Diese Schweizer Naturschutzgebieten lohnen einen Ausflug - fast zu jeder Jahreszeit.
Aletschwald, VS
Seit 90 Jahren steht der Aletschwald unter Schutz. Der nahe Aletschgletscher beeinflusst die Lebensbedingungen der Tiere und Pflanzen im Schutzgebiet, das durch extreme Gegensätze geprägt wird. Trocken-heisse Standorte wechseln sich ab mit kühlen Wäldern und kargen Gletscherlandschaften. Gämse, Rothirsch, Alpenmurmeltier oder Birkhuhn können beobachtet werden. Auf der Riederalp gibt es das Umweltbildungszentrum Villa Cassel (Bild oben) mit Übernachtungsmöglichkeit in historischen Schlafräumen.
Der 600 Hektar grosse Grünraum entlang des revitalisierten Flusses Wiese bei Basel ist ein Naherholungsraum für die umliegenden Siedlungsgebiete und ein Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Der Park hat vielfältige Funktionen, etwa die Produktion von Trinkwasser für umliegende Gemeinden. Es gibt mehrere Sportanlagen, Bademöglichkeiten, Spielund Grillplätze sowie ein Umweltzentrum. Der Park ist das einzige länderübergreifende Naturschutzgebiet, Ranger aus Deutschland und der Schweiz sind unterwegs.
Drei verschiedene Formen von Naturerlebnis bietet der Wildnispark bei Zürich: Im Tierpark Langenberg in Langnau am Albis leben 19 einheimische oder ehemals einheimische Wildtiere in grossen Gehegen, etwa Braunbär, Wolf oder Wisent. Der Naturerlebnispark Sihlwald bietet eine einmalige Kombination aus Wald, Wildnis und Flusslandschaft. Im Weiler Sihlwald befindet sich das Besucherzentrum mit Naturmuseum, Restaurant, Spielplatz und Feuerstellen.
Am Stadtrand von Bern, wo früher eine Fischzuchtanlage war, liegt das Naturreservat Eichholz. Die zwei Hektar grosse Auenlandschaft ist heute das Zuhause von zahlreichen Pflanzen und Tieren: Dachs, Fuchs, Iltis und Biber leben in der Naturoase, aber auch 19 Libellen- oder 50 Vogelarten. Der Beobachtungsturm ermöglicht einen Einblick in die Lebensräume. Das Zentrum hat viele Angebote für Familien. Bis am 29.10.2023 gibt es eine Sonderausstellung über das Eichhörnchen.
Sechs Regeln für Ausflüge in ein Naturschutzgebiet
1. Bleib bei allen Aktivitäten auf Wegen, Strassen und Routen, die für deine Sportart signalisiert sind. Dies gilt ganz besonders während der Vogelbrutzeit im Frühling.
2. Störe keine wild lebenden Tiere.
3. Pflücke keine geschützten Pflanzen.
4. Mach nur an den dafür vorgesehenen Stellen Feuer.
5. Lass keinen Abfall liegen, nimm ihn mit und entsorge ihn zu Hause.
6. Informiere dich, welche Regeln im Gebiet gelten, das du besuchst.
Der schweizerische Nationalpark im Kanton Graubünden wurde 1914 gegründet und ist ein Wildnisgebiet der höchsten Schutzklasse. Mehr als 500 Informationspunkte zu Biologie, Geologie, Park- und Kulturgeschichte können erwandert werden; die Nationalpark-App unterstützt dabei als digitaler Guide. Spezielle Angebote gibt es für Familien und Kinder. Das Nationalparkzentrum in Zernez wird zurzeit komplett erneuert und eröffnet mit der neuen Ausstellung «Wildnis» am 3. Juni 2023.