Ab etwa fünf Jahren wird es Kindern oft peinlich, wenn Mama oder Papa sie nackt sehen. Tipps, wie Eltern reagieren können.
Da hat man das Kind fast jeden Tag gebadet oder geduscht – und plötzlich, oft im fünften oder sechsten Lebensjahr, ist es ihm peinlich, wenn man es nackt sieht. Was steckt dahinter? Einerseits werden sich die Kinder ihres eigenen Körpers bewusst, andererseits stellen sie auch eine Veränderung im Verhalten der Eltern fest: Durften sie bisher noch nackt durch Haus und Garten toben, werden sie jetzt dazu angehalten, sich zu bekleiden.
Wie sollen die Eltern reagieren, wenn der Nachwuchs auf eine grössere Intimsphäre pocht?
Die vom Kind neu abgesteckten Grenzen sollen respektiert werden und nicht mit Sätzen wie «Das sehe ich doch nicht zum ersten Mal» übergangen werden.
Noch kennt die Intimsphäre Grenzen: Sie dürfen weiterhin darauf bestehen, Ihr Kind auf öffentliche Toiletten zu begleiten.
Es gibt medizinische Gründe, in denen Sie oder ein Kinderarzt seinen Körper untersuchen müssen.
Die Verhaltensänderung könnte auch mit einem sexuellen Übergriff zusammenhängen: Falls Sie einen Verdacht hegen, fragen Sie Ihr Kind geradeheraus, ob jemand seinen Körper auf unangenehme Art berührt hat. Manchmal hat sich auch einfach ein anderes Kind in abfälliger oder unflätiger Weise über Körperliches geäussert.
So bekommt Ihr Kind den Raum, den es braucht:
Basteln oder kaufen Sie Schilder für die Kinderzimmertür: «Welcome», «Bitte anklopfen» und «Bitte nicht stören». Halten Sie sich daran!
Eine Schublade oder ein Kästlein mit Schlüssel erlauben dem Kind, Schätze, die ihm besonders ans Herz gewachsen sind, wegzuschliessen.
Stellen Sie fest, dass es Ihr Kind stört, wenn Sie in Unterwäsche in der Wohnung herumlaufen oder sich in seinem Beisein umziehen, dann ist es Zeit, diese Gewohnheiten zu ändern.