 10 Min. zu Fuss von Postautohaltestelle Lisighaus, oberhalb des Dorfes Wildhaus an sonniger, ruhiger Lage.
- Einkauf: Einkaufsmöglichkeiten im Dorf. Am Samstag Möglichkeit zum Morgenessen im Rekalino-Haus.
- Extras für Familien: Kinderspielplätze, grosses Rekalino-Haus mit Leseecke (aktuelle Zeitungen), Cheminée, Spielzimmer, Wäscherei mit Waschmaschine und Tumbler. Mietservice für Babyartikel.
- Freizeit/Sport: Bibliothek mit Leseecke und Internetanschluss, Hallenbad, Kinderplanschbecken, Minigolfanlage, Tischtennis, Billard, Tischfussball, Kiosk. Schlitten stehen gratis zur Verfügung.
- Ab Fr. 385.– / 7 Nächte für 4 Personen
Montfaucon
- Lage: Ausserhalb des Dorfes, an ruhiger Lage. 5 Min. zu Fuss von Autobushaltestelle (Post Montfaucon).
- Einkauf: Einkaufsmöglichkeiten im Dorf (5 Min. zu Fuss). Nahrungsmittel können direkt ab Hof bei Bauern der Region bezogen werden.
- Extras für Familien: Kindergarten mit diversen Spielmöglichkeiten, Aufenthaltsraum mit Leseecke, Spiel- und TV-Raum. Kostenloses Rekalino-Programm für Kinder ab 2 Jahren von Montag bis Freitag mit Kinderhütedienst. Waschküche mit Waschmaschine und Tumbler. Alle Ferienhäuser sind mit einem Kinderbett, einem Tischsitz und einem Wickelkissen ausgerüstet. Kostenloser Mietservice für Babyartikel.
- Freizeit/Sport: Spielraum mit Tischtennis, Billard, Tischfussball und TV-Raum. Hallenbad, Kinderplanschbecken, Sprudelbad und grosse Wellness-Oase (ab 18 Jahren). Vermietung von Langlaufausrüstung und Schneeschuhen.
- Ab Fr. 476.– / 7 Nächte für 4 Personen
Detaillierte Infos auf www.reka.ch