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Die 5 besten Tipps von erfolgreichen Mompreneurs: Teil 1
Von Bloggerin Nathalie Sassine-Hauptmann
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Ich werde manchmal gefragt, wieso wir Mompreneurs uns nicht einfach als «Unternehmerinnen» bezeichnen. Mutter sein als Sidekick? Ehrlich gesagt, wäre es um einiges einfacher, «nur» Unternehmerin zu sein. Die zwei (oder drei oder vier) Hüte, die wir tragen, sind manchmal das eigentlich Schwierige am Unternehmertum. Oder an der Mutterschaft. Je nach dem, was gerade dran ist. Deshalb hier der erste Teil der besten 5 Tipps von erfolgreichen Mompreneurs. Denn, so toll Vorbilder wie Arianna Huffington oder Sheryl Sandberg auch sind, irgendwie stehen uns diese Mompreneurs einfach näher....
Getrud Angerer-Tschopp & Yasemin Ersan, pinkfisch.com
Mut zu Investitionen: Ein Unternehmen aufzubauen heisst investieren trotz Unsicherheiten - egal ob wir am Anfang unseres Unternehmens standen oder jetzt, wir mussten uns immer entscheiden zu springen und an uns zu glauben, ohne dass jemand uns sagen konnte, dass das gut gehen wird. Jeder Wachstumsschritt bedeutet, dass wir Geld in unsere Firma/Idee investieren müssen, bevor der Umsatz oder die Kunden da sind. Das braucht Mut und Selbstvertrauen und manchmal auch ein bisschen Wagemut. Angst aushalten und an die eigene Idee glauben, das sind unsere ständigen Begleiter seit wir Unternehmerinnen wurden.
Es ist eine Illusion zu glauben, Investitionen braucht es nur am Anfang bei der Geschäftsgründung - nein das ist ein ständiger Prozess, denn ansonsten stagniert das Unternehmen, es darf nie nur reine Routine werden, was Du machst oder wie Du es machst! Ohne Innovation wird jedes Unternehmen langweilig für Dich und die Kunden. Für uns war es daher immer wichtig, dass unsere Familien und Ehemänner unsere Geschäftsidee mittragen, dass wir aber auch das private finanzielle Risiko genau bestimmen und dieses nie überschreiten. Die schlaflosen Nächte, weil die neue Kostenbasis für das grössere Lager, die zusätzlichen Mitarbeiter oder die neuen Produkte vielleicht doch Übermut statt Wagemut hätten sein können, müssen wir einfach aushalten. Gut ist, dass wir durch unsere Berufs- und Lebenserfahrungen und unsere Partnerschaft in der Geschäftsleitung auch unsere Stärken kennen.
Wir vergessen aber auch nie, einen gelungenen Wachstumsschritt zu feiern, richtig anzustossen, uns nochmal gemeinsam zu erinnern, wie es sich anfühlte, als wir losliefen und wie es sich anfühlte, sobald der Schritt gelang - am Anfang waren wir 2 Frauen und nun sind es 7 Frauen, die da gemeinsam anstossen - und auch für dieses Gefühl, nun auch anderen Frauen Lohn zu zahlen, sind wir dankbar.
Jenny Schäper-Uster Coworking buerolokal.ch
Netzwerke pflegen, geschäftlich UND privat: Mein bester Tipp für euch Power Ladies? Pflegt eure privat und lokalen Netzwerke auch innerhalb der Familie. Ohne meine Schwiegereltern, Nachbarinnen, Tagesmutter und nicht zu vergessen meinem Mann würde gar nichts mehr gehen. Ich habe, wie wir alle, einen Plan A und einen Plan B. Aber wenn alle Stricke reissen und Plan C oder sogar D (ja genau der, der in 5 Minuten organisiert werden muss) zum Einsatz kommen, bin ich froh, dass ich eine Nachbarin anrufen kann. Natürlich tue ich es nicht ohne schlechtes Gewissen, aber ich verspreche ihr, mich so bald als möglich zu revanchieren. Und weisst du was? 9 von 10 Mal hat die gerade einen Termin, bei dem ich ihr aushelfen kann! Super, genial, schlechtes Gewissen beiderseits weg, die Kinder sind glücklich, weil sie unerwartet zum Gspänli gehen dürfen und die Welt ist wieder in Ordnung… bis zum nächsten Plan D ;-)
Judit Józsa, familysafety.ch
Work-Life-Balance gibt es so nicht: Wenn du Mompreneur bist (Mutter und Unternehmerin in einem), kannst du nicht über Work-Life Balance sprechen. Die Zeit für deine Familie, Kinder und Haushalt zieht mit der Arbeitszeit zusammen. Hey, das ist aber völlig OK! Denn da können wir in mehreren Rollen flexibel tätig sein – du gehst am Morgen an ein Meeting, am Nachmittag erledigst du noch einen dringenden Auftrag, manchmal geht’s zum Networking-Event am Abend, aber wenn die Kinder in der Schule eine Präsentation oder beim Sport Besuchstag haben, bist du eben auch da.
Natürlich erfordert dies ein hohes Mass an Flexibilität und Priorisierung. Ich bin selber gut organisiert und meine Kinder sind schon älter, also tolerieren sie, wenn ich am späteren Nachmittag noch eine E-Mail schreiben oder einen Anruf beantworten muss.
Die Kinder bekommen so auch einen Einblick in mein Business, sie sind daran interessiert, und sie freuen sich über dessen Erfolge.
Daniela Kulic-Bucovac, rockthekid.ch
Family-Teamwork: Ich binde meine Familie ein. Finde ich neue Produkte, welche ich gerne für meinen Online-Shop hätte, frage ich um die Meinung meines Mannes, aber auch vor allem meiner Kinder. Bei konkreten Bestellungen frage ich meine Mädels, was sie sich aussuchen würden. Da sie voll in meiner Zielgruppe sind, sind mir ihre Meinungen sehr wichtig. Sie sind dann auch ganz stolz, dass sie Mama helfen können.
Bei Messen hilft mir mein Mann mit beladen und aufstellen. Ist die Messe etwas weiter weg, kombinieren wir dies gleich mit einem Familienausflug. Mein Mann erkundigt sich dann, was man in der Gegend mit den Kindern unternehmen kann und ich kümmere mich um meinen Messeauftritt. So hat die ganze Familie etwas davon!
Simone De Redelijkheid Pfister, aterimmo.ch
Flexibel bleiben! Ich habe in den ersten Jahren mit Kindern die Betreuung jährlich neu organisiert. Von Tagesmutter über Praktikantin, zum Grossmami-Tag (inkl. Mittagessen für mich - das war der Hit), zur Spielgruppe und dann zum Mittagstisch-Switch mit anderen Familien. Als es mit dem Kindergarten losging, jedes Jahr neu abgestimmt auf freie Nachmittage, frühen Schulbeginn, oder langen Schulnachmittag. Und im neuen Schuljahr nutzen wir dann wohl zum ersten Mal den Mittagstisch der Schule für die Jüngste. Die anderen sind schon mehrheitlich oder vollständig weg über Mittag - vielleicht kommt es aber auch wieder anders.... ich lasse mich von der späten Bekanntgabe der effektiven Schulzeiten und der damit einhergehenden späten Entscheidung für oder gegen eine bestimme Betreuungslösung nicht mehr allzu sehr stressen.
Nächste Woche gibt es noch mehr Tipps von Schweizer Mompreneurs. Unter anderem wird es um papierlose Büros, Prioritäten und Mindsets gehen.
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Nathalie Sassine-Hauptmann (1973) gehört zu den Müttern, die ihr schlechtes Gewissen wie ein Baby mit sich rumtragen. Dennoch würde sie ihren Beruf nie aufgeben. Mit ihrem Buch «Rabenmutter - die ganze Wahrheit über das Mutterwerden und Muttersein» spricht sie vielen berufstätigen Müttern aus der Seele. Denn als Unternehmerin weiss sie, dass ihre Kinder sie zwar glücklich machen, aber erst ihr Job ihr den Ausgleich garantiert, den sie braucht. Sie führt sowohl ihr Familienleben als auch ihre Firma mit viel Leidenschaft und macht sich in diesem Blog Gedanken zur Vereinbarkeit von beidem. Und sie hat keine Angst davor, sich eine Feministin zu schimpfen. Alle Blog-Beiträge von Nathalie Sassine-Hauptmann finden Sie hier.