Der Winzling in diesem Video einer Ultraschall-Kontrolle in der 12. Schwangerschaftswoche misst ca. 5 Zentimeter – und winkt er uns «Baby-TV-Guckern» da etwa zu? Die Aufnahme entstand in der Praxis Gyné am See in Küsnacht ZH.
Grösse und Gewicht
Grösse des Fötus (Scheitel-Steiss-Länge): 45-53 mm
Gewicht: 15 g
Ihr Baby
Im Ultraschall sieht man es deutlich: Der Fötus bewegt sich. Langsames Beugen und Strecken der Wirbelsäule übt er seit mehreren Tagen. Nun werden diese Bewegungen immer feiner. Er öffnet den Mund zu einem Gähnen, bewegt seine Zunge. Streckt seine Arme und Beine. Voraussetzung dafür ist ausreichendes Muskelwachstum, überdies müssen Gehirntätigkeit und Muskelarbeit aufeinander abgestimmt werden.
Das Kind ist aber noch so klein, dass die werdende Mutter diese Bewegungen nicht wahrnehmen kann. Dies wird erst zwischen der 18. und 23. Woche der Fall sein.
Bereits kann der Winzling saugen, und er schluckt schon Fruchtwasser. Deshalb nimmt nun auch die Bauchspeicheldrüse ihre Funktion auf und produziert Insulin.
Vorgeburtliche Tests
Zwischen der 12. und 14. Schwangerschaftswoche kann der Ersttrimestertest gemacht werden, ebenfalls die Plazentabiopsie. Das müssen Sie wissen:
Ersttrimester-Test
Was Dieser liefert keine Diagnose, sondern einen statistischen Risikowert für Chromosomenabweichungen wie Trisomie 13, 18 oder 21. Der Wert wird per Computerprogramm ermittelt. Benötigt werden das mütterliche Alter, die Resultate eines Bluttests (Bestimmung von Hormon- und Eiweisswerten) sowie die im Ultraschall gemessene Nackentransparenz des Ungeborenen. Bei auffälligen Werten entscheiden sich die werdenden Eltern, ob sie weitere Tests machen lassen möchten (NIPT, Chorionzottenbiopsie oder Fruchtwasserpunktion, siehe unten).
Zuverlässigkeit Kann bis ca. 90% der Chromosomenabweichungen entdecken.
Kosten Ca. Fr. 140.-. Wird von der Krankenkasse übernommen.
Plazentabiopsie (Chorionzottenbiopsie)
Wann Ab der 12. SSW.
Was Der Plazenta wird durch die Bauchdecke Zellmaterial entnommen und auf Chromosomenanomalien untersucht. Der Schnelltest liegt nach 24 - 48 Stunden vor, das definitive Resultat nach ca. einer Woche. Das Risiko einer Fehlgeburt beträgt 0,5 bis 1 Prozent.
Zuverlässigkeit Fehldiagnosen kommen extrem selten vor.
Kosten Krankenkassen bezahlen, wenn eine medizinische Indikation vorliegt.
Falls Sie dem Durchschnitt aller schwangeren Frauen entsprechen, haben Sie bis zum Ende dieser Woche 1-2 Kilogramm zugenommen. Vielleicht hat Ihnen die Morgenübelkeit aber auch den Appetit geraubt und Ihr Gewicht ist sogar gesunken. Manchen Frauen bescheren die Hormonveränderungen aber Hunger für zwei.
Obwohl die Gebärmutter die Lungenausdehnung noch nicht behindert, verändert sich die Atmung bereits in der Frühschwangerschaft. Ihr Atemvolumen ist jetzt bereits um 40 Prozent tiefer. Möglich ist ebenfalls, dass Sie schon jetzt unter Rückenschmerzen leiden, bei manchen Frauen verschieben sich nämlich die Bandscheiben der Wirbelsäule. Eine gute Haltung ist jetzt besonders wichtig.
Denken Sie daran
Bleiben Sie in Bewegung! Wenn Ihr Arzt das Okay gibt, ist regelmässiger Sport in der Schwangerschaft sehr zu empfehlen. Verzichtet werden sollte allerdings auf Sportarten mit Sturz- und Verletzungsgefahr, oder solche, bei denen stark gesprungen und gehüpft wird. Denn bei einem Unfall besteht die Gefahr, dass sich die Plazenta vorzeitig ablöst.
Neuere Studien zeigen, dass das Baby die Trainingseinheiten der Mutter mitmacht. Während einer sportlichen Belastung steigt auch der Puls des Babys, in der Erholungsphase sinkt er rasch wieder ab. Ob die Babys sportlicher Mütter nach der Geburt fitter sind, müssen weitere Untersuchungen zeigen.
Der Artikel «Sport während der Schwangerschaft» gibt detailliert Auskunft zu Stichworten wie Ausdauersport, Beweglichkeit, Muskeltraining und Risikosport.
Als Faustregel gilt: besonders geeignet sind Schwimmen, Radfahren, Gymnastik, Walking, Wandern. Obacht beim Wandern: Schwangere Frauen sollten sich nicht über 2000 m.ü.M. aufhalten. Die dünne Luft führt zu Sauerstoffmangel und verschlechtert die Versorgung des Kindes.
Sehr empfehlenswert ist Yoga. Es fördert eine gute Körperhaltung und die Beweglichkeit. «In den Yogastellungen lernt die schwangere Frau, dorthin zu atmen, wo es zieht und dehnt», sagt die Berner Yogalehrerin Janny Terpstra. Yoga kann deshalb auch bei Schwangerschaftsbeschwerden wie Rückenweh, Verstopfung, Übelkeit oder Schlafproblemen helfen. Mehr Infos zu Schwangerschaftsyoga finden Sie hier.
Sportarten mit regelmässigen Erschütterungen wie Aerobics oder Wasserski sind nicht zu empfehlen. Skifahren wäre ungefährlich, wenn nicht die grosse Unfallgefahr bestehen würde.