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S’Baby im Huus und ich händ Striit
Ich wohne innerä Siitägass vode Langstrass. Min Fründ und ich händ eusi superschön Wohnig vonerä jungä Familie überno, wo mit dä Wort «es isch eifach kein Ort für eusi chli Tochter zum ufwachsä» uszogä isch. Han ich total chönä verstah, schliesslich häts idä Nachbarschaft doch no ab und zuä e Sprütze am Bodä oder irgend en Idiot wo ad Huuswand seicht. Also definitiv kein Ort für en neuä Erdebürgär.
Tja. Wo ich dänn mal amänä Abig nach paar Bierli heicho bin, hani im Stägehuus en Nachbar känneglernt. En jungä nettä Mah. Er hät verzällt, dass bald au sini Verlobti da ihziä wird. Cool, hani dänkt. Chli uncooler isch gsi, dass die guät Frau hochschwanger izogä isch. Und churz druffabä isch au scho es Baby im Huus gsi. Am Ahfang dänksch no «jöö härzig, villicht gseh ichs mal oder die Frau brucht mal en Ufpasser, wänn sie schnäll id Wöschchuchi muäss oder so». Die erstä Mönet bin ich sogar amig i de Nacht ufgwacht wänns brüällät hät – nöd so schlimm hani dänkt, mini Fründinne säget ja «nur die erste sächs Wuche bruchts 24/7 Betreuig». Das isch jetzt scho fast einähalb Jahr her. S’Chind brüällät zwar idä Nacht nümä, aber däfür jedes Mal, wänns d’Muättär us dä Wohnigstüür schiäbt.
Ich frög mi, warum das Chind immer brüällät, wänn die Tür ufgaht. Gfallt em villicht s’neuä Stägehuus nöd, isch es d‘Buggyfarb wo nöd passt oder villicht eifach dä langsam langwilig gwordeni Ahblick vom Mami wos gseht, wills usem Buggy id Richtig vodä Muätter luegt statt id Umgebig? Mär weiss es nöd.
Im Prinzip han ich ja Babys gern, vorallem aber Babys wo ich känne, wie zum Bispiel mis Gottächind. Aber mär muess au säge, dass das es extrem bravs Chindli isch wo sehr sälte Stunk macht. Es würd also villicht Sinn mache, wenn mir die Nachbarä eifach mal ihres Chind vorstelle würdet. Villicht würdemer denn ja au Fründä werdä? Eimal gseh langet scho, dass ich es biz meh Verständnis fürs täglichä Brüälle hätti, aber so? So händ mir biz Striit – i mine Gedanke zumindest. Meistens brüällts nur vodä Wohnigstür bis zum Lift, aber letschti amene Homeofficetag häts länger duräghebt – bis vord Igangstür nämlich. Da hätti am liebstä paar Tomate vom Balkon grüehrt. A dem Tag hani das Chind eigentli au zum erstä Mal gseh. Ich finds echli doof und gar nöd härzig, aber das dänki natürli wills mir eifach amig ufd Nervä gaht. Mängisch überlege ich mir, wie mär das Huus und d’Langstrass wider zur babyfreie Zone mache chönti. Villicht paar Sprützä vor dä Huusiigang legä, paar Pänner im Huusiigang iquartierä oder villicht selbär mal ad Huuswand schiffä? Oder ganz eifach: Familiewohnblöck und Blöck für chinderlosi Lüüt is Läbe rüefä. Was meinet ihr däzue?
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D‘Hanna Lauer (1982) isch im Limmattal geborä, läbt im Zürcher «Chreis Cheib» und liebt di berüähmt berüchtigti Langstrass. D‘«wir eltern»-Onlineredaktorin brichtet als (no) chindärlosi Frau ohni es Blatt vors Muul znäh (und drum au wie ihre dä Schnabel gwachsä isch) über d‘Marotte vo übervorsichtige Müettere. Dezuä verzellt sie Storys über ihri Freundinne wo z‘spät zur Verabredig chömet – und dänn erscht no mit dä quängelnde Goofe im Schlepptau. Und natürlich gahts i ihrnä Blog-Biiträg au um die allgägewertigi Frag: «Warum gasch du lieber in Usgang als ändlich mal Babys zmache?»