Das Baby ist da! Babyzeit können wir ja nachts im Dunkeln mit links. Next Level: Entthronung des Erstgeborenen.
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zvg
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Ausnahmezustand: Das Baby ist da! Wie haben wir uns auf das kleine Wesen gefreut, dem Moment entgegengefiebert, mit ganz viel Liebe. Die erste Zeit nach der Geburt ist unglaublich kostbar, alles so neu und mit einem Hauch Wunder umgeben. Als Zweiteltern begrüsst man das kleine Menschlein mit einer Mischung aus Erfahrung und Respekt: been there, done that. Oder?
Beim zweiten Baby hat man bestimmt eines: sich an das permanente Gefühl der Verantwortung und der – jedenfalls zeitweise kompletten – Fremdbestimmung gewöhnt. Und wie Windeln wechseln geht, weiss man auch. Ok, zugegeben, ich hatte beim ersten Mal Neugeborenen-Windeln wechseln wieder Angst, irgendwas kaputt zu machen. So zart, so zerbrechlich, so neu. Jösses, diese Fingerli!
Und auch wenn man im Spital noch kurz in der rosaroten Babyblase hätte bleiben können, wollten wir so rasch wie möglich nach Hause in die Normalität. Nach Hause zum grossen kleinen Leben, das zwei Nächte bei den Grosseltern übernachtet und die kleine Schwester im Spital hatte begrüssen dürfen. Wir waren aufgeregt. Und ich hatte plötzlich einen Kloss im Hals. Unsere kleine Grosse. Wie wird sie mit der neuen Situation umgehen? Man hört ja allerlei Schauergeschichten von eifersüchtigen Entthronten.
Klar, Eifersucht. Aber doch nicht unsere... jedenfalls nicht heftig, wir haben sie ja mit Büchlein und so vorbereitet. Haha! Vorbereitet in etwa so wie man sich als Jungeltern mit Ratgebern aufs erste Baby vorbereitet: man hat keine Ahnung. Und wir haben ganz schnell gelernt, dass es ohne Eifersucht nicht geht. Natürlich nicht. Da mein Herzensmensch noch arbeiten musste (hallo Vaterschaftsurlaub!), haben unsere Eltern mich die ersten Tage zu Hause unterstützt. Diese Blicke, wenn das kleine grosse Leben mich mit dem kleinen Bündel auf dem Sofa liegen sah... Verwirrung, Angst, Eifersucht, Liebe. Ein ganzes Gemisch Gefühle und eine frischgebackene Mama im Hormonrausch. Hallelujah! (Ganz viele Tränen!)
Wie fängt man eine verwirrte Erstgeborene am besten auf? Mit ganz viel Liebe. Ich habe sie bei den ersten Heulattacken fest in den Arm genommen und ihr gesagt, wie lieb ich sie habe. Anstelle von grossen Exklusivzeiten nehme ich mir im Alltag immer wieder Zeit nur für sie – Baby im Tuch oder satt und zufrieden beim Papa, Oma oder Opa parkiert. Und unser grosses Plus: wir sind am Tandemstillen. Ja, das ist nicht jederfraus Sache, unsere zum Glück schon, aber dazu ein anderes Mal. Jedenfalls hat das kleine Leben nach ein paar Tagen das kleine Bündel zum ersten Mal im Arm gehabt. Und sie war so stolz. Eifersucht wirds wohl immer geben. Aber seit diesem Moment weiss ich: es wird gut. (Schon wieder Tränen!)
Die nächsten Wochen werden zeigen, wie wir mit der berüchtigten Entthronung klarkommen. Wie haben eure Erstgeborenen die kleine Schwester oder den kleinen Bruder begrüsst und wie habt ihr euch verhalten? Ich freue mich über eure Tipps in den Kommentaren.
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1. Die Heulsuse auf dem Tränenmeer: Ich war ja schon immer nicht meilenweit weg vom Wasser gebaut. Aber jetzt... ich heule. Vor Glück. Vor Liebe. Vor Rührung. Vor Stolz. Vor Erschöpfung. Vor Mitgefühl. Vor Lachen. Oder alles miteinander. Ständig.
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2. Schlaf ist überbewertet: Vor der Geburt der Kleinen war ich felsenfest überzeugt: acht Stunden Schlaf pro Nacht sind das Mindeste. Heute schlafe ich weniger und am Stück schon gar nicht. Und es ist mir (meist!) egal.
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3. Modetrends sind überbewertet: Ein Fashionista war ich nie: Aber als gut angezogen würde ich mich bezeichnen. Das bin ich immer noch, einfach mit der letztjährigen Garderobe. Ich gebe mehr Geld aus für Babysachen. Was sind schon wieder die Must Haves??
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4. Das bisschen Haushalt kann mich mal: Ich war ja so sicher, dass ich den Haushalt mit links mache. Kein Problem, das Baby schläft ja praktisch den ganzen Tag. Was soll ich sagen, ihr kennt das. Zum Glück habe ich einen haushaltstechnisch begabten Mann.
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5. Next level love: Die Erfahrung Geburt gemeinsam erleben, dem Mann zusehen, wie er sich um die Kleine kümmert – es ist, als hätten wir gemeinsam das nächste Level erreicht. Ich liebe ihn anders, tiefer. Hach, ich habe wieder Tränen in den Augen.
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6. Meine Eltern sind die Grössten: Mit der Geburt der Kleinen kann ich mir nur annährend vorstellen, was meine Eltern für mich und meinen Bruder geleistet haben. Und dafür bin ich unendlich dankbar. Und die strahlenden Grosselternaugen sind unbezahlbar.
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7. Kinder sind kostbar: Ein Film, in dem ein Kind entführt bzw. verletzt bzw. getötet wird? Noch schlimmer: Nachrichten aus Kriegsgebieten, in denen Kinder sterben? Berichte über still geborene Babys? Ertrage ich nicht. Ich könnte sturzbachweise heulen.
Bloggerin Claudia Joller
Claudia Joller ist 1984 im Fricktal geboren und hat sich ins Luzerner Exil abgesetzt. Sie unterrichtet Wirtschaft und Gesellschaft an einer Berufsschule und ist seit Februar 2016 Mutter einer kleinen Tochter. Seit der Geburt ist eigentlich so gut wie gar nichts mehr, wie es vorher war und sie ist staunend freudig gespannt, was die Reise mit dem kleinen Leben an der Hand noch für Abenteuer für sie bereit hält.
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